Paritätische Schulen
"Erwarte erhöhtes Interesse an Pflegeausbildungen"

Schulleiter Oliver Heitz | Foto: privat

Offenburg/Hausach. Die Paritätischen Schulen für soziale Berufe ist eine der zentralen Ausbildungsstätten in der Ortenau für Pfleger in den unterschiedlichsten Bereichen, Ergotherapeuten und weitere Berufe. Rembert Graf Kerssenbrock sprach mit dem Schulleiter Oliver Heitz.

Welche Spektrum an Ausbildungen bieten die Paritätischen Schulen für soziale Berufe?
Wir bieten die generalistische Ausbildung für Pflegefachleute, Altenpflegehelfer, Servicehelfer, Ergotherapeuten, Arbeitserzieher in der Heilerziehungspflege, Jugend- und Heimerzieher sowie Vorbereitungen zur Schulfremdenprüfung in der Kinderpflege, in der Heilerziehungspflege und in der Jugend- und Heimerziehung. Außerdem die Ausbildung zur Betreuungskraft.

Wie viele Plätze bietet die Schule in den verschiedenen Bereichen?
Wir bieten in der generalistischen Pflege, für Pflegefachleute 24 Schulplätze, in der Altenpflegehilfe – dazu gehören auch Plätze mit Sprachmodul sowie in Teilzeit – 18 Schulplätze, für Servicehelfer zehn Ausbildungsplätze, in der Ergotherapie 16 Schulplätze, 24 in der Arbeitserziehung, 20 in der die Heilerziehungspflege, 28 in der Jugend- und Heimerziehung in Vollzeit sowie 28 weitere in dualer Form, 18 in der Vorbereitung zur Schulfremdenprüfung für die Kinderpflege, in der Vorbereitung zur Schulfremdenprüfung in der Heilerziehungspflege vier Plätze, genau wie zur Vorbereitung zur Schulfremdenprüfung in der Jugend- und Heimerziehung sowie schließlich 22 Plätze in der Ausbildung zur Betreuungskraft. Unser Angebot ist vielseitig.

Welche Voraussetzungen müssen Bewerber mitbringen?
Dafür sind entweder ein Hauptschul- oder ein Mittlerer Bildungsabschluss nötig. In manchen Fällen sind zudem bereits vorherige Ausbildungen oder Berufserfahrung in den jeweiligen Bereichen nötig oder zumindest hilfreich.

Wie lange dauert die Ausbildung?
In der Regel drei Jahre. Es gibt aber auch Ausbildungen, die sind nach zwei Jahren beendet. Eine Ausnahme in die Ausbildung zur Betreuungskraft, die kann nach sechs Wochen abgeschlossen werden.

Welche Fortbildungsmöglichkeiten bieten sich daran an?
Wir bieten schon in unseren Ausbildungen unterschiedliche Fortbildungen an, so zum Beispiel die Personzentrierte Gesprächsführung, Deeskalationstrainings, Erste Hilfe, Schienenbaukurs. Außerdem haben wir ein eigens Fort- und Weiterbildungsprogramm. Dort bieten wir Inhouse-Veranstaltungen, Basale Stimulation in der Pflege, Betreuungskraft, Entbürokratisierung der Pflege, Pflegedokumentation mit dem Strukturmodell nach Beikirch, Fortbildung für hauswirtschaftlich beschäftigte bei Pflegebedürftigen, Fortbildung ehrenamtlich Engagierter zur Unterstützung pflegebedürftiger im Alltag, Gedächtnistraining mit Spiel, Gesprächsführung mit demenziell erkrankten Menschen, Gesprächsführung mit psychisch veränderten Menschen, Fortbildungen für Betreuungskräfte, Gruppenleitung in Wohneinrichtungen, Teamleitung in der Jugendhilfe, Konflikte mit Menschen in Gesprächen lösen, medizinisch-pflegerische Qualifizierung für pädagogische Fachkräfte, naturheilkundliche Anwendungen in der Begleitung älterer Menschen, pädagogische Nachqualifizierung von Pflegefachkräften in der Eingliederungshilfe, Serviceassistent in Haus und Betreuung, Spiel als Interaktions- und Kommunikationsmethode und vieles mehr an. Außerdem ermöglichen erfolgreich abgeschlossene Ausbildungen in unserem Hause bei Vorliegen der individuellen Voraussetzungen dazu, Studiengänge zu verkürzen oder überhaupt einen Studienzugang zu erreichen.

Wie läuft das Auswahlverfahren – auch unter den aktuellen Bedingungen der Corona-Verordnung für Gespräche?
Wir führen nach Eingang der Bewerbungen entweder digitale oder persönliche Gespräche mit den geltenden Hygienevorschriften durch.

Wie ist die Ausbildung zwischen Theorie und Praxis aufgebaut?
Auch das ist in den verschiedenen Ausbildungsberufen unterschiedlich. Manches findet blockweise in mehreren Wochen statt, in anderen ist der Wechsel innerhalb einer Woche.

Welche Institutionen gehören zu den Kooperationspartnern?
In der Pflege kooperieren wir mit allen Mitglieder des Pflegeverbunds. In allen Bereichen gehören über 500 Einrichtungen in ganz Deutschland zu unseren Partnern.

Was sind die Unterschiede zwischen den Standorten Hausach und Offenburg?
In Offenburg bieten wir die Jugend- und Heimerziehung in Vollzeit, die Vorbereitung zur Schulfremdenprüfung in der Kinderpflege, die Ausbildung zum Servicehelfer, einen Teil der Altenpflegehilfe in Teilzeit und einen Teil der Fort- und Weiterbildung an. In Hausach, dem Hauptsitz der Schule, findet alles andere statt.

Rechnen sie durch die aktuelle Pandemie und damit gestiegene Aufmerksamkeit für soziale Berufe mit einem erhöhten Interesse an einer entsprechenden Ausbildung?
Grundsätzlich ist es ja immer so, dass es bei einem Abschwung in der Wirtschaft zu einem erhöhten Interesse an und für soziale, Gesundheits- und Pflegeberufe gibt. So rechne ich auf jeden Fall, dass diese Berufe an Interesse bei Berufsein- und Umsteiger gewinnen.

Wie halten Sie derzeit Kontakt mit den allgemeinbildenden Schulen und deren Schülern, um auf Ihre Angebote aufmerksam zu machen?
Kontakt halten wir durch Formen der Öffentlichkeitsarbeit und digitale Medien.

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