Erfahrungen in Bussen und Zügen während der Fasnacht
Auch Narren im Häs brauchen Fahrkarte

Die OSB ist die regionale Verbindung zwischen Heimat- und Veranstaltungsort. | Foto: as
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Ortenau (rek). Bei der Ortenau-S-Bahn (OSB) ist die SWEG zur Fasnachtszeit mit zwei Problemen konfrontiert, erklärt deren Pressesprecher Christoph Meichsner: "Zum einen fällt auf, dass viele Narren offenbar denken, dass sie die Bahn kostenlos benutzen dürfen, sobald sie ein Häs tragen." Dies ist jedoch nicht der Fall: "Alle Fahrgäste müssen natürlich eine gültige Fahrkarte lösen." Darauf weist die SWEG durch Plakate in den Zügen ausdrücklich hin.

Das zweite Problem: "Viele Narren wissen anscheinend nicht, dass Gruppen ab einer Größe von zehn Personen sich vorher anmelden müssen." Der Grund ist einfach: Um überfüllte Züge zu vermeiden, setze die SWEG bei entsprechender Kenntnis zusätzliche Wagen ein. "Zur Fasnachtszeit entstehen bei einigen OSB-Fahrgästen daher Frust und Aggressionen, weil sie eine Fahrkarte nachlösen oder in überfüllten Zügen unterwegs sein müssen", gibt Meichsner die Erfahrungen des Zugpersonals wieder.

Die SWEG hat auch lobende Worte parat. Bei den Bussen in Offenburg, Kehl und Lahr bewertet die SWEG das Verhalten der Narren hingegen als unkompliziert und vorbildlich. Zahlen, dass Fasnachtsbesucher vermehrt den öffentlichen Nahverkehr nutzen, gibt es nicht. "Sagen lässt sich aber, dass zum Beispiel die kostenlose Nutzung des ÖPNV beim Offenburger Narrentag sehr gut angenommen wird", so Meichsner. Ob Narren daraus den trügerischen Umkehrschluss ziehen, grundsätzlich kostenlos fahren zu können, bleibt offen. Rege in Anspruch genommen werde auch das Angebot mit einem Bus-Shuttle zu einzelnen närrischen Umzügen fahren zu können.

Die Deutsche Bahn reinigt ihre Züge grundsätzlich täglich mit Besen und Schaufel, erklärt ein Bahnpressesprecher. Die Nassreinigung erfolge dagegen während der Wintermonate mindestens zweimal pro Woche. "Es kommt immer wieder zu Auffälligkeiten bei Menschen, die zu viel Alkohol getrunken haben", deutet der Pressesprecher der Bahn an, dass es manchmal zu Verunreinigungen der unappetitlichen Art in Bussen und Zügen kommt. Dies beträfe aber längst nicht nur die Narren. Auch zu anderen Großveranstaltungen wie Bundesligaspielen im Fußball gäbe es diese Erscheinungen. "Wir sind dafür da, Menschen zu den Feierlichkeiten zu bringen und wieder nach Hause zu fahren", betont der Sprecher. 1,5 Millionen Euro koste die Bahn die Reinigung der gesamten Züge am südlichen Oberhein im Jahr.

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