Die Glosse im Guller
Ich bekenne mich schuldig im Namen der Rente

Ökonomen haben recht. Wir geburtenstarke Jahrgänge sind schuld, dass der Generationenvertrag bei der Rente nicht mehr funktioniert. Es reicht halt nicht, dass wir und unsere Arbeitgeber brav in die Rentenkasse einzahlen. Vielmehr hätte ich als Frau noch ein paar potenzielle Beitragszahler mehr gebären müssen, statt nach einem Kind die Familienplanung abzuschließen. Leider kommt die Erkenntnis für mich mit 58 Jahren zu spät, um das zu korrigieren.

Volkswirtschaftlich

Allerdings sei auch die schüchterne Anmerkung erlaubt: Rein volkswirtschaftlich betrachtet, sind Großfamilien nicht per se immer eine Bereicherung für den Staat – also monetär. Es gibt auch welche, da ist es Tradition, dass vom Baby bis zum Opa alle Stammkunden beim Jobcenter sind. Aber ich schweife mal wieder ab. Das Thema ist Generationengerechtigkeit und da hatte der omnipräsente Chefökonom Marcel Fratzscher gerade wieder einmal eine pfiffige Idee. Rentner sollen zu einem sozialen Jahr verpflichtet werden. Au ja, lasst mich mit 67 als Ziviline im Kindergarten arbeiten. Ich sehe mich schon, einen Dreikäsehoch motivieren: "Mensch, Matteo, wenn der Paul dich haut, heul nicht, sondern schlag zurück." Oder zu einer Mutter, die sich beschwert: "Wenn eine Oma für umme auf Ihren Bruno aufpasst, dann verdient sie ein Danke, keine Belehrung über moderne Erziehungsmethoden. Ansonsten kümmern Sie sich doch selbst um den Bengel."

Hindukusch

Noch lieber würde ich aber zur Bundeswehr gehen und Deutschlands Sicherheit am Hindukusch verteidigen. Ach, ich Dummchen, diese Verteidigungslinie wurde ja schon aufgegeben. Auch wäre ich eine Soldatin, die erst ihre Lesebrille suchen muss, um den Abzug des Maschinengewehrs zu finden. Okay, im Ernstfall wäre ich vermutlich nur Kanonenfutter. Immerhin hätte sich damit das Thema Rente erledigt.
Was ich hier schreibe, ist unmöglich und zynisch? Stimmt, genauso wie Fratzschers Vorschlag.

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