Grandseigneur der TV-Unterhaltung

Werner Kimmig feiert 75. Geburtstag

Oberkirch (mak) In diesem Jahr hat Werner Kimmig gleich doppelt Grund zum Feiern. Zum einen begeht er am kommenden Mittwoch seinen 75. Geburtstag, zum anderen feiert seine Firma Kimmig Entertainment ihr 50-jähriges Jubiläum. Mit seiner TV-Produktionsfirma hat er ein Stück Fernsehgeschichte geschrieben. Shows wie die "Verstehen Sie Spaß?" oder die "Helene-Fischer-Show" wurden unter anderem von seiner Firma produziert. Zudem engagiert er sich seit Jahren für den Förderverein für krebskranke Kinder.

"Ich habe mittlerweile viel aus der Hand gegeben", sagt er, auch wenn ihm das Loslassen nicht leichtgefallen ist. Mit Tochter und Schwiegersohn, die von einer weiteren Geschäftsführerin unterstützt werden, hat die nächste Generation das Ruder übernommen. "Ich mache nur noch, was mir Spaß macht", sagt der dreifache Familienvater.

Zu seinem Geburtstag hat er nichts geplant. "Das macht meine Familie. Ich lasse mich gerne überraschen. Ich mag das und ich bin selber gut für Überraschungen", erzählt er mit einem Lachen. Der familiäre Zusammenhalt und regelmäßige Treffen sind ihm sehr wichtig.

Selbstständigkeit war immer das Ziel

Dass er sich einmal selbstständig machen würde, ist Werner Kimmig schon sehr früh klar. Sein unglaublicher Erfolg als TV-Produzent liegt auch daran, dass er zum passenden Zeitpunkt die richtigen Leute trifft. "Ohne die Freundschaft zu Kurt Felix wäre es sicher anders gelaufen", betont er. Mit Wolfgang Rademann, dem Begründer von "Das Traumschiff" tauschte er sich regelmäßig aus. "Er war einer meiner größten Kritiker", so Kimmig. Auch mit dem Medienmanager Hans R. Beierlein verband ihn eine Freundschaft. "Er war eine Legende und hatte geniale Ideen, die ich dann umgesetzt habe", erzählt er begeistert. Dass er so erfolgreich ist, in dem, was er tut, liegt aber auch daran, dass er mit Menschen kann. "Ich mag die Menschen und die Menschen haben auch mich gemocht. Ich bin ein Menschenfänger", sagt er über sich selbst. Seine authentische und bodenständige Art kommt an. Er mache auf Künstlerseite immer noch viel per Handschlag. Der persönlich Kontakt ist ihm besonders wichtig. "Online-Meetings gehen für mich überhaupt nicht. Das ist das Ende der Kreativität."

Zu seiner Bodenständigkeit gehört auch, dass er nie aus Oberkirch weggegangen ist. "Oberkirch ist meine Heimat. Diese brauche ich, um glücklich zu sein", gesteht er. Deshalb versucht er auch immer zu Hause zu schlafen. "Ich hasse Hotelbetten und bin überzeugter Heimschläfer." Dafür nimmt er auch mal eine längere Heimfahrt in Kauf.

Erfolg definiert er nicht über die zahlreich gewonnenen Preise: "Erfolg ist für mich glücklich, zufrieden und gesund zu sein."

Fasziniert von der ewigen Stadt Rom

Reisen ist eigentlich nicht Werner Kimmigs Sache. Einmal im Jahr ist er allerdings in Rom. "Der Vatikan bietet das beste Showbusiness überhaupt und die Stadt ist Faszination und Inspiration zugleich", sagt der gläubige Katholik mit einem Lächeln.
Wenn er beruflich unterwegs ist – Werner Kimmig fährt jährlich rund 60.000 Kilometer – steht immer der Besuch eines Friedhofs auf dem Programm. "Das habe ich schon mit meinen Großvater als kleiner Junge gemacht", erzählt er. Mittlerweile nutzt er den Friedhofsbesuch, wenn es mal hoch hergeht, um zur Ruhe zu kommen und abzuschalten. "An dem Pflegezustand der Gräber kann man erkennen, ob die Menschen Kultur haben", findet er.