Bernadette Kurte nennt Offenburgs Ziele und Maßnahmen auch für Private
Stadt geht voran und setzt Anreize für den Klimaschutz

Auffällig sind die bisher vier Mobilitätsstationen – hier am Kulturforum in Offenburg. [spreizung][/spreizung][fotovermerk]Foto: Stadt Offenburg[/fotovermerk]
  • Auffällig sind die bisher vier Mobilitätsstationen – hier am Kulturforum in Offenburg. [spreizung][/spreizung][fotovermerk]Foto: Stadt Offenburg[/fotovermerk]
  • hochgeladen von Daniel Hengst

Offenburg (rek). Der Klimawandel ist kein theoretisches Szenario mehr. 2013 hat das Land das Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes verabschiedet. Wie ist es um die Klimaschutzziele in der Stadt Offenburg bestellt?

Die Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen auf dem Stadtgebiet um 60 Prozent bis 2050 benennt Klimamanagerin Bernadette Kurte das Fernziel, die Zwischenetappen lauten 35 Prozent bis 2035 und 20 Prozent bis 2020 – jeweils im Vergleich zum Bezugsjahr 1990. Die Klausurtagung des Gemeinderats zum Thema Klimaschutz im Frühjahr 2009 markiert den Startschuss der Bemühungen. Nachdem die Ist-Situation analysiert war, folgte 2012 die Verabschiedung des Klimaschutzkonzepts im Gemeinderat und damit die Besetzung der neu geschaffenen Stelle der Klimaschutzmanagerin mit Bernadette Kurte.

Das Klimaschutzkonzept beinhalte sieben Handlungsfelder rund um die Themen Energieeffizienz und erneuerbare Energien in den Sektoren städtische Gebäude, private Haushalte, Verkehr, Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen, benennt Kurte die Themen. In einem achten Handlungsfeld seien Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit aufgeführt. Bei der Umsetzung setze die Stadt auf die energetische Optimierung der kommunalen Liegenschaften sowie Verankerung des Themas in der gesamten Verwaltung. "Da die Stadt selbst nur rund 1,5 Prozent des gesamten Kohlendioxid-Ausstoßes im Stadtgebiet verursacht, baut sie darüber hinaus auf Vernetzung mit anderen Akteuren sowie Information und Schaffung von Angeboten und Anreizen für die Bevölkerung", so Kurte. Als Angebote und Anreize für Bürger zählt Kurte als Beispiele die Fahrradförderung und die Förderung des intermodalen Verkehrs oder Beratungsangebote und Anreize rund um das Thema energetische Sanierung von Haushalten auf.

Als wichtige Meilensteine bezeichnet Kurte das auf fünf Jahre ausgelegte und mit 750.000 Euro ausgestattete Beratungs- und Förderprojekts „100 Häuser werden klimafit“. Seit dessen Einführung im April 2014 hätten inzwischen 53 Hausbesitzer Mittel aus dem Fördertopf für umfangreiche energetische Sanierungsmaßnahmen an ihrem Eigenheim zugesagt bekommen: "Die darüber erreichten rechnerischen Kohlendioxid-Einsparungen belaufen sich auf insgesamt 710 Tonnen pro Jahr."

Die Kampagne „Klimaschutz einfach machen“ solle mit auffälligen Plakaten, frechen Werbespots und pfiffigen Aktionen zum Mitmachen auffordern. Nach Strom und Wärmeenergie zuhause sowie klimafreundliche Mobilität stehe noch Ernährung und Konsum auf der Agenda.

Die mit den Stadtbussen neu eingeführte Marke „Einfach Mobil“ stelle die Mobilitätsangebote der Stadt vor. Dazu gehörten Mobilitätsstationen, an denen öffentliche und öffentlich genutzte Verkehrsmittel zusammengeführt werden. Vier solcher Stationen an denen ÖPNV, Fahrrad- und Auto-Sharing möglich sind, seien bereits umgesetzt, drei weitere geplant. Die Auszeichnung mit dem "European Energy Award" zeige, dass die Stadt auf einem gutem Weg sei, so Kurte.

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