Beispielhaft
Warum die DLRG Offenburg keine Nachwuchssorgen hat

Vorsitzender Fred Hugle (Mitte) ist mächtig stolz auf die aktiven Jugendlichen im Verein – hier mit Sophie Halter und Luis Koch, die sich ehrenamtlich bei den Schwimmkursen engagieren. Mehr als die Hälfte der rund 800 Mitglieder der DLRG Offenburg sind Jugendliche. | Foto: Glaser
  • Vorsitzender Fred Hugle (Mitte) ist mächtig stolz auf die aktiven Jugendlichen im Verein – hier mit Sophie Halter und Luis Koch, die sich ehrenamtlich bei den Schwimmkursen engagieren. Mehr als die Hälfte der rund 800 Mitglieder der DLRG Offenburg sind Jugendliche.
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Offenburg "Was ist denn mit Euch, Ihr macht doch nicht etwa schon eine Pause?", fragt DLRG-Vorsitzender Fred Hugle lachend drei etwa siebenjährige Mädchen, die am Beckenrand gerade kichernd einen Plausch halten. "Nein, nein", ruft eine der Wassernixen und hast du nicht gesehen, schwimmen die Kinder eilig davon.

Ehrenamtliches Engagement

Das Trio gehört zu einer der Gruppen, die aktuell im Stegermattbad einen Schwimmkurs bei der DLRG Offenburg machen. Im Nicht-Schwimmerbecken ein Stück weiter tummeln sich die noch jüngeren Kinder. Da wird wild mit Wasser gespritzt und noch mehr gelacht. "Bei den Jüngsten steht noch gar nicht das Schwimmen im Vordergrund", betont Vorsitzender Hugle. Sie sollen sich erst einmal ans Wasser gewöhnen: "Wichtig ist, dass sie Freude haben." Und die haben sie sichtlich. Mittendrin zwei jugendliche DLRG-Mitglieder, die eifrig mitmachen. Überhaupt sind eine ganze Menge junge Leute im roten DLRG-T-Shirt an diesem Nachmittag im Freizeitbad zu sehen – alles ehrenamtliche Helfer.
"Nein, wir haben keine Nachwuchssorgen", sagte Hugle. Von den rund 800 Mitgliedern sind 450 Jugendliche. Natürlich engagieren sich nicht alle ehrenamtlich, aber es gibt immer Freiwillige für die Schwimmkurse oder als Badeaufsicht am Gifizsee. Offensichtlich macht die DLRG Offenburg einiges richtig. Aber was genau?

Ehrenamt muss Spaß machen

"Ehrenamt muss auch Spaß machen", betont der Vorsitzende. Wenn es beispielsweise darum geht, wer die anstehenden Ferienschwimmkurse betreut, lädt er zum Essen ein. "Dann leistet sich der Verein halt die 12,50 Euro pro Person für das Büffet im chinesischen Restaurant", so Fred Hugle. Sitzen erst mal alle am Tisch, bliebe für ihn als Vorsitzenden gar nicht mehr viel zu tun, selbst wenn er als Verantwortlicher natürlich im Blick habe, dass alles in entsprechenden Bahnen verlaufe: "Unsere jungen Ehrenamtlichen organisieren die Besetzung der Kurse komplett selbst."
Wichtig seien teambildende Maßnahmen. Im Grunde sind das gemeinsame Aktivitäten, die Freude machen und die Gruppe zusammenschweißen – wie ein Besuch im Rulantica in Rust oder ein bayrischer Abend am Gifiz. Die Kosten trägt in diesen Fällen der Verein.
Das gilt ebenso für verschiedene Ausbildungen. So können Mitglieder das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen Silber machen, die Voraussetzung, um offiziell als Badeaufsicht eingesetzt zu werden. Für die Aufsicht am Gifiz gibt es dann zehn Euro pro Stunde Entschädigung. "Das ist für Schüler ein schöner Ferienjob", weiß Fred Hugle.

Eine starke Stimme

Übrigens hat die Jugend in der DLRG Offenburg mehr als eine starke Stimme im Vorstand. Neben den klassischen Positionen sind in der Satzung zusätzlich zehn Jugend-Beisitzer verankert. "Sie werden über alles informiert und können sich einbringen", so Fred Hugle und betont: "Jugendförderung ist bei uns nicht nur ein Lippenbekenntnis, unser Verein lebt das." Man kann einen Verein nicht mehr führen wie vor 30 Jahren. Wir müssen aktiv auf junge Menschen zugehen."
Anne-Marie Glaser

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