Crêpes und Galettes - hauchdünne Verführer
Die französische Variante der Pfannkuchen

Meist sind Crêpes in süßen Varianten bekannt, doch auch die deftige Variante in Form des Galettes, weiß zu überzeugen.  | Foto: PublicDomainPictures/Pixabay
  • Meist sind Crêpes in süßen Varianten bekannt, doch auch die deftige Variante in Form des Galettes, weiß zu überzeugen.
  • Foto: PublicDomainPictures/Pixabay
  • hochgeladen von Christina Großheim

Ortenau (mn). Ähnlich dem deutschen Pfannkuchen oder dem österreichischen Palatschinken stehen nicht nur in Frankreich süße Crêpes und herzhafte Galettes ganz weit oben auf der Speisekarte. Auch hierzulande gelten die dünnen Pfannkuchen, die ihren Ursprung in der Bretagne haben, als exquisite Delikatesse und werden auch als "französische Pizza" betitelt.  

Vielerorts können Süßschnäbel nur ganz schlecht der süßen Variante, wie beispielsweise der Crêpe Suzette, die mit Weizenmehl zubereitet wird, widerstehen. Aber auch alle, die es eher deftig und herzhaft mögen, kommen nicht zu kurz. Die herzhafte Variante der französischen Köstlichkeit wird aus Buchweizenmehl hergestellt und ist unter dem Namen Galettes bekannt. Vielen sind die dünnen, leckeren Köstlichkeiten meist von den Weihnachtsmärkten bekannt, wo sie mit ihrem Duft die Aufmerksamkeit der Marktbesucher auf sich ziehen. 

Süß und deftig

Auch in Deutschland erfreuen sich die Crêpes immer größerer Beliebtheit. Vielerorts eröffnen Crêperien und bieten den Gästen eine vielfältige Auswahl an, und auch in der heimischen Küche hält, dank der Technik eines Crêpes-Maker oder mit speziellen Pfannen, die französische Spezialität ihren Einzug. 

Ursprünglich wurden die bretonischen Galettes aus Buchweizenmehl hergestellt. Heutzutage wird in den meisten Familien allerdings ein Grundteig aus Weizenmehl gerührt, der sich für beide Sorten Crêpes eignet. Crêpes sind sehr dünn und werden traditionell auf einer runden Eisenplatte zubereitet, die über Gas erhitzt wird. Damit sie so dünn und gleichmäßig werden, wird der flüssige Teig sehr schnell mit einem Schieber – dem Teigrechen – verstrichen, was einige Übung erfordert.
Der Teig ist meist geschmacksneutral oder mit wenig Salz zubereitet. Der Teig selbst sollte zwar dickflüssig, aber nicht zu dick sein. Beachten sollte man, dass dem Teig eine Ruhezeit von etwa einer Stunde gut tut. Die richtige Konsistenz lässt sich sehr gut mit einer Suppenkelle prüfen.

Hauchdünne Pfannkuchen

Dann die Pfanne erhitzen und sehr dünn mit Öl einpinseln. Jetzt können Crêpes oder Galettes gebacken werden. Eine Besonderheit sollte den Crêpes-Bäcker allerdings nicht verwundern – wie vielen von der Pfannkuchen-Zubereitung bekannt, wird auch der erste Crêpe meist nichts.
Interessant ist auch die kostengünstige Herstellung und die Tatsache, dass dieses Gericht perfekt als Hauptspeise, Nachtisch oder kleiner Snack überzeugen kann. Zudem bietet es sich an, in Form eines Resteverwerters, neuen Platz im Kühlschrank zu schaffen. Der Kreativität beim Belegen oder Füllen sind keine Grenzen gesetzt.

Im Übrigen soll sich, so ist zu lesen hinter den Crêpes eine alte, heidnische Tradition verbergen: Man sagt, dass am 2. Februar, dem Fest der Mariä Lichtmess – Tag der Chandeleur – runde, flache Brote ausgeteilt wurden. Daran sollen die Crêpes erinnern, die mit ihrer runden Form auch die Sonne symbolisieren. Böse Geister und die kalte Jahreszeit sollten an diesem Tag vertrieben werden. Man benutzte das Mehl aus dem Vorjahr und buk die Crêpes vor der neuen Aussaat.

Altes Brauchtum

Zusätzlich soll es eine Tradition der jungen französischen Bräute gewesen sein, an ihrem Hochzeitstag, durch die Zubereitung der Galettes ihre hausfraulichen Fähigkeiten und somit die Ehetauglichkeit unter Beweis zu stellen. Ein weiterer Brauch der bretonischen Frauen war es, so ist zu lesen, die erste im neuen Heim gebackene Galette auf den Schrank zu werfen. Dieser Brauch sollte heimisches Glück und Schutz für den Nachwuchs bringen und wurde auch als Anerkennung für die früheren Hausbewohner angesehen und durchgeführt.

Als passendes Getränk zu den Galettes empfiehlt sich ein Cidre Brut aus der Normandie. Bon Appétit.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.