Freizeitbäder ziehen Bilanz
Energiekrise hinterlässt bitteren Beigeschmack

Wie auf der Gengenbacher "Insel" endet die Freibadsaison meist nach den Sommerferien. | Foto: Stadt Gengenbach
  • Wie auf der Gengenbacher "Insel" endet die Freibadsaison meist nach den Sommerferien.
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Ortenau (ds). Mit Schulbeginn am 12. September endet in vielen Städten und Gemeinden die Freibadsaison. Vielerorts werden Rekordbesucherzahlen vermeldet, doch die Energiekrise hinterlässt einen bitteren Beigeschmack.

Becken nicht mehr beheizt

So hat beispielsweise der Gengenbacher Gemeinderat bereits vor den Sommerferien Sparmaßnahmen beschlossen: Das Warmwasserbecken im Freizeitbad "Die Insel" wurde nicht mehr beheizt, das Warmwasser im Duschbereich wurde auf je eine Dusche für Damen, Herren und eine behindertengerechte Dusche beschränkt. "Aufgrund der Außentemperaturen ist das Wasser aktuell trotzdem 25 Grad warm", heißt es auf Anfrage der Guller-Redaktion aus dem Rathaus. Ob im kommenden Jahr ebenfalls nicht beheizt werden wird, stehe noch nicht fest. Bis zum 11. September hat "Die Insel" in dieser Saison noch geöffnet. Aufgrund von Personalengpässen habe man nur verkürzte Öffnungszeiten anbieten können, sei aber trotzdem mit rund 43.000 Besuchern zufrieden.

Solarenergie für Beckenerwärmung

Auch das Ettenheimer Carl-Hermann-Jäger-Freibad schließt am letzten Ferientag. "Bis dahin zählen wir rund 80.000 Besucher, ein Rekord", so der Leiter des Schwimmbads, Edgar Koslowski. Sparmaßnahmen musste man im beliebten Freibad nicht ergreifen: "Wir sind sehr gut aufgestellt, da wir in Ettenheim nur CO2-freie Solarenergie für die Beckenwassererwärmung benötigen", so Koslowski. Das große Kombibecken sei lediglich "von der Sonne verwöhnt“, das Kleinkindbecken werde über eine ökologische Sonnenabsorber-Anlage erwärmt. Ob man im kommenden Jahr Sparmaßnahmen ergreifen müsse, stehe noch in den Sternen: "Wenn überhaupt, werden im Spätjahr beziehungsweise im frühen Frühjahr Entscheidungen getroffen. Außerdem wissen wir ja auch nicht, welche staatlichen Vorgaben gegebenenfalls für nächstes Jahr gelten werden", so der Leiter des Ettenheimer Freibads.

Wassertemperatur um ein Grad gesenkt

Weil man in Offenburg den Aufruf zum Energiesparen sehr ernst nehme, habe man bereits im Juli entsprechende Maßnahmen ergriffen, um den Gasverbrauch zu reduzieren: In einzelnen Becken des Freizeitbads wurde die Wassertemperatur um ein Grad Celsius gesenkt. "Das trifft auf die Schwimmerbecken innen und außen, das Springerbecken, das Rutsche-Lande-Becken und das Erlebnisbecken Freibad zu", so Geschäftsführer Tim-Niklas Hockenjos. Im Babybecken und dem Kurs- sowie Lehrschwimmbecken allerdings wurde die Temperatur nicht reduziert. "Dort finden Schwimmkurse und Gesundheitskurse mit potenziell sensiblerem Publikum statt", so die Erklärung. Die Becken im Außenbereich können über die Solarthermieanlage auf dem Dach des Freizeitbads erwärmt werden. "Weitere Pläne, um Energie einzusparen, werden derzeit ausgearbeitet. Hierzu kann zum jetzigen Zeitpunkt nichts mitgeteilt werden", lässt Hockenjos wissen. Mit der voraussichtlich am 4. Oktober endenden Außensaison sei man zufrieden: "Die Freibadsaison verlief im Vergleich zum Jahr 2019 gut. Die Besucherzahlen konnten bislang leicht getoppt werden. Eine abschließende Auswertung ist aber erst mit der Beendung der Freibadsaison möglich", so Hockenjos.

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