Schnell umzusetzen
Mit kurzfristigen Tipps gegen explodierende Energiekosten

Den Gefrierschrank nicht unnötig zu öffnen und der Austausch alter Geräte gegen moderne, spart Energie. | Foto: rek
  • Den Gefrierschrank nicht unnötig zu öffnen und der Austausch alter Geräte gegen moderne, spart Energie.
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Ortenau (rek). Die Energiepreise, insbesondere für Gas, Heizöl und Benzin, sind in den vergangenen Wochen deutlich angestiegen. Die EEG-Umlage, die den Strompreis verteuert, sinkt zum Jahreswechsel deutlich. Das wird, so schätzen Experten, den Preis stabilisieren, senken aber wohl nicht. Ansonsten kennen die Energiepreise derzeit nur eine Richtung: nach oben. Damit private Haushalte vor dem kommenden Winter die Heizkosten im Griff halten können, hat die Ortenauer Energie-Agentur eine neutrale und unabhängige Informationsstelle im Ortenaukreis, auf Anfrage der Redaktion Tipps gegeben, die teilweise auch kurzfristig umgesetzt werden können.

Energieverbrauch prüfen

"Ein erster Schritt ist, seine jährlichen Energieverbräuche zu prüfen und anhand von Vergleichswerten einzuordnen, um festzustellen, in welchem Bereich Potential besteht", erklärt Energieberater Manuel Birk. Um den Heizenergieverbrauch schnell und kostengünstig zu reduzieren, empfehle sich zum einen eine sinnvolle, bedarfsgerechte Einstellung der Heizungsregelung und eine angemessene Temperierung der Räume, erklärt der Fachmann. Beachten sollten Bewohner etwa die unterschiedliche Einstellungen für Schlaf- und Wohnzimmer. "Die Reduzierung der Raumtemperatur um ein Grad spart beispielsweise etwa sechs Prozent der Heizenergie", rechnet Birk vor. Für eine optimale Temperierung der Räume könne er elektronische Thermostatventile empfehlen. Diese ließen sich relativ kostengünstig und einfach nachrüsten. Was den Heizenergieverbrauch angeht, sollte auch auf das Lüftungsverhalten geachtet werden. "Kurzes Stoßlüften ist deutlich effektiver als dauerhaftes Kipplüften", lautet der Tipp der Energieagentur.

Einsatz von LED-Lampen

Auch die Durchführung eines sogenannten hydraulischen Abgleichs der Heizungsanlage sei sinnvoll. Dieser werde von einem Fachhandwerker durchgeführt und bewirke eine gleichmäßige Verteilung des Heizungswassers und somit der Wärme im Gebäude. Dadurch könne in der Regel im Anschluss die Vorlauftemperatur der Heizung verringert werden. So lassen sich durchschnittlich etwa zehn bis 15 Prozent der Heizenergie einsparen, nennt Birk eine weitere Maßnahme: "Außerdem lassen sich durch kleine und kostengünstige Dämmmaßnahmen wie die Dämmung von Heizkörpernischen, Rollladenkästen und Heizungsrohrleitungen einige vermeidbare Wärmeverluste reduzieren." Was den Stromverbrauch angehe, lasse mit dem Austausch der Beleuchtung auf LED-Technik oder einer modernen, hocheffizienten Heizungspumpe sich schon viel bewirken. Durch den Einsatz von LED-Lampen sind im Vergleich zu Glüh- und Halogenlampen, zusätzlich zur deutlich höheren Lebensdauer, Einsparungen von etwa 80 Prozent zu erwarten, so Birk. Mit dem Austausch der Heizungspumpe ließen sich in einem Einfamilienhaus weitere rund 100 Euro Stromkosten pro Jahr einsparen. Ebenfalls ein hohes Einsparpotential habe der Austausch von Haushaltsgeräten wie zum Beispiel Kühl- oder Gefriergeräten, wenn diese bereits eine Lebensdauer von etwa 15 Jahren überschritten haben. "Viele solcher Maßnahmen rechnen sich schon nach einigen Monaten", betont der Energieberater. Um energetische Schwachstellen jedoch am besten aufzuspüren, ist es sinnvoll, einen unabhängigen Energieberater zu Rate zu ziehen, um einen ganzheitlichen Überblick über das Gebäude zu erhalten, wirbt Birk für fachmännischen Rat.

Für Einsparungen an der Zapfsäule hat der Energieberater ebenfalls Tipps. Dazu zählen die Nutzung von Fahrrad sowie öffentlichen Verkehrsmitteln.

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