Nachgefragt bei Dr. Martin Ruch
Geschichte des Weins in der Ortenau

- Dr. Martin Ruch, Historischer Verein für Mittelbaden
- Foto: P. Reimann
- hochgeladen von Christina Großheim
Ortenau (gro) In dieser Woche erscheint das neue Jahrbuch "Die Ortenau" des Historischen Vereins für Mittelbaden. Dr. Martin Ruch, Mitglied im Redaktionsteam im Vorstand des Historischen Vereins, verrät mehr darüber.
Warum wurde das Thema Wein gewählt?
Das Redaktionsteam im Vorstand des Historischen Vereins hat die aktuellen Probleme im Weinbau angesichts des Klimawandels diskutiert und sie mit den historischen Entwicklungen der Vergangenheit verglichen. Daraus ergab sich die Überlegung, einmal einen Schwerpunkt zum Thema Wein in der Geschichte zu bilden. Freie Beiträge werden aber außerdem aufgenommen.
Welche historischen Aspekte werden beleuchtet?
Regionale Weingeschichte etwa im Kinzigtal hat Hans Harter beleuchtet. Sprachliche Besonderheiten zum Wein stellt Ewald Hall vor. Über den Elsässer Wein schreibt Claude Müller und Thomas Hafen schildert den Umzug eines Rebhofes in das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof. Um wenige Beispiele zu nennen.
Gab es eine besondere Entdeckung?
Die Erinnerungen des jüdischen Weinhändlers Friedrich Weil aus Offenburg, der rechtzeitig emigrieren konnte und dessen Verfolgungsgeschichte im Leo Baeck Institut in New York aufbewahrt wird. Darin schildert er auch eine Begegnung mit Hitler 1932, dessen "Verbrechergesicht" ihm sofort aufgefallen sei. Friedrich Weil musste am eigenen Leib erfahren, dass diese Einschätzung stimmte.
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