Krankheiten früh erkennen
Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen

Vorsorge kann das eigene Leben retten.  | Foto: Christiane Agüera Oliver
  • Vorsorge kann das eigene Leben retten.
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Ortenau (cao). Gesundheit ist das höchste Gut. "Vorsorge macht Sinn. Es geht darum, Krankheiten früh zu erkennen und mit einer Behandlung eingreifen zu können. Die Untersuchungen konzentrieren sich in erster Linie auf Krankheiten, die gut zu behandeln sind, wenn sie früh erkannt werden. Hierzu zählen die häufigsten Todesursachen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Tumore", sagt Frank Kölble, Pressesprecher der AOK Südlicher Oberrhein. In der Regel unterrichtet der Hausarzt über die möglichen Vorsorgeleistungen.

Trotzdem sei die Zahl der Menschen, die solche Untersuchungen in Anspruch nehmen, vergleichsweise niedrig. Nur knapp die Hälfte aller Frauen ab 20 Jahre gingen regelmäßig zur Krebsfrüherkennung, bei den Männern ab 45 Jahre seien es noch nicht einmal 20 Prozent. "Da macht das vermeintlich starke Geschlecht keine gute Figur", findet Kölble.

Gesundheits-Check-up ab 35 Jahre

Bei der Möglichkeit zur Gesundheitsuntersuchung, einem Check-up alle drei Jahre ab dem 35. Lebensjahr, gäbe es auch "noch Luft nach oben". Diesen Check-up würden sogar nur 17 Prozent aller Frauen und Männer nutzen. Die Vorsorgeuntersuchungen hängen vom Alter ab. Die Früherkennung von Krebs mit einer jährlichen Genitaluntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs bei Frauen ab 20 Jahren, die jährliche Brustuntersuchung bei Frauen ab 30 Jahren und ein Mammographie-Screening alle zwei Jahre sind ab 50 sinnvoll.

Die jährliche Prostata-, Genital- und Tastuntersuchung der Lymphknoten wird bei Männern ab einem Alter von 45 Jahren empfohlen. Eine Ganzkörper-Haut-Untersuchung sowie alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening ist für Frauen und Männer ab 35 ratsam. Jährlich sollten auch Dickdarm- und Rektumuntersuchungen und ein Test auf verborgenes Blut bei Männern und Frauen ab 50 Jahre sowie zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren bei Männern ab 50 und bei Frauen ab 55 Jahre gemacht werden.

Auch Impfungen enthalten

Versicherte zwischen dem 18. und 35. Lebensjahr sollten sich einmalig einem Gesundheits-Check-up unterziehen. "Ab dem 35. Lebensjahr zahlen die Krankenkassen im Rahmen der gesetzlichen Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen für Männer und Frauen alle drei Jahre einen Gesundheits-Check-up", informiert Kölble. Auch die Zahnvorsorge-Untersuchungen, einmal je Kalenderhalbjahr, sollten ab 18 regelmäßig eingehalten werden. Ebenso sind Schutzimpfungen Bestandteil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung. So sind neben Diphterie und Tetanus- auch Indikationsimpfungen bei erhöhter Gefährdung von Personen und bei Angehörigen bestimmter Alters- oder Risikogruppen ebenso wichtig.

Zu der Schwangerschaftsvorsorge gehört die Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung. Da geht es neben den Untersuchungen beispielsweise um Gesundheitsrisiken oder Ernährung. Ärzte, Hebammen und Krankenkassen wirken zusammen. Frauen bis zum 25. Lebensjahr sollten jährlich eine Untersuchung auf Chlamydien zur Vorsorge gegen die genitale "Chlamydia Trachomatis-Infektion" nutzen. Für Männer ab 65 Jahren ist eine einmalige Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung eines Aneurysmas der Bauchschlagader ratsam. Zusätzlich kann auch mit einer Vielzahl von Präventions- und Gesundheitsangeboten Krankheiten entgegengewirkt werden.

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