Privattheaterfestival vom 6. bis 14. Mai

Darauf dürfen wir uns freuen

Ortenau (ag) Eigentlich sitzt Guido Schumacher gerade am Programm für das Jahr 2024. Aber der Geschäftsführer des Theater BAden ALsace lässt sich gerne von der Guller-Redaktion bei der Arbeit unterbrechen, um begeistert von dem jetzt anstehenden Privattheaterfestival in der Ortenau zu erzählen. "Das wird eine intensive Zeit", schwärmt der Festivalleiter voller Vorfreude auf Theatergenuss, aber auch Austausch und Fachgespräche über die Frage: "Wie sieht das Theater von morgen aus?"

Einfach schade

Es ist übrigens absolut keine Selbstverständlichkeit, dass das "14. Privattheaterfestival Baden-Württemberg" in der Ortenau stattfindet. Der Anfang liegt in den 90er-Jahren. Ab da wurde es dann alle zwei Jahre ausgerichtet, aber immer nur in den größeren Städten wie Stuttgart, Heidelberg oder auch Freiburg – zuletzt 2018. Dann kam mit Corona das vorläufige Aus. Das fanden alle schade, was auch Thema im Arbeitskreis der Privattheater in Baden-Württemberg war. Sprecher dieses Arbeitskreises ist Edzard Schoppmann, seines Zeichens künstlerischer Leiter des Theater BAden ALsace mit seiner Spielstätte im Europäischen Forum am Rhein in Neuried-Altenheim. Aber darüber hinaus sind die Kunstschaffenden im gesamten Ortenaukreis unterwegs, haben Kooperationen mit den Städten Offenburg und Lahr sowie dem Ortenaukreis.

Initiative ergriffen

Es dauerte nicht lange, bis beim Ensemble die Idee zum Wunsch und schließlich zum konkreten Vorhaben wurde. Die Entscheidung: "Wir ergreifen die Initiative, erwecken das Privattheaterfestival wieder zu neuem Leben und richten es hier bei uns in der Ortenau aus." Und zwar das erste Mal in der Festivalgeschichte nicht einfach nur an einem einzigen Ort, sondern in der Fläche, wie Guido Schumacher betont.

Finanzplan

Ganz so schnell und einfach wie hier erzählt, war es dann natürlich in der Praxis nicht. Schließlich darf nicht jeder, der gerade Lust dazu hat, dieses renommierte Festival ausrichten. Dann musste das Ganze finanziert werden. "Das Budget beträgt 150.000 Euro. Das ist der Grundstock", verrät der Festivalleiter. 100.000 Euro gibt es aus dem Landesprogramm "Kultur nach Corona". 30.000 Euro steuert die Regionalstiftung der Sparkasse Offenburg/Ortenau bei. 20.000 Euro sollen laut Schumacher durch Eintrittsgelder und Sponsoren zusammenkommen. Der Guller ist übrigens auch Kooperationspartner.

Hauptwahnsinn im Januar

Aber wieso hat Guido Schumacher als einer der Verantwortlichen nur eine Woche vor dem Festivalbeginn am 6. Mai eigentlich Zeit, sich um den Spielplan des Theater BAden ALsace für das Jahr 2024 zu kümmern? "In dieser Phase sind unsere technischen Ensemblemitglieder gefragt", erklärt der Geschäftsführer lachend. Da könne er eher nicht sinnvoll helfen. Guido Schumacher ist vielmehr in Bezug auf das Festival der Herr der Zahlen und war gemeinsam mit Raphael Suarez unter anderem für die Organisation und Belegung der Spielstätten zuständig. "Den Hauptwahnsinn hatten wir beide im Januar, als es darum ging, 16 wilde Privattheaterhummeln unter einen Hut zu bringen", erzählt er. "Immer, wenn wir dachten, jetzt passt alles, rief jemand wegen einer notwendigen Änderung an."
"Eigentlich sollte zur Organisationsunterstützung eigens für das Festival ein Externer engagiert werden", sagt er. Doch dieser sprang kurzfristig ab und die Stelle konnte auf die Schnelle nicht mehr rechtzeitig kompetent besetzt werden. Also wurden die Aufgaben verteilt. Klar, so ein Festival ist mit sehr viel Arbeit verbunden. Aber es geht ja auch um ein besonderes Ereignis für die Künstler und natürlich die Besucher.

Infos

• Mit dem Theater BAden ALsace nehmen 16 Privattheater aus ganz Baden-Württemberg an dem Festival vom 6. bis zum 14. Mai teil.
• Den Programmflyer mit allen Infos gibt es auf theater-baden-alsace.com/download zum herunterladen.
• Spielstätten sind in Offenburg, Lahr und Neuried-Altenheim.
• Karten gibt es unter anderem beim Bürgerbüro Offenburg, KulTourBüro Lahr oder reservix.de.