Whisky ist ein besonderes Getränk
Nichts außer Gerste, Wasser und Hefe

Jeder Whisky hat seinen eigenen Charakter. | Foto:  gro

Ortenau (gro). Goldbraun, mit einem starken Aroma und einem sehr, sehr variablen Geschmack: Das ist Whisky. Ob das Getränk erstmals in Schottland oder Irland gebraut wurde, steht nicht fest. Beide beanspruchen die Ehre für sich. Fest steht, dass die erste Erwähnung des hochprozentigen "Lebenswassers" – so die Übersetzung des gälischen Wortes "uisge beatha", das der Ursprung des Namen ist – in schottischen Steuerunterlagen erfolgte. Die Grundstoffe sind Gerste, Wasser und Hefe. Es werden aber auch andere Getreidesorten wie Mais, Roggen oder Weizen verwendet. In den USA wird Bourbon aus Mais oder Roggen gemacht. Dieser hat ein deutlich süßeres Aroma als der klassische Malt Whisky. Egal, welches Getreide verwendet wird, es muss erst gemälzt werden. Das Malz wird mit Wasser gemaischt und schließlich mit Hefe versetzt. Gebrannt wird in Pot stills, den Brennblasen aus Kupfer mit ihrer charakteristischen Form, die unter anderem den Geschmack des Whiskys bestimmt.

Scotch Whisky ist unerreicht

Auch wenn es mittlerweile sehr gute Single Malt Whiskys aus Japan oder anderen Ländern gibt, der Ruf der Scotch Whisky ist unangefochten spitze. Ein Single Malt Scotch Whisky wird ausschließlich aus Wasser und gemälzter Gerste in einer einzigen Destillerie in Pot stills hergestellt. Ein Single Grain Scotch Whisky darf auch anderes Getreide enthalten und es dürfen Coffey stills eingesetzt werden. Blended Malt Scotch Whisky wird der Verschnitt von mindestens zwei Single Malts genannt – analog ist der Blended Grain ein Verschnitt aus mindestens zwei solcher Whiskys. Werden Grain und Malt miteinander vermischt, wird dies Blended Scotch Whisky genannt.

Die Whiskylandkarte Schottlands weist folgende Regionen auf: Highlands, Speyside, Lowlands, Islay, Inseln und Campbeltown. Alles, was nördlich von der geologischen Trennlinie zwischen Stonehaven und Dumbarton liegt, wird zu den Highlands gezählt. Die Erzeugnisse der nördlichen Highlands sind kräftig im Geschmack, mit komplexen Aromen. Der Abgang ist leicht herb. Da die Küste in der Nähe ist, glaubt man, immer eine Spur Salz zu schmecken. Im Osten des Landstrichs werden Whiskys produziert, die an die der Region Speyside erinnern – kein Wunder, da diese von den Highlands umschlossen ist. Sie schmecken malzig-süß und mild. Salzig mit einem Hintergrund aus Heidekraut und Torf muten die Produkte der westlichen Highlands an. Vielschichtig sind die Malts der zentralen Highlands.

Brennereien wie an einer Perlenkette

Klein, aber voller exzellenter Brennereien, das ist die Region Speyside, die ihren Namen von dem Fluss Spey hat. Die Whiskys werden als rund und fein beschrieben, sie besitzen nur einen Hauch von Torf und schmecken selten rauchig.
Das glatte Gegenteil trifft auf die Produkte der Insel Islay, die zwischen Schottland und Irland liegt, zu: Sie sind kräftig, stark, besitzen Rauch- und Torfaromen und betören mit einem Geschmack nach Meer.

Zu den Inseln zählen die Orkneys, Skye, Mull, Arran und Lewis. Am berühmtesten ist der Malt Whisky aus der einzigen Brennerei der Insel Skye, der aromatisch, würzig mit einer leichten Rauchnote die Kenner überzeugt. Die Produkte der anderen Inseln reichen im Geschmack von fruchtig bis rauchig.

In den Lowlands, dem Gebiet entlang der englischen Grenze, werden milde, blumige Whiskys produziert. Das ehemalige Zentrum der Whiskyherstellung war Campbeltown. Die Stadt hatte einst 34 Brennereien, heute werden nur noch drei davon betrieben.

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