Bilanz der Polizei
Eine ruhige Fastnacht

Der Hexenfraß zeigt das baldige Ende der Fastnacht an. | Foto: gro
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Ortenau (set). "Unser Sicherheitskonzept funktioniert sehr gut", so lautet das Fazit von Marcus Spinner, Oberzunftmeister der Schlappgret aus Oppenau, kurz vor Ende der fünften Jahreszeit.
Mit seinem Urteil ist der Oberzunftmeister nicht allein.

überwiegend positive Bilanz

Auch Polizeipräsident Reinhard Renter zieht eine überwiegend positive Bilanz bezüglich der närrischen Zeit für den Bereich des Polizeipräsidiums Offenburg: Zum Höhepunkt der närrischen Zeit – seit Donnerstag bis zum Dienstagnachmittag – war es zu keinen außergewöhnlichen Vorkommnissen gekommen.

Laut Reinhard Renter wurden die Polizisten der Reviere in einem starken Maß durch Beamte des Polizeipräsidiums Einsatz unterstützt: Sie waren während der närrischen Tagen dauerhaft im Bereich des Präsidiums tätig. Öffentliche Verkehrsmittel, Taxen und private Fahrgemeinschaften seien ebenfalls vermehrt genutzt worden.

Zahl der Alkoholfahrten gering

Die Anzahl der Alkoholfahrten war laut Polizeibericht im Verhältnis zu den tausenden Besuchern in den drei Stadt- und Landkreisen gering. Gewaltdelikte und Widerstandshandlungen seien ebenfalls weniger zu verzeichnen gewesen. Im Bereich des Jugendschutzes führten laut dem Polizeipräsidenten gezielte Kontrollen bereits im Vorfeld zu einer Entspannung der Veranstaltungen. Alkohol in den falschen Händen sei entsorgt worden.

Eine ähnliche Sicht auf die Dinge hat auch Peter Dieterle, Leiter des Offenburger Reviers: Eine der polizeilich ruhigsten Fastnachtstage liege hinter den Polizisten. Die in der Zeit angefallenen Straftaten waren laut dem Revierleiter meist nicht im Zusammenhang mit der fünften Jahreszeit.

Vereinzelt Anzeigen wegen Körperverletzung

Auch beim Polizeirevier in Lahr war die Hauptfastnacht ohne größere Zwischenfälle verlaufen. Nur vereinzelt kam es laut Polizeibericht zum Gewahrsam bei alkoholisierten Gästen oder zu Anzeigen nach Körperverletzungen. Nur beim Nachtumzug in Schuttern leistete ein aggressiver Jugendlicher Widerstand gegen Polizeikräfte. Trotz dessen wird auch in Lahr eine positive Bilanz gezogen.

In Oppenau gab es laut Marcus Spinner lediglich ein paar kleine Handgreiflichkeiten. Dennoch: "Es ist ruhiger geworden", sagt er und ergänzt: "Im vergangenen Jahr hatten wir Sicherheitsleute sowohl am Schmutzigen Donnerstag als auch an Rosenmontag. In diesem Jahr hatten wir nur am Montag einen privaten Sicherheitsdienst." Die Stadt habe auch am Schmutzigen Donnerstag nicht den großen Zulauf von außerhalb. "Eher kommen zu den Veranstaltungen Menschen aus der näheren Umgebung."

Keine weiteren Vorkommnisse

Bei den Umzügen in Oppenau standen der Narrenzunft Polizeibeamte mit Rat und Tat zur Seite. Insgesamt hatten die Beamten des Polizeireviers Achern/Oberkirch über die Fastnachtszeit 18 Umzüge mit polizeilichen Maßnahmen zu betreuen.

Laut Polizeibericht verloren sechs Autofahrer wegen Alkohol ihren Führerschein, zehn fuhren unter Drogeneinfluss. Lediglich ein Unfall unter Alkoholeinfluss gibt es zu vermelden. Aber auch Körperverletzungsdelikte, Streitigkeiten oder Ingewahrsamnahmen waren laut den Beamten des Polizeireviers im Verhältnis zur Anzahl der Feiernden in einem erträglichen Rahmen. Bei keinem Einsatz sei es zu Widerstand gegen Polizeibeamte gekommen.

Lob für die Polizei

"Die Polizei stand uns als Berater zur Verfügung", erklärt Marcus Spinner. Schon im Vorfeld als es um die Abnahme der Umzugswagen ging, habe die Polizei die Narren der Zunft gut beraten und erklärt worauf die Fastnachter achten sollten.

Danach sei sie bei jedem Umzug stets präsent gewesen. "Ich möchte den Beamten des hiesigen Polizeipostens ein großes Lob aussprechen", sagt Marcus Spinner und fügt hinzu: "Die Zusammenarbeit war super". Nächstes Jahr möchte er alles genau so wieder machen.

Neue Spielregeln angenommen

Ob VSAN-Narrentreffen, Kappeobend oder Johrmärkt Freies Montenegro: Die großen Fastnachtsveranstaltungen in und um Offenburg blieben weitgehend ruhig. "Unsere neuen Spielregeln haben sich bewährt", berichtet Martin Bürkle, Vogt des Freien Montenegro, zufrieden. "Durch die frühzeitige Ankündigung in der Presse und den sozialen Medien stellten wir bei unseren verstärkt durchgeführten Kontrollen fest, dass kaum Alkohol mitgebracht wurde. Auch das im Vorfeld mit der Polizei besprochene Weglassen der Discozelte hat sich bewährt. Es waren nicht weniger Jugendliche als in den Jahren zuvor bei uns, aber sie haben bei mir vor dem Musikwagen geschunkelt." Zur Freude der Anwohner sei die neue Schlusszeit ebenfalls ohne Murren akzeptiert worden. "Das Sicherheitskonzept ist aufgegangen", zieht Bürkle sein Fazit. "Laut Polizei ist es wesentlich ruhiger zugegangen als in den Vorjahren. Auch das Deutsche Rote Kreuz hat den ganzen Tag keine besonderen Vorkommnisse gemeldet. Gleiches gilt für unseren Sicherheitsdienst."

Abgestimmtes Konzept

Auch die Offenburger Hexenzunft zieht eine positiv Bilanz der diesjährigen Fastnacht. "Wir stimmen unsere Großveranstaltungen eng mit der Stadt Offenburg und der Polizei ab", so Stefan Konprecht, Pressesprecher der Hexenzunft. Sowohl beim Hexenball als auch dem Kappeobend habe man eine große Anzahl an Securitykräften im Einsatz. "Außerdem macht sich unseres Erachtens der ausschließliche Vorverkauf bezahlt", so Konprecht. "Hier werden alkoholisierte 'Kurzentschlossene' abgehalten, auf die Veranstaltung zu kommen. Sie wissen, dass es zwecklos ist. Die Gäste bereiten sich intensiv vor, sowohl in Sachen Kostüm als auch bei der Gruppenfindung." Als der Hexenball nach Zell-Weierbach gezogen sei, sei Bedingung gewesen, dass es ruhig zugehen müsse. Dies sei gut umgesetzt worden. Auch beim Kappeobend würden sich alle Beteiligten an die Vorgaben der Zunft halten.

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