Prof. Winfried Lieber im Gespräch
Studieninhalte mit hohem Praxisbezug

Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Winfried Lieber | Foto: Hochschule Offenburg
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Offenburg. Nicht jeder beendet sein begonnenes Studium. Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Winfried Lieber, Rektor der Hochschule Offenburg, erklärt im Gespräch mit Christina Großheim wie im Vorfeld eine passende Auswahl getroffen werden kann.

Wann und wie bewirbt man sich um einen Studienplatz?
Generell: Fürs Wintersemester mit Studienstart im Oktober kann man sich immer ab Mitte Mai bewerben, Bewerbungsende für NC-Studiengänge ist jeweils am 15. Juli und für NC-freie Studiengänge am 2. Oktober. Man kann sich aktuell also noch für viele Studiengänge bewerben und im Oktober ein Studium beginnen. Für das Sommersemester mit Studienstart im März kann man sich immer ab Mitte November bewerben, Bewerbungsende ist dann der 15. Januar für NC-Studiengänge beziehungsweise Ende Februar für NC-freie Studiengänge. Man bewirbt sich zunächst immer online und schickt dann per Post noch die geforderten Unterlagen ein.

Welche Voraussetzungen müssen die Bewerber mitbringen?

Bildungsbiografien sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie leben. Deshalb halten wir vielfältige Lösungen bereit: Neben der klassischen schulischen Hochschulzugangsberechtigung (HZB) stehen Studienmöglichkeiten auch beruflich Qualifizierten mit abgeschlossener Ausbildung offen. Wer über mehrjährige, fachlich passende Berufserfahrungen verfügt oder eine Aufstiegsfortbildung wie etwa eine Meisterprüfung absolviert hat, kann zum Studium zugelassen werden. Die schulische HZB kann durch die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife (Abitur) oder die Fachhochschulreife nachgewiesen werden.

Wie können Interessierte feststellen, dass ein technischer Studiengang für sie passt?

Entscheidend bei der Studienwahl sollten die persönlichen Talente, Interessen und Ziele der Studieninteressierten sein. Schließlich ist aufgrund der Vielzahl verschiedener Studiengänge die Entscheidung für ein bestimmtes Studium heute nicht einfach. In Programmen wie der Berufsorientierung an Realschulen BORS oder der Berufs- und Studienorientierung am Gymnasium BOGY kommen Talenttests oft nur punktuell zum Einsatz. Solche Tests sind jedoch eine gute Möglichkeit, Talente und Neigungen zu entdecken. Die Hochschule Offenburg bietet daher eine Vielzahl an Informations-, Beratungs- und Schnuppermöglichkeiten für Studieninteressierte an – dieses Jahr coronabedingt weitgehend online. Wer sich für die Studienorientierung mehr Zeit nehmen möchte, kann sich auch für das Einstiegssemester "startING" bewerben.

Welche Rolle spielt der Praxisbezug während des Studiums?

Entsprechend dem Profil der Hochschulart zeichnen sich unsere Studiengänge und -konzepte durch eine starke arbeitsmarktbezogene Kompetenz-orientierung aus. So richtet sich deren Entwicklung eng an den mittel- und langfristigen Anforderungen der Gesellschaft und damit auch am Bedarf der Wirtschaft in der Region aus. Eine ganz besondere Rolle nehmen dabei die Praxissemester und Pflichtpraktika in den grundständigen Bachelorstudiengängen ein. Neben den Abschluss- und Projektarbeiten sichern diese Praxisphasen durch die dabei gemachten Erfahrungen die beruflichen Kompetenzen unserer Absolventen. Das Praxissemester liegt in der Regel im letzten Studienabschnitt. Mit Blick auf die dann bereits vorhandenen theoretischen Kenntnisse können die Studierenden in den betrieblichen Anwendungsbereichen Aufgaben vergleichbar einem „Junior Engineer“ übernehmen.

Bachelor oder Master – welcher Abschluss befähigt zu was?
Bachelor-Abschlüsse verleihen grundsätzlich dieselben Berechtigungen wie die Diplomabschlüsse an Fachhochschulen. Deshalb haben wir bei der Umstellung vom FH-Diplom auf Bachelor und Master darauf geachtet, dass die anerkannt hohe berufliche Relevanz der früheren Diplom-Abschlüsse bereits beim Bachelor-Studium sichergestellt ist. Unsere Bachelor-Studiengänge haben eine Regelstudienzeit von sieben Semestern, also dreieinhalb Jahren. Ein Praxissemester ist ins Studium integriert. Masterabschlüsse verleihen dieselben Berechtigungen wie die früheren Diplom- und Magisterabschlüsse an Universitäten. Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Akademisierung und der zunehmenden Komplexität technologischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen bietet der Masterbereich heute hervorragende Arbeitsmarktchancen.

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