Mitgliederversammlung Alpenverein Offenburg
Generationswechsel steht an

Der Deutsche Alpenverein, Sektion Offenburg, traf sich nach über zwei Jahren zur Mitgliederversammlung. | Foto: DAV
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Offenburg (st). „Wir hätten gerade viele Gründe zu verzagen“, sagte der erste Vorsitzende Andreas Schmid bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Alpenvereins Offenburg. Seit über zwei Jahren traf sich die Sektion erstmals wieder in Präsenz. Rund 40 Mitglieder waren in der großen Kantine der Gewerbeakademie Offenburg erschienen. Genug Platz also, um sich gemäß der Corona-Regeln zu verteilen.

Auch an der DAV-Sektion sind die vergangenen eineinhalb Jahre nicht spurlos vorbeigegangen. Kletterzentrum dicht, die Mitarbeiterinnen über lange Zeit in Kurzarbeit, die meisten Touren und Kurse abgesagt. Dennoch zieht Schatzmeisterin Luitgard Bieser eine positive Bilanz: „Wirtschaftlich sind wir bislang mit einem blauen Auge davon gekommen.“ Den Grund sieht Bieser in der guten Arbeit von Geschäftsführung und Vorstand der vergangenen Jahre, aber vor allem auch im hohen ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder. Bestes Beispiel: 851 Stunden investierten zahlreiche Helfer um Klaus Bürkle kürzlich, um die Sektions-Hütte im Schwarzwald, das Sandkästle, wieder auf Vordermann zu bringen.

Die Kosten steigen

Dennoch, so Andreas Schmid, müsse die Sektion 2022 über eine Preiserhöhung für Mitgliedschaft und Kletterzentrum abstimmen. „Die Kosten steigen, unter anderem im Bereich der Digitalisierung“, so Schmid. In den kommenden Wochen wird es beispielsweise eine neue Homepage geben. Der Sektions-Vorstand habe sich jedoch bewusst dafür entschieden, die Preissteigerung erst nächstes Jahr in Angriff zu nehmen. „Zunächst wollen wir unseren Mitgliedern zeigen, wofür es sich lohnt, den Beitrag bezahlen.“ Das Kletterzentrum ist offen, Touren und Kurse dürfen aktuell wieder stattfinden.

Corona war ein Einschnitt – doch nicht der einzige, den die Sektion in den vergangenen beiden Jahren verkraften musste. „Von einst drei Hütten, bleibt uns Ende 2021 nur noch das Sandkästle“, berichtete Andreas Schmid den Mitgliedern. Vor zwei Jahren zerstörte ein Sturm die Kaltlochhütte (Dolomiten), für die Lenker Hütte (Schweiz) wurde der Sektion auf Ende des Jahres der Pachtvertrag wegen Eigenbedarfs gekündigt. „Wir haben dort sehr viele schöne Momente erlebt“, resümiert Andreas Schmid. „Jetzt müssen wir uns nach Alternativen umschauen.“

Jugend rückt nach

Als traurigen und gleichzeitig positiven Einschnitt bezeichnet der erste Vorstand den personellen Wechsel, den die Sektion erlebt. So übernimmt Gernot Ding (49) nach dieser Wahlperiode von Walter Knosp (68) die Aufgabe des Ausbildungsreferenten, Christian Kälble (39) löst 2022 Luitgard Bieser (63) im Amt des Schatzmeisters ab. Anja Moßmann (37) wurde von der Versammlung im neu geschaffenen Amt der Pressereferentin bestätigt. „Wandel bedeutet, dass es nach vorne geht“, so Schmid. „Viele Vereine klagen, dass in der Jugend wenig Interesse da ist, Verantwortung zu übernehmen, dieses Problem haben wir zum Glück nicht.“ Tolles Beispiel: Bastian Junker (23) und Nikolaus Bruder (26), die als Vertreter der Jugend nun Teil des Vorstands sind.

Auch in der Geschäftsführung wird sich im kommenden Jahr ein Wechsel vollziehen. Regina Seckinger scheidet Mitte 2022 aus ihrem Dienst für den DAV Offenburg aus. Seit 16 Jahren leitet sie die Geschäfte des Vereins mit Weitsicht, Fachwissen und außerordentlichem Engagement. Der wohl tiefgreifendste Wandel, den die Sektion in Angriff nehmen muss. Man könnte verzagen – oder aber: „Man packt den Rucksack, schnürt die Schuhe und zieht mit Freunden auf den nächsten Gipfel“, so Andreas Schmid

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