Blickpunkt Ortenau Klinikum
Adressen bei der Diagnose „Mammakarzinom"

Mit regelmäßigen Mammografien kann Brustkrebs bereits in frühen Stadien entdeckt werden – hier ein Gespräch nach der Untersuchung im Brustzentrum Lahr.  | Foto: Ortenau Klinikum
  • Mit regelmäßigen Mammografien kann Brustkrebs bereits in frühen Stadien entdeckt werden – hier ein Gespräch nach der Untersuchung im Brustzentrum Lahr.
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  • hochgeladen von Lea Wölfle

Ortenau Gleich zwei Anlaufstellen mit dem Gütesiegel „Onkozert“ garantieren einen hohen Qualitätsstandard: In Folge sechs unserer Serie „Blickpunkt Ortenau Klinikum“ stehen die zertifizierten Brustzentren in Lahr und Offenburg Ebertplatz im Mittelpunkt.
Bereits 2003 wurden beide Brustzentren, unabhängig voneinander, mit als die ersten Kliniken in Deutschland zertifiziert – damals befanden sie sich noch in unterschiedlichen Kliniken mit unterschiedlicher Trägerschaft. Ein Glücksfall für Frauen in der Region, dass die Zentren auch heute, obwohl inzwischen beide unter dem Dach des Ortenau Klinikums sind, weiter aufrecht erhalten werden. „Die Behandlungszahlen zeigen, dass der Bedarf hoch ist, und die meisten Frauen möchten heimatnah behandelt werden“, erklärt Privatdozentin Dr. Juliane Farthmann, Leiterin des Brustzentrums Lahr.

Der Bedarf in Zahlen

2024 wurden an den Brustzentren insgesamt über 400 Patientinnen mit der neuen Diagnose „Brustkrebs“ behandelt, in Lahr waren es circa 130 Frauen, in Offenburg 284. Die Überprüfung der Zertifizierung erfolgt einmal jährlich, es gibt strenge Vorgaben an das Personal, an Strukturen und Behandlungspfade. „Um ein Brustzentrum zu organisieren, bedarf es zahlreicher Fachdisziplinen. Das heißt, Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen, etwa Onkologen, Chirurgen, Radiologen und Pathologen, arbeiten eng zusammen, können ihre Expertise bündeln und sich kontinuierlich in ihrem Fachgebiet weiterentwickeln“, erklärt Prof. Dr. Karsten Münstedt, Leiter des Brustzentrums in Offenburg. Auch die Kooperationspartner, etwa das Institut für Humangenetik des Universitätsklinikums Freiburg, müssen zertifiziert sein.

Standard: Individual-Therapie

Von einem Zentrum profitieren einerseits die Patientinnen – kurze Wege für die unmittelbare Diagnostik und Therapie notwendigen Maßnahmen, kompetente Ansprechpartner, deren Zahl überschaubar bleibt. Andererseits birgt das Zentrum auch für Ärzteschaft und Pflegepersonal Vorteile: „Standardisierte Prozesse erleichtern die Arbeit, und die hohe Spezialisierung bringt mehr Sicherheit bei der Entscheidungsfindung mit sich“, sind sich Farthmann und Mün-stedt einig. Außerdem gebe die Arbeit in einem spezialisierten Zentrum Ärzten und Pflegekräften das Gefühl, effektiv helfen zu können, was die berufliche Zufriedenheit und Motivation zusätzlich steigere. Brustkrebspatientinnen sind zwar durch ihre Diagnose miteinander verbunden, dennoch ist jede Erkrankung ganz individuell und muss entsprechend individuell behandelt werden. Das heißt, erst nach der Beurteilung aller Untersuchungsbefunde in der interdisziplinären Konferenz wird ein Behandlungs- und Therapieplan aufgestellt.

Hoffnung für die Zukunft

Durch die hohe Häufigkeit von Brustkrebs wird die Behandlung übrigens permanent weiterentwickelt: „Therapien werden weniger invasiv, auf gewisse Schritte kann verzichtet werden, wie zukünftig zum Teil auf die Entfernung von Lymphknoten aus der Achselhöhle. Auch die medikamentösen Therapien werden auf jede Patientin individuell zugeschnitten, um Unter- und Über-Therapien zu vermeiden“, weiß Dr. Farthmann. Individuell und punktuell sind auch die Stichworte für die Strahlentherapie: „Die in der Strahlentherapie am Ortenau Klinikum vorhandenen Geräte – Linearbeschleuniger – machen noch gezieltere Behandlungen möglich als früher. Damit kommt es zu weniger Nebenwirkungen der Therapie, insbesondere Hautreizungen“, so Dr. Münstedt. Diese Therapie wird in der Radio-Onkologie an der Betriebsstelle Offenburg St. Josefsklinik durchgeführt.
Ungewöhnlich, aber nicht unmöglich: Auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Das Verhältnis Männer zu Frauen bei der Diagnose liegt bei etwa 1:100, im Schnitt werden in den Brustzentren Lahr und Offenburg ein Mann beziehungsweise drei Männer im Jahr behandelt. Grundsätzlich sei die Therapie ähnlich, sagen Farthmann und Münstedt, aufgrund des geringen Brustdrüsengewebes werde bei Männern allerdings häufiger eine Entfernung der Brust durchgeführt, während bei Frauen meist ein brusterhaltendes Vorgehen möglich sei. Gabriele Ritter

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