Interview mit Kammerpräsident Johannes Ullrich
Karriere im Handwerk

Johannes Ullrich | Foto: Handwerkskammer Freiburg

Freiburg. Welcher Beruf passt zu mir? Eine Frage, der sich alle Schulabgänger stellen müssen. Johannes Ullrich, Präsident der Handwerkskammer Freiburg, gibt im Interview mit Christina Großheim Tipps zur Orientierung.

Wie finden Schulabgänger den passenden Beruf für sich?
Die Lehrstellenradar-App bietet eine hervorragende Möglichkeit, sich zu informieren. Auch ein Blick in die Lehrstellenbörse der Handwerkskammer unter www.hwk-freiburg.de/lehrstellenboerse oder bei der Agentur für Arbeit lohnt sich. Wer nähere Informationen zu den Ausbildungsmöglichkeiten im Handwerk sucht, kann sich unter www.handwerk.de über die große Vielfalt an Berufen informieren. Viele Betriebe bieten sicher – auch während der derzeit herrschenden besonderen Umstände – auf Anfrage mit einem Kurzpraktikum die Möglichkeit, direkt in der Praxis auszuprobieren, ob ein Handwerksberuf der passende ist.

Welche Möglichkeiten zur Berufsorientierung bietet die Handwerkskammer Freiburg?
Unter Einhaltung der erforderlichen Maßnahmen wird wieder JET (Joberkundungstage) in Zusammenarbeit mit den Schulen gestartet. Neben virtuellen Messen sind im Oktober Präsenzveranstaltungen wie Jobstartbörsen geplant. Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass sie stattfinden können. Online bietet der Berufe-Checker des Handwerks die Möglichkeit zur Orientierung. Um den jungen Menschen in der momentan noch schwierigen Situation ein breitgefächertes Angebot zur Berufsorientierung bieten zu können, haben wir Angebote von Partnern und Firmen auf unserer Homepage unter www.hwk-freiburg.de/dein-start-ins-handwerk verlinkt.

Welche schulischen Abschlüsse eignen sich für eine Ausbildung?
Ein guter bis sehr guter schulischer Abschluss ist die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Ausbildung – auch im Handwerk. Das Handwerk bietet aber auch jedem die Chance zur Entwicklung. Viele Handwerksbetriebe lassen nicht ausschließlich Schulnoten in die Bewerberauswahl einfließen, sondern geben jungen Menschen eine Chance, sich zu beweisen, auszuprobieren und vielleicht bisher ungeahnte Fähigkeiten zu entdecken. Schon im Vorfeld eines Ausbildungsvertrags bieten viele Betriebe auch die Möglichkeit, den handwerklichen Alltag kennenzulernen. Bei einem Kurzpraktikum kristallisiert sich oftmals heraus, ob der jeweilige Handwerksberuf der passende für den jeweiligen Jugendlichen ist. So können von beiden Seiten Fehlentscheidungen vermieden werden. Es ist also empfehlenswert für den potentiellen Bewerber, direkt bei den Firmen anzufragen.

Gibt es die Möglichkeit eines dualen Studiums im Handwerk?

Generell bieten bundesweit immer mehr Hochschulen für unterschiedlichste Branchen duale oder gar triale Studiengänge an. Eine generelle Übersicht dazu finden Interessierte auf www.ausbildungplus.de. In Baden-Württemberg gibt es mit der dualen Hochschule – vormals Berufsakademie – eine lange Tradition für duale Ausbildung. Dort wird ein BWL-Bachelor-Studiengang für Interessenten aus dem Handwerk angeboten (www.dhbw-stuttgart.de). Eine weitere Möglichkeit bietet ein triales Studium Handwerksmanagement an der Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) in Zusammenarbeit mit den Handwerkskammern zu Köln, Hannover und Schwerin sowie von der Hochschule Niederrhein mit verschiedenen regionalen Partnern (www.wegweiser-duales-studium.de/triales-studium).

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