Welche Anlaufstelle die richtige ist
Notruf nicht bei jedem Schmerz

- Die Notaufnahme im Krankenhaus ist nicht immer zwingend die erste Anlaufstelle.
- Foto: ag
- hochgeladen von Matthias Kerber
Ortenau Wenn der Bauch weh tut oder der Schnitt am Finger nicht aufhören will zu bluten, ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Je nach Fallkonstellation kann auch der Weg zum Facharzt angezeigt sein. Stehe ein Termin zeitnah nicht zur Verfügung, empfiehlt Kai Sonntag, Pressesprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), bei verschiedenen Praxen nachzufragen. Aber: "Nicht immer, wenn man sich nicht gesund fühlt, braucht man sofort einen Arzt", findet Kai Sonntag.
Haben die Arztpraxen am Abend oder an den Wochenenden geschlossen, können sich die Patienten an die Notfallpraxen werden. Diese befinden sich noch in den Kliniken in Achern, Offenburg, Lahr und Wolfach mit unterschiedlichen Öffnungszeiten (siehe Infokasten). Ab dem 31. Oktober schließen die Notfallpraxen in Achern und Wolfach, dann werden die Öffnungszeiten in Lahr verlängert.
Verschiedene Aufgaben
Der Allgemeinärztliche Dienst ist unter der bundeseinheitlichen Nummer 116117 zu erreichen. "Tagsüber ist diese Telefonnummer vor allem die Terminservicestelle, die dringende Facharzttermine auf Anweisung des Arztes vermittelt", beschreibt Sonntag. "Im Bereitschaftsdienst wird von der 116117 eine medizinische Ersteinschätzung durchgeführt und den Patienten die richtige Behandlungsebene empfohlen." Das kann die Bereitschaftspraxis oder sogar die Notaufnahme sein. "Die 116117 informiert aber auch den Arzt im Hausbesuchsdienst bei Patienten, die nicht in eine Praxis kommen können", ergänzt der Pressesprecher. Zudem würde ein Telearzt vermittelt. "Für den Besuch in einer Bereitschaftspraxis ist keine Überweisung und auch keine Terminvereinbarung nötig", macht Sonntag aufmerksam. Der Bereitschaftsdienst ist für akute Erkrankungen oder Beschwerden zuständig, die nicht bis zum nächsten Tag warten können.
Liegt eine lebensbedrohliche Situation vor, sollte der Notruf 112 zu jeder Tageszeit gewählt werden. "Damit ist eine Situation gemeint, die akut lebensbedrohlich ist oder werden kann, wenn sie nicht professionell behandelt wird", beschreibt Kai Sonntag. Als Beispiele nennt er Herzinfarkte, Schlaganfälle, Bewusstseinsstörungen, starke blutende Wunden oder ähnliches.
Die Notaufnahmen der Krankenhäuser sind immer dann zuständig, wenn deren Einrichtungen benötigt werden – zum Beispiel bei einem gebrochenen Arm, der eingegipst werden muss.
Die Öffnungszeiten der Notfallpraxen im Ortenaukreis:
In Achern ist bis 31. Oktober samstags sowie sonn- und feiertags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
In Offenburg stehen die Ärzte am Montag, Dienstag und Donnerstag von 19 bis 22 Uhr, Mittwoch und Freitag von 16 bis 22 Uhr sowie an Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen von 8 bis 22 Uhr zur Verfügung.
Die Lahrer Notfallpraxis ist am Wochenende sowie an Feiertagen von 10 bis 16 Uhr offen.
Wolfach steht bis 31. Oktober an den Wochenenden sowie Feiertagen in der Zeit von 10 bis 16 Uhr zur Verfügung.
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.