Genießen in Frankreich
Das Land mit den berühmten Regionalküchen

Bouillabaisse ist ein berühmter Fischeintopf aus Marseille. | Foto: ag
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Ortenau (gro). Wer das Sprichwort "Leben wie Gott in Frankreich" geprägt hat, ist unbekannt. Aber ganz bestimmt hat derjenige die französische Küche dabei im Sinn gehabt. Denn in unserem Nachbarland haben Essen und Trinken einen ganz besonderen Stellenwert. Das ist schon an den langen Zeiten, die diesen Grundbedürfnissen eingeräumt werden, erkennbar: Eine Mittagspause von einer halben Stunde, während der ein belegtes Brot gegessen wird, ist für Franzosen undenkbar.

Die französische Küche wird weltweit geschätzt. Ihr besonderes Kennzeichen ist ihre Qualität, die in der Frische und Regionalität der Zutaten begründet liegt. Franzosen sind stolz auf ihre Produkte – sei es Rindfleisch aus dem Charolais, Käse aus der Normandie, Gemüse von der Loire, Trüffel aus dem Perigord und viele, viele Spezialitäten mehr. All die besonderen Leckereien aus allen Regionen aufzuzählen, würde diese Seite sprengen.

Sahne im Norden, Olivenöl im Süden

Bei einem Land von der Größe Frankreichs gibt es natürlich nicht die eine Küche. Ganz grob lässt sich sagen: Im Norden wird eher deftig mit Sahne, im Süden wird mediterran gekocht. Typisch französisch ist eine Menüfolge mit mindestens drei Gängen. Am Abend können es auch weit mehr sein.

In der Normandie wird Milchwirtschaft betrieben. Von dort stammen so berühmte Käse wie Camembert, Livarot oder Pont-l-Èvêque. An der Küste spielen natürlich Fischgerichte eine Rolle, aber im Herzen der Normandie werden Gerichte mit Kalbfleisch und dicken cremigen Soßen bevorzugt. Auf den Apfelplantagen wächst der Rohstoff für Cidre und den berühmten Apfelbranntwein Calvados.

Meerestiere an der Küste

Die benachbarte Bretagne ist berühmt für ihre Austern und Krebse, aber auch Hummer zählt zu den Spezialitäten. Nicht nur Einheimische lieben die Meeresfrüchteplatten à l'Armoricaine. Das Fleisch der Lämmer, die auf den Salzwiesen weiden, wird in ganz Frankreich als eine besondere Spezialität geschätzt. Dank des milden Meeresklimas wird Gemüse wie Tomaten oder Artischocken angebaut. Eine besondere Delikatesse sind neue Kartoffeln von der Insel Noirmoutier, die pünktlich zur Spargelzeit in den Handel kommen. Auch sie haben einen leichten Salzgeschmack. In den Restaurants werden Crêpes und die deftigeren, bretonischen Galette aus Buchweizenmehl serviert.

Das Land der Gänse und des Trüffels ist ganz eindeutig das weiter südlich liegende Périgord. Von dort stammt die berühmte Foie gras, wie Enten- oder Gänsestopfleber auf Französisch genannt wird. Die schwarzen Trüffel aus der Region werden nicht nur in Paris fast schon mit Gold aufgewogen.

Der Duft der Kräuter

Entlang der Mittelmeerküste wird mediterran gekocht. Frische Kräuter, Tomaten, Olivenöl, Gemüsepaprika und Auberginen machen den Charme der Küche etwa der Provence aus. Berühmte Gerichte der beliebten Urlaubsregion sind Ratatouille oder Bouillabaisse mit der scharfen, rötlichen Rouille. Doch im Hinterland geht es deftiger zur Sache: So ist das Languedoc berühmt für Cassoulet, einen kräftigen Eintopf aus weißen Bohnenkernen, Speck und Fleisch.

Die berühmten Hühner aus der Bresse haben wie viele französische Spezialitäten eine eigene Appelation. Gemeinsam mit den Charolais-Rindern stammen sie aus der Bourgogne, die auch für ihre Rot- und Weißweine berühmt ist. Doch nicht nur dort wachsen edle Tropfen: Im Elsass werden diese zu deftigen Gerichten wie der berühmten Schlachtplatte oder dem Flammenkuchen serviert. An der Loire trinkt man die Weine zu Spezialitäten aus dem Fluss wie Hechtklösschen. Und im Bordeaux werden Spitzenpreise erzielt, wie auch entlang der Rhône.

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