Blick auf lange Geschichte
Jüdische Kultur in der Ortenau entdecken

Die jüdische Kultur lässt sich heute im temporären "Café Bloch" auch kulinarisch entdecken. | Foto: Foto: mak
  • Die jüdische Kultur lässt sich heute im temporären "Café Bloch" auch kulinarisch entdecken.
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Ortenau Heute findet der Europäische Tag der jüdischen Kultur unter dem Motto "People of the Book" statt. In rund 30 Ländern öffnen verschiedene Einrichtungen wie Gedenkstätten, Museen, Synagogen, jüdische Gemeinden und Friedhöfe ihre Türen und präsentieren jüdische Kultur in ihrer Vielfalt.

Kulinarische Entdeckungsreise

Bereits gestern machte das von der Organisation "Aufstehen gegen Rassismus" veranstaltete temporäre "Café Bloch" den Auftakt. Im Jugendbüro neben der historischen Mikwe können die Besucher kulinarisch in die Geschichte des ursprünglichen "Café Bloch", das 1936 von Else Bloch gegründet wurde, eintauchen. "Wir haben die handschriftlich hinterlassenen Rezepte von Else Bloch rekonstruiert und teilweise modernisiert", erzählt Jenny Haas, eine der Organisatorinnen des Cafés. Auch heute hat das Café von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Gäste dürfen sich auf klassisches jüdisches Gepäck von der Challa über Matzen, Haferkekse, Honigkuchen bis hin zu Pomeranzenbrot freuen. Aber auch herzhaft Eingelegtes kann dort gekostet werden. "Mit der Aktion wollen wir Speisen eines typisch jüdischen Cafés von vor fast 100 Jahren zugänglich machen", so Haas.

Für Jürgen Stude, Vorsitzender des Fördervereins Ehemalige Synagoge Kippenheim, hat der Europäische Tag der jüdischen Kultur deshalb eine besondere Bedeutung, weil er dazu beiträgt, "das europäische Judentum, seine Geschichte, seine Traditionen und Bräuche sichtbarer und besser bekannt zu machen. Er erinnert an die Beiträge des Judentums zur Kultur Europas in der Vergangenheit, aber auch in der Gegenwart."

Die Erinnerungskultur habe sich in den vergangenen Jahren durchaus geändert, so Stude. Lange Zeit hätten die Opfer des Nationalsozialismus im Mittelpunkt gestanden, heute würden immer mehr die Täter ins Blickfeld rücken: "Neben dem Gedenken kommt der Bildungsarbeit eine immer größer werdende Bedeutung zu, weshalb der Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim mit mehreren Schulen in der Ortenau und in Freiburg im Rahmen einer Bildungspartnerschaft kooperiert."

Jüdischen Leben in der Ortenau finde vor allem in den Städten Lahr, Appenweier, Achern, Oberkirch, Kehl und Offenburg statt, weiß Stude zu berichten. "Ein Teil von ihnen gehört der Jüdischen Gemeinde Emmendingen/Offenburg an und besucht die Emmendinger Synagoge. Die meisten Mitglieder dieser Gemeinde stammen aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion", so Stude weiter. Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit sei die Zunahme von Antisemitismus, gegen den sich alle Demokraten zur Wehr setzen müssten.

Heute finden in der Ortenau zahlreiche Veranstaltungen statt. In Offenburg startet zum Beispiel um 11.15 Uhr am Salmen eine Führung zur Geschichte der jüdischen Gemeinde. In Hohberg-Diersburg kann um 14 Uhr die sogenannte Judenstadt entdeckt werden (Treffpunkt: Hof des Weingutes Röder von Diersburg) und in Kippenheim gibt es zwischen 14 und 17 Uhr eine Führung durch die ehemalige Synagoge.

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