"Ortenau Energie" als Verbindung zwischen Erzeugern und Verbrauchern
Eigener Marktplatz für regionalen Ökostrom

In Vorleistung und zur Sicherstellung der Stromnachfrage setzt das E-Werk seine Wasserkraftwerke an der Kinzig ein – hier am großen Deich in Offenburg.
  • In Vorleistung und zur Sicherstellung der Stromnachfrage setzt das E-Werk seine Wasserkraftwerke an der Kinzig ein – hier am großen Deich in Offenburg.
  • hochgeladen von Rembert Graf Kerssenbrock

Offenburg (rek). Das physikalische Gesetz ausnutzend, dass sich Strom den kürzesten Weg vom Erzeuger zum Verbraucher sucht, ist die "Ortenau Energie" als Marktplatz für den Stromhandel gegründet worden und geht jetzt an den Start. Dies verkündeten Michael Meyer, beim E-Werk Mittelbaden veantwortlich für die Energiewirtschaft, und Unternehmenssprecherin Anthea Götz am Dienstag.

Damit soll unter dem Begriff "Ortenau Energie" eine Plattform, ähnlich eines Marktplatzes, geschaffen werden, bei der sich Erzeuger von regenerativer Energie aus Wasser- und Sonnenkraft treffen. Dieser Marktplatz ist die Internetseite www.ortenau-energie.de. "Wir wissen noch nicht, wie groß das Interesse ist, das auf uns zu kommt", so Meyer. Er rechnet mit 200 bis 500 Stromabnehmern. Götz erklärte, dass im Kundenbeirat des E-Werks dies seit Jahren ein Wunsch gewesen sei, regional erzeugten Ökostrom auch in der Ortenau zu nutzen. Daher, ergänzte Meyer, werde dies Angebot auch auf Produzenten und Verbraucher innerhalb des Landkreises beschränkt bleiben. Wenn durch diesen Marktplatz der Ausbau der ökologischen Stromerzeugung ausgebaut werden könne, sei ein Ziel erreicht, erklärt Meyer. Aufgrund der Physik sei es möglich, zu garantieren, was bei anderen Ökostrom-Verträgen aufgrund des virtuellen Strommarkts nicht möglich sei. Daher rechnet Meyer auch mit Kunden, die von herkömmlichen Stromverträgen zu dem neuen Angebot wechseln.

Bisher beschränkt sich das Angebot auf Energie aus Wasser, Sonne und Biomasse. Lieferanten sind bisher neben dem E-Werk mit seinen Wasserkraftwerken Landwirte aus dem Ried, die Strom liefern. Aber auch für Besitzer von Photovoltaik-Anlagen, deren staatliche Förderung ausläuft, sei es auf Dauer interessant. Für Bezieher auch, da der Preis für die Kilowattstunde einen Cent unter dem normalen Ökotarif liegt.

"Bei Strom wird der Wunsch nach Selbstversorgung immer größer", gibt Meyer zu Bedenken. Daher stelle das E-Werk sich als Koordinator dieses regionalen Marktplatzes zur Verfügung. Den Preis für die Einspeisung durch Erzeuger wird durch die Nutzungstransparenzstelle festgelegt und bewegt sich im Jahresverlauf zwischen zwei und sieben Cent für die Kilowattstunde. Angesprochen sind daher die rund 8.500 Besitzer von Photovoltaik-Anlagen. Neben Privatverbrauchern werden sich wohl vor allem kleinere Firmen angesprochen fühlen.

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