Thomas Marwein besucht SWEG
Erste Batteriezüge ab 2024 unterwegs

Landtagsabgeordneter Thomas Marwein (2. v. l.) besucht die neue Bahnbetriebswerkstatt der SWEG in Offenburg. Diese wurde ihm von Fachbereichsleiter Fahrzeuge/Werkstätte Eisenbahn Timo Jung (v. l.), SWEG-Vorsitzendem Tobias Harms und André Sorgius, Mitarbeiter im Bereich Fahrzeuge/Werkstätten Eisenbahn, vorgestellt. | Foto: Büor Thomas Marwein
  • Landtagsabgeordneter Thomas Marwein (2. v. l.) besucht die neue Bahnbetriebswerkstatt der SWEG in Offenburg. Diese wurde ihm von Fachbereichsleiter Fahrzeuge/Werkstätte Eisenbahn Timo Jung (v. l.), SWEG-Vorsitzendem Tobias Harms und André Sorgius, Mitarbeiter im Bereich Fahrzeuge/Werkstätten Eisenbahn, vorgestellt.
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Offenburg (st) „Die SWEG ist die erste und einzige Betreiberin von Batteriezügen in Baden-Württemberg und einen Besuch wert“, so MdL Thomas Marwein. Aus diesem Grund besucht er nachträglich zum Tag der Schiene das neue Bahnbetriebswerk für Batteriezüge der SWEG in Offenburg. Bei einer Besichtigung des neu errichteten Werkes, speziell für Batteriezüge, erhält der Abgeordnete einen Einblick in die Umstellung von Diesel- auf Elektrofahrzeuge und ihre Besonderheiten, heißt es in einer Pressemitteilung. Außerdem ist der Schienenverkehr über die deutsche Landesgrenze hinweg Thema.

Landtagsabgeordneter Thomas Marwein besichtigt gemeinsam mit Tobias Harms, Vorsitzender der SWEG-Geschäftsführung, Timo Jung, Fachbereichsleiter Fahrzeuge/Werkstätten Eisenbahn, und André Sorgius, Mitarbeiter im Bereich Fahrzeuge/Werkstätten Eisenbahn, das neu erbaute Bahnbetriebswerk in Offenburg, indem künftig auf rund 1.400 Quadratmetern Batteriezüge instand gesetzt werden.

Das Werk ist nun Eigentum der SWEG und wurde speziell für Batteriezüge errichtet. Die SWEG plant in naher Zukunft 23 Fahrzeuge innerhalb ihrer Flotte mit Batteriebetrieb zu führen. „Es ist immer gut, eine ausreichende Anzahl an Reservefahrzeugen für Instandhaltungsarbeiten zu besitzen. So kann ein reibungsloser Bahnbetrieb garantiert werden“, erläutert Timo Jung dem Abgeordneten aus der Praxis. Fünf weitere Fahrzeuge seien bereits nachbestellt. Die Lieferzeiten für neue Züge sind laut Geschäftsführer Tobias Harms enorm: „Zwei bis drei Jahre Lieferzeit kann man hierfür einplanen“.

Weniger wartungsintensiv

Rund 15 Arbeitsplätze gibt es am neuen Standort. Dabei werden allein zehn Mitarbeitende nur für die Wartung der Züge eingesetzt. „Die Batteriezüge sind deutlich weniger wartungsintensiv als die Dieselzüge. Man hat insgesamt weniger Komponenten, was weniger Aufwand bedeutet“, erklärt Jung. Geliefert werden die neuen Züge von der Firma Siemens Mobility. Diese kündigte erst kürzlich an, dass sich die Lieferung der Fahrzeuge weiter verzögere. „Da für die Planung und auch für die Lieferung der Züge die Firma Siemens Mobility zuständig ist, haben wir den Starttermin leider nicht selbst in der Hand. Wir sind am Ende nur für die Ausführung der Wartung und Instandhaltung zuständig und setzen die Fahrzeuge im Betrieb ein. Laut unseren Informationen zufolge können wir Mitte März 2024 mit den neuen Zügen rechnen und dann auch den neuen Fahrplan umsetzen“, so Harms. Bis es so weit ist, werden die Mitarbeitenden wie zum Beispiel Lokführer oder Werkstattmitarbeiter vom Diesel- auf den Batteriebetrieb intensiv umgeschult.

Gesonderte Zulassung für Frankreich nötig

Als Mitglied im Verkehrs- sowie im Europaausschuss des Landtages interessiert den Abgeordneten, ob es künftig auch Verbindungen in das nahe gelegene Frankreich oder andere europäische Nachbarländer geben wird. Der elektrische Triebzug Mireo, der künftig eingesetzt wird, besitzt laut Geschäftsführer Tobias Harms keine Zulassung für Frankreich. „Um die Züge auch in Frankreich fahren lassen zu können, bräuchte er auch eine französische Zulassung. In Frankreich gibt es andere Vorgaben wie beispielsweise andere Leit- und Sicherungstechnik. Um eine solche Zulassung zu bekommen, müssten zudem etliche bürokratische Hürden genommen werden“, erläutert Harms. Laut ihm habe sich in den vergangenen Jahren so viel Bürokratie aufgebaut, dass diese kaum mehr zu bewältigen sei. Es brauche einen Reset-Knopf, um die Regularien neu aufzubauen. Er ist sich sicher, dass „die bürokratische Hürde einer europäischen Zulassung heute die deutlich größere [sei] als es die Technische ist“.

Der Landtagsabgeordnete Marwein berichtet dazu aus seinem Arbeitsalltag im Verkehrsausschuss, dass es schon allein eine Herausforderung sei, den innerdeutschen Zugverkehr zu stärken. „Die Stärkung des Zugverkehres auf europäischer Ebene ist noch mal eine ganz andere Herausforderung. Wer glaubt, dass das Schienennetz ja ohnehin vorhanden sei und man es einfach nutzen könnte, der irrt sich. So einfach ist es in der Realität tatsächlich nicht“, ergänzt Marwein. Timo Jung erklärt weiter, dass es nicht nur in Frankreich ein Problem sei, sondern in gesamt Europa. „Jedes Land hat seine Besonderheiten im Schienenverkehr, die oftmals historisch begründet sind. Sei es in den unterschiedlichen Oberleitungsspannungen oder in den Zugsicherungssystemen“, so Jung. Die Schaffung und Sicherung einer klimaverträglichen und umweltfreundlichen Mobilität sei laut Marwein ein wesentlicher Baustein für eine erfolgreiche Klimawende und eines der zentralen politischen Anliegen der Landesregierung für die man sich auch weiterhin, trotz Hürden, stark machen werde.

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