Kommunale Arbeitsförderung
Fallzahlen steigen weniger als befürchtet

Armin Mittelstädt (l.), Leiter der Kommunalen Arbeitsförderung, und Georg Benz, Sozialdezernent Landratsamt Ortenaukreis  Foto: Fey
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Ortenau (tf). Den Halbjahresbericht der Kommunalen Arbeitsförderung Ortenaukreis (KOA) stellten der Leiter Armin Mittelstädt und Georg Benz, Sozialdezernent Landratsamt Ortenaukreis, vor. "Wir sind vorsichtig optimistisch", so Mittelstädt. "Die kurzfristigen Auswirkungen des Corona-Lockdowns scheinen überwunden." Nachdem noch im Januar der niedrigste Fallbestand in der Geschichte der KOA vermeldet werden konnte, ist aktuell coronabedingt die stärkste Zunahme innerhalb weniger Monate zu verzeichnen.

Zunahme der Fallzahlen

Die Zahl der Haushalte, die im Ortenaukreis so genannte „Hartz IV“-Leistungen beziehen, ist im ersten Halbjahr 2020 um 764 auf 7.921 gestiegen. Allerdings fand der größte Teil der Fallzunahme im April und Mai statt, für Juni ist nur noch ein Plus von 0,8 Prozent zu verzeichnen, was als „normale“ Entwicklung eingestuft wird. Vorläufige Auswertungen der ersten Wochen nach dem letzten Stichtag zeigen, dass sich dieser Trend stabilisiert hat. Ende Juni haben zudem 7,8 Prozent mehr Jugendliche und junge Erwachse zwischen 15 und 25 Jahren SGB-II-Leistungen bezogen als vor einem Jahr.

Integration in den Arbeitsmarkt

Mit 269 Arbeitsvermittlungen im zweiten Quartal hat sich die Zahl der Arbeitsmarktintegrationen ebenfalls stark vermindert und ist unter den Vorjahreswert gesunken. Ebenso gab es im Juni 2020 nur noch 1.620 Teilnehmer in Arbeitsfördermaßnahmen. "Durch die Kontaktverbote konnten auch Maßnahmen nicht wie geplant fortgesetzt werden, was sich auf die Statistik entsprechend ausgewirkt hat", so Mittelstädt. Auch de Zahl der Bedarfsgemeinschaften ist um 764 auf 7.921 angestiegen, dies entspricht einer Zunahme von 10,7 Prozent."

Lockdown

Auch im Lockdown waren unsere Mitarbeiter immer für die Kunden da – wenn eine Beratung nicht persönlich stattfinden konnte, so doch telefonisch oder digital", so Mittelstädt. "Dadurch konnten wir die vielen Anträge schnell bearbeiten." Eine Prognose für 2021 ist schwierig, wie Benz erklärt: "2021 ist für uns eine Blackbox." Und Mittelstädt ergänzt: “Auf mittlere und längere Sicht wird die große Zahl an Personen, die derzeit Arbeitslosengeld I oder Kurzarbeitergeld erhalten, die KOA noch stark beschäftigen."

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