Konzessionsvertrag für Offenburger Stadtbusnetz
Stadtbus: SWEG in der Pflicht, wenn Taktzeit überschritten wird

Der Schlüsselbus wird durch den Stadtbus ersetzt und wird erstmals am 22. Oktober vorgestellt. | Foto: rek
  • Der Schlüsselbus wird durch den Stadtbus ersetzt und wird erstmals am 22. Oktober vorgestellt.
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Offenburg (st). Nach einer europaweiten Ausschreibung hat die Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft (SWEG) den Zuschlag für den neuen Stadtbusverkehr Offenburg erhalten (wir berichteten). Somit betreibt die SWEG ab 1. November alle städtischen Buslinien aus einer Hand, inklusive brandneu designten Stadtbussen, die mit modernster und barrierefreier Technik ausgestattet sind. Mit dem neuen Liniennetz und Stadtbussen sollen Fahrgäste der Stadt Offenburg schneller, einfacher und bequemer ihr Ziel erreichen. Damit die Qualität des Busbetriebs gewährleistet ist, hat die Stadt Offenburg über die Technischen Betriebe Offenburg (TBO) einen Dienstleistungsvertrag mit der SWEG über eine Laufzeit von zehn Jahren bis zum 31. Oktober 2027 abgeschlossen.

Das neue Vertragsverhältnis mit der SWEG beinhaltet zum Beispiel umfassende Regelungen für den Umgang mit Verspätungen, um den Mobilitätsfluss und Anschlussanbindungen für Fahrgäste bestmöglich zu sichern. Es ist vertraglich festgeschrieben, dass die SWEG bei Verspätungen schnell reagieren muss. Wenn eine Verspätung die 15 Minuten Marke übersteigt, wird ein zusätzlicher Bus eingesetzt, um die Taktung beizubehalten. Das Reservefahrzeug muss innerhalb von zehn Minuten für den neuen Umlauf am ZOB bereitstehen. Sollte es zu einem Ausfall eines Busses kommen, ist die SWEG vertraglich verpflichtet innerhalb von 30 Minuten für eine adäquate Ersatzbeförderung zu sorgen.

In dem Vertrag sind unter anderem Regelungen zur Sauberkeit der Fahrzeuge, zur Hilfsbereitschaft der Fahrer sowie zum Umgang mit Beschwerden festgelegt. Zuständig für das Vertragscontrolling ist zukünftig nicht mehr der Fachbereich Tiefbau und Verkehr, sondern die TBO. Die SWEG ist verpflichtet, den TBO regelmäßig über die Qualität des Busbetriebs umfassend zu berichten. Alle Beschwerden über Verspätungen oder überfüllte Busse müssen weitergegeben werden. Bei Fahrgastwünschen entscheiden ebenfalls die TBO über zusätzliche Busfahrten etwa zu Tagesrandzeiten oder geänderte Fahrpläne zur besseren Anschlusssicherung zum dem Regionalverkehr der Bahn.

Der Fachbereich Tiefbau und Verkehr der Stadt Offenburg ist zukünftig nur noch bei grundsätzlichen Fragestellungen wie bei der Einrichtung neuer Linien oder umfassenden Angebotsverdichtungen, die über einzelne zusätzliche Fahrten hinausgehen, einzubinden. Auch die Mitarbeit am Nahverkehrsplan des Ortenaukreises oder die Aufstellung eines neuen städtischen Busverkehrskonzepts sowie der barrierefreie Haltestellenumbau gehört zum Aufgabenbereich des Fachbereichs Tiefbau und Verkehr. Die Stadtverwaltung erhofft sich durch die klare Aufgabentrennung zwischen strategischer Planung des Öffentlichen Personennahverkehrs und der Zuständigkeit der TBO für das Vertragscontrolling mit der SWEG einen im gegebenen Kostenrahmen sehr kundenfreundlichen Stadtbusverkehr.

Die neuen Stadtbusse sind ein weiterer Baustein des nachhaltigen, multimodalen Angebots „Einfach mobil“ und dank ihres bekannten Klimaschutzgrünen Gewands als solches auch zu erkennen. Sie optimieren die bestehenden umweltfreundlichen Alternativen zum eigenen Auto, die die Stadt Offenburg ihren Bürgern anbietet. Mit ausgedehnten Betriebszeiten, einem erhöhten Minutentakt und einer noch besseren Anbindung an die Züge und weitere Stadtteile wird die Entscheidung für den Bus zukünftig also noch einfacher. Dementsprechend lautet der neue Claim der Stadtbusse: „Einfach Bus fahren.“

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