Perspektiven für Handel, Gastronomie, Bäder und Kultur
Hoffen auf Startschuss

Sollte der Europa-Park zum Modellprojekt erklärt werden, könnte er möglicherweise bereits zu Pfingsten öffnen. | Foto: Europa-Park
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  • Sollte der Europa-Park zum Modellprojekt erklärt werden, könnte er möglicherweise bereits zu Pfingsten öffnen.
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Ortenau (rek/gro/ds/mak). Hoffnungen auf mehr Normalität machen in der Ortenau nicht nur die sinkenden Infektionszahlen, sondern auch die Beschlüsse, dass Geimpfte und von Corona Genesene mehr Freiheiten erhalten. Dazu stellte das Landessozialministerium konkrete Öffnungsschritte bei einer Inzidenz unter 100 vor. Damit erhalten Freizeitparks, Museen, Einzelhandel, Gastronomie, Bäder und Kultur eine Perspektive.

Europa-Park ein Modellprojekt?

"Beim Austausch zu unserer Öffnungsstrategie am 5. Mai haben auch die Betreiber des Europa-Parks teilgenommen", erklärt ein Pressesprecher des Sozialministeriums in Stuttgart, auf Anfrage. Ob der Europa-Park dabei Modellprojekt werden und schon zu Pfingsten öffnen könnte, stehe noch nicht fest, eine Stellungnahme aus dem Europa-Park war nicht zu erhalten. "Wir halten solche Projekte aber für außerordentlich wichtig, um Erkenntnisse für weitere Öffnungsschritte in einzelnen Bereichen und Branchen zu erhalten", betont der Sprecher. In der kommenden Woche solle die Öffnungsstrategie rechtlich in trockenen Tüchern sein, so dass auf rechtzeitig vor den Pfingstferien Klarheit bestehe, welche Bereiche wann und zu welchen Bedingungen öffnen können.

Stellungnahme Europa-Park

Auf Anfrage bestätigt der Europa-Park, im Kontakt mit den Gesundheitsbehörden im Blick auf eine verantwortungsvolle Öffnungsstrategie zu sein. "Wir begrüßen ein Modellprojekt mit einem ausgefeilten Hygienekonzept. Bereits im vergangenen Jahr hat der Europa-Park gezeigt, dass ein Betrieb des gesamten Resorts mit Hotels, Gastronomie und Wasserpark Rulantica unter der Berücksichtigung umfangreicher Hygieneregeln möglich ist. Mehr als zwei Millionen Besucher waren 2020 im gesamten Resort zu Gast, ohne Zwischenfälle und Probleme", so Pressesprecherin Diana Reichle.

Mit Blick auf die vielen Familien, die sich nach Freizeit sehnen und auch für Mitarbeiter und alle Kooperationspartner hoffe man auf eine baldige Öffnung. Auch die Gemeinde Rust und die gesamte Region sei dringend auf eine Wiederbelebung der Wirtschaft angewiesen.

"Die Details - dazu gehört eine wissenschaftliche Begleitung des Modellprojektes durch die Universität Freiburg - werden derzeit mit dem baden-württembergischen Sozialministerium besprochen. Entscheidend wird sein, dass die Zahlen sinken. Wir sind uns der hohen Verantwortung dieser Situation bewusst, sehen aber die Öffnungsperspektive mit großer Zuversicht", so die Pressesprecherin

Vogtsbauernhof ist vorbereitet

Das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach gehört zu der Kategorie Museen. "Mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 an mindestens fünf aufeinanderfolgenden Tagen können wir mit vorheriger Terminbuchung und Dokumentation der Kontaktdaten öffnen. Für uns bedeutet das, dass wir zu den ersten gehören, die unabhängig eines Stufenplans öffnen dürfen. Darauf sind wir gut vorbereitet", erklärt Geschäftsführerin Margit Langer.

City Partner Offenburg: Hoffen auf Inzidenz unter 100

Mit gemischten Gefühlen sieht Achim Kirsche, Geschäftsführer der City Partner Offenburg, das Modell: "Mit Inzidenzen von über 150 und nur Click & Collect, ist es für fast keinen Innenstadthändler möglich, wirtschaftlich existenzsichernde Umsätze zu erreichen." Auch bei Click & Meet, das ab Montag möglich ist, stelle der vorzulegende negative Test für viele Kunden ein Hemmnis dar. "Erst bei einer Inzidenz von unter 100, wenn Click & Meet ohne Nachweis möglich ist, ist damit zu rechnen, dass die Offenburger Innenstadt-Händler in der Breite wieder genug Kunden für einen positiven Umsatzverlauf wieder in ihren Geschäften begrüßen können", so Kirsche. Er hofft, dass dieses Ziel in zwei Wochen erreicht sein könnte.

Gastronomie: Öffnungsschritte hätten früher kommen müssen

Grundsätzlich froh über die aufgezeigte Perspektive ist Dominic Müller, Dehoga-Vorsitzender in der Ortenau. "Dennoch wissen wir natürlich nicht, wann es genau losgeht. Daher bleibt die Planbarkeit schwierig", so Müller. Aber er rät allen Betrieben, sich auf mögliche Öffnungen vorzubereiten. "Die Öffnungsschritte hätten definitiv schon früher kommen können", findet Müller.

Freibad Oberkirch hat einen Plan

"Das Wasser ist im Becken, wir stehen in den Startlöchern und warten nur noch auf grünes Licht", sagt Ulrich Reich, Pressesprecher der Stadt Oberkirch. Ziel sei es, so schnell wie möglich das Freibad in Oberkirch zu öffnen, sofern es die rechtliche Lage zulasse. Seit Februar seien die Mitarbeiter damit beschäftigt die Technik und das Außengelände herzurichten, so Reich weiter. "Wir hatten uns in unseren Planungen darauf eingestellt, zum 1. Mai öffnen zu können." Es werde beim Besuch des Freibades wieder ein Zwei-Schicht-System geben und der Ticketverkauf werde ebenfalls wieder online abgewickelt.

Kultur: Jederzeit startbereit

Die Indoor-Saison sei für Kultur Ende Mai gelaufen, erklärt Kehls Kulturbüroleiterin Stefanie Bade: "Mit einer Ausnahme: Wir haben mehrfach ein Kindertheater verschoben und nun einen letzten Ersatztermin Ende Juni programmiert. Alle sind bereit und wünschen sich nichts sehnlicher, als ins Theater zu kommen." Auch danach blieben die Planungen sehr aufwändig. "Aber damit haben wir uns nach mehr als einem Jahr fast schon abgefunden. Uns ist es wichtig, jederzeit startbereit zu sein. Wir suchen nach Wegen, Veranstaltungen möglich zu machen", schaut Bade nach vorne.

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