Tema-Gründer Christian und Dietmar Funk wollen für „Boardinghouse“ investieren
„Wohnen auf Zeit“ als Konzept für altes Gefängnis

Aus Zellen sollen Appartements für Touristen, Geschäftsleute und Studenten werden.
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Offenburg. Statt eines Hotels soll in dem Offenburger alten Gefängnis am Bürgerpark ein
sogenanntes „Boardinghouse“ eingerichtet werden. Als Investoren treten
die beiden Offenburger Brüder Christian und Dietmar Funk, Gründer des
Unternehmens Tema, das auf dem Mobilfunkmarkt erfolgreich ist und
inzwischen seinen Sitz im ehemaligen Ausbesserungswerk an der
Rammersweierer Straße in der Oststadt hat. Der Haupt- und Bauausschuss
hat sich am Montag in nichtöffentlicher Sitzung mit dem Konzept befasst.
Der von der Verwaltung und den Brüdern Funk erarbeitete Vorschlag traf
auf einhellige Zustimmung.

Damit sind die Pläne, an dem Standort ein Hotel zu realisieren hinfällig, da die Verwaltung keinen
entsprechenden Investor fand. Zuletzt war die Gemibau vor einigen
Monaten aus dem Projekt ausgestiegen. Für den Paritätischen
Wohlfahrtsverband und die Arbeitsfördergesellschaft als Betreiber wollte
die Gemibau das Gefängnis für die neue Nutzung umbauen. Nur eine
Bürgschaft der Stadt hätte ein 3-Sterne-Hotel möglich gemacht. Die
Verwaltung vertritt aber die Auffassung, mit städtischen Sicherheiten
nicht in den Markt eingreifen zu wollen.

Statt eines Hotels wollen Christian und Dietmar Funk nun ein „Boardinghouse“ realisieren.
Das Konzept: Von einem geringen Service bis hin zu einem hotelähnlichen
Zimmerservice wird „Wohnen auf Zeit“ ermöglicht. Es handelt sich hierbei
um ein auf Langzeitaufenthalte ausgelegtes Übernachtungskonzept in
Appartements, ähnlich den klassischen Ferienwohnungen in Urlaubsgebieten
sowohl für Geschäftsreisende als auch Urlauber. Die Appartements
beinhalten in der Regel Einrichtungsgegenstände des täglichen Gebrauchs,
darüber hinaus ist es möglich, hotelspezifische Dienstleistungen
hinzuzubuchen. Christian und Dietmar Funk und ihr Architekt Jürgen
Grossmann, der auch bereits die Hotelplanung erarbeitet hatte, zielen
mit diesem Konzept aber nicht nur auf die Touristen und die
Geschäftswelt von Offenburg, sondern auch auf die Studierenden der
Hochschule mit einem „etwas besser gepolsterten Geldbeutel“ – wie es die
Stadt in einer Mitteilung formuliert.

Im äußeren Erscheinungsbild würden sich die neuen Pläne von den Hotelplänen kaum
unterscheiden. Die im Bebauungsplan zulässige Nutzungsart wird somit
auch Hotel und Wohnen sein, zumal es sich bei einem „Boardinghouse“ um
eine Mischung beider Wohnformen handelt. Allerdings entfalle der im
Obergeschoss geplante Neubau an der Grabenallee, der im ersten Entwurf
auf der Gefängnismauer platziert war.

Die weiteren Investoren, die Städtische Wohnbau und Falk-Immobilien – sie wollen Wohnhäuser in
der Nachbarschaft zum Gefängnis bauen –, haben in der Zwischenzeit an
ihren Wohn-Konzepten weiter gefeilt. Somit seien alle Voraussetzungen
gegeben, in der Planungsausschusssitzung im Mai den Offenlagebeschluss
für den Bebauungsplan zu fassen. Danach können die Investoren auf einer
ausreichend gesicherten Grundlage die Planungen vorantreiben.

Autor: Rembert Graf Kerssenbrock

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