Ulrich Behre hält Fachvortrag
Infektionskrankheiten in der Kita

Kehl (st). Wann dürfen Kinder nach einer Erkrankung wieder in die Kita, bei welchen Krankheiten ist eine Bescheinigung vom Kinderarzt bei einer Rückkehr in die Kita notwendig und in welchen Fällen müssen Kinder aus der Kita abgeholt werden? Das und wertvolle Informationen rund um das Thema Impfen vermittelte der Kehler Kinderarzt Ulrich Behre in einem Vortrag am , in der Villa "RiWa" in Kehl. Rund 30 pädagogische Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen im Raum Kehl folgten der Einladung des Präventionsnetzwerk Ortenaukreis (PNO).

Pädagogische Fachkräfte sind in deren Arbeitsalltag immer wieder mit Fällen konfrontiert, bei denen Kinder trotz Erkrankung in die Betreuungseinrichtungen gebracht werden. Dabei befürchten die Pädagogen vor allem, dass dies zur Ansteckung von gesunden Kindern und gesundem Personal führt oder gar eine Krankheitswelle auslöst. Der Kehler Kinderarzt Ulrich Behre gab diesbezüglich Entwarnung: Die größte Ansteckungsgefahr, die vom Kind ausgeht, bestehe meist ein bis zwei Tage vor Ausbruch der Erkrankung und nehme dann kontinuierlich ab, erläuterte der erfahrene Mediziner. Es könne kaum vermieden werden, dass sich weitere Kinder oder Mitarbeiter anstecken. Die wichtigste Frage, die sich sowohl Eltern als auch Fachkräfte bei der Rückkehr in die Kita stellen sollten, sei deshalb die, ob das Kind wieder fit sei. Prinzipiell gelte, dass Kinder mit Fieber, ständigem Erbrechen oder einer ansteckenden Erkrankung nicht in der Kita betreut werden können.

Während des Vortrags entstanden rege Diskussionsrunden, es wurden viele Fragen gestellt und die Pädagogen profitierten von einem guten Austausch mit dem Kinderarzt. Letztendlich war der Konsens, dass es klare Regelungen braucht, die idealerweise ergänzend zum Betreuungsvertrag schriftlich mit den Eltern festgehalten werden.

„Die große Resonanz auf das Vortragsangebot zeigt, wie wichtig eine gute Vernetzung zwischen Kinderärzten und Kindertageseinrichtungen ist, damit sich Fachkräfte wieder sicherer im Umfang mit Infektionskrankheiten fühlen“, erklärt Michaela Tisch, regionale Präventionsbeauftragte des PNO für den Raum Kehl. Daher freue sich das PNO umso mehr darüber, dass der Kehler Kinderarzt signalisiert habe, seine Expertise auch in Zukunft im Rahmen eines Vortrags anzubieten. Der Termin wird im Internet auf der Seite des Präventionsnetzwerks unter www.pno-ortenau.de bekannt gegeben. Dort gibt es auch Informationen über das PNO und über die Beteiligungsmöglichkeiten für Kitas und Schulen.

Hintergrundinformation:

Das PNO ist ein gemeinsames Praxisforschungsprojekt des Landratsamts Ortenaukreis, Amt für Soziale und Psychologische Dienste, und des Zentrum für Kinder- und Jugendforschung (ZfKJ) an der Evangelischen Hochschule Freiburg, welches sich die Förderung der körperlichen und seelischen Gesundheit sowie der sozialen Teilhabe von drei- bis zehnjährigen Kindern und ihren Familien zum Ziel gesetzt hat. Ausführliche Informationen zum PNO erhalten Interessierte im Internet auf www.pno-ortenau.de oder bei den regionalen Präventionsbeauftragten.

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