Sparkassen-Vorstand Helmut Kienzle geht in den Ruhestand

Helmut Kienzle hat über 30 Jahre die Geschicke der Sparkasse Offenburg/Ortenau mit gelenkt.  | Foto: Foto: Bode
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„Ich bin gespannt, was das für ein Gefühl sein wird“, sagt Helmut Kienzle. Der stellvertretende
Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Offenburg/Ortenau wird am 20. März in
der Reithalle in Offenburg offiziell in den Ruhestand verabschiedet –
nach über 30 Jahren Vorstands-Tätigkeit. Er gehe mit ambivalenten
Empfindungen, mit dem berühmten lachenden und weinenden Auge. „Ich
arbeite sehr gern, es hat mir immer viel Spaß gemacht“, so der
63-Jährige. Vor allem den Kontakt mit den Menschen und die vielfältigen
alltäglichen Themen werde er sehr vermissen. Andererseits seien zuhause
in Oberkirch so viele Dinge liegen geblieben, die es endlich zu
erledigen gelte. „Daher mache ich mir keine Sorgen, dass ich die neue
Situation nicht bewältigen werde“, ist er sich sicher.

Helmut Kienzle hat nie daran gezweifelt, den richtigen Weg eingeschlagen zu
haben. „So weit ich mich erinnere, hat mich mein Pate, selbst ein
Banker, darauf gebracht“, erzählt der gebürtige Konstanzer. Zahlen lagen
ihm auch schon immer. Und mit Menschen könne er sehr gut umgehen, was
für einen Banker ebenfalls von großer Wichtigkeit sei, vor allem im
Kundenverkehr. An die Banklehre schloss Helmut Kienzle dann ein
BWL-Studium in Pforzheim an.

„Beim Badischen Sparkassen- und Giroverband in Mannheim war ich danach acht Jahre in der Prüfung tätig.
Und das führte mich damals, von 1979 bis 1981, auch nach Oberkirch.“
Dort übernahm Helmut Kienzle dann am 1. Juli 1982 den Vorstandsposten
der Sparkasse Renchtal-Oberkirch. Zehn Jahre später folgte die Fusion
zur Sparkasse Offenburg-Oberkirch, zwei Jahre darauf kam Achern hinzu,
weitere zwei Jahre später Lahr. Mittlerweile wechselte Kienzle von
Oberkirch in die Zentrale nach Offenburg – als Kunden-Vorstand.

Die vielen Gestaltungsmöglichkeiten als Vorstand machten für ihn schon
immer den besonderer Reiz seines Berufs aus. Ideen realisieren,
Mitarbeiter fördern und wachsen zu sehen, sind für ihn ebenfalls
wichtige Kriterien. Nicht zu vergessen sind selbstverständlich die
Kunden, die Helmut Kienzle in all den Jahren betreut hat, sie bei
Investitionen begleitet und deren Unternehmen damit geholfen hat,
erfolgreich zu sein. „Das ist wie ein Gefühl des inneren Auftrags“,
unterstreicht er seine Leidenschaft für den Beruf. In seiner Position
habe er immer das Wirtschaftsgeschehen in der Region an vorderster Front
erlebt, war immer ganz nah dran – ob Industrie, Handel oder Handwerk.

Dafür war und ist er noch immer dauernd unterwegs, draußen bei den Kunden,
den Firmen vor Ort. Für Helmut Kienzle ist es wichtig, ein Gefühl für
den Kunden zu bekommen, ein gemeinsames Mittagessen oder eine Golfrunde
sind da sehr hilfreich. Die wenigste Zeit, etwa nur 20 Prozent,
verbringt Kienzle an seinem Schreibtisch in der S-Zentrale. Selten war
er in seinen Berufsjahren zu Hause. „Es gibt kaum einen Abend, den man
privat hat, oft auch an den Wochenenden. Man ist bei Einweihungen, hat
Repräsentations- oder Sitzungstermine und vieles mehr.“ Beklagen möchte
er sich aber nicht, das will er richtig verstanden haben. Dennoch freut
er sich jetzt auf die Freiheit, die da kommt, und die Selbstbestimmung
der Zeiten.

„Ich möchte vor allem mehr reisen zusammen mit meiner Frau und auch mehr Golf und Tennis spielen.“ Langeweile wird
Helmut Kienzle sicherlich nicht verspüren, zumal er nach wie vor
Schatzmeister des Golfclubs Urloffen und Vorsitzender des
DRK-Kreisverbands Offenburg ist. „Das wird mich noch einige Zeit
begleiten“, ist er sich sicher. Wie lange er noch Schatzmeister der
Europaunion in Oberkirch bleibt, weiß er aber noch nicht.

Auch wenn es beim ersten Besuch der Kienzles in Oberkirch vor rund 30 Jahren
ganz fürchterlich geregnet hat und der erste Eindruck „einfach nur
grässlich“ war, fühlen sich Helmut Kienzle und seine Frau Angela schon
sehr lange richtig wohl in ihrer Wahlheimat im Renchtal. Zu den drei
Kindern, die zufällig aus Berufsgründen alle in Mannheim leben, ist es
nicht weit. „Bald kommt das zweite Enkelkind, da freuen wir uns schon
sehr drauf.“

Autor: Daniela Räubig-Santo

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