Die Glosse im Guller
Hilfe, ich will nicht nach Rheinland-Pfalz!
- hochgeladen von Anne-Marie Glaser
Haben Sie gewusst, dass es in Rheinland-Pfalz zwei Orte mit dem Namen Lahr gibt? Mir war das neu. Dank des Navigationssystems in meinem Auto weiß aber nun auch ich von der Existenz der beiden kleinen Gemeinden im Rhein-Hunsrück-Kreis sowie im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Mehr noch: Nur ein Fingerdruck und das Navi hätte mich sofort dorthin gelotst. Leider wollte ich weder in den einen noch den anderen Ort, sondern nach Lahr/Schwarzwald. Doch das stand nicht zur Disposition.
Nun finde ich durchaus mit eigener Intelligenz den Weg von Offenburg ins schöne Lahr. Schließlich gibt es Straßenschilder. Außerdem habe ich 20 Jahre dort gewohnt. Trotzdem kenne ich nicht jede Straße dort, deshalb das Navi.
Heilige Könige
Was hatten es die drei heiligen Könige doch gut. Sie wurden von einem Stern geleitet. Aber der kennt nur den Weg zu einem Stall in Bethlehem und ich wollte zu einer Villa in der schönen Schächtilistadt. Außerdem waren in dem dichten Morgennebel ohnehin keine Sterne zu erkennen.
Theoretisch wäre es natürlich möglich gewesen, sich über Google Maps auf dem Handy lotsen zu lassen. Praktisch hatte ich keine Ahnung, wie, und auch weder Zeit noch Nerven für einen KI-Schnellkurs. Immerhin gelang es, eine Karte von Lahr im Schwarzwald aufzurufen. Und im Kartenlesen bin ich gut. Schließlich war ich als Autofahrerin Jahrzehnte vor Erfindung des Navis in Europa unterwegs.
Analoge Fähigkeiten
Doch es war wie verhext. Der Nebel verschluckte nicht nur etwaige Leitsterne, sondern auch die Schilder mit den Straßennamen. Und wieder rettete mich eine Taktik, die Herumirrende einst entwickelten, als es noch kein Internet gab: Ich fragte einfach einen Passanten nach dem Weg.
Und die Moral von der Geschicht': Vergiss deine analogen Fähigkeiten nicht! Trotzdem habe ich mir jetzt erklären lassen, wie die Navi-Funktion auf dem Handy funktioniert. Bequem ist die moderne Technik nämlich schon.
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