Grimmelshausenschule
Willi Stächele informiert sich über Schulalltag

Schulleiter Ralf Meier (v. l.), Abgeordneter Willi Stächele und die stellvertretende Schulleiterin Nicole Delaye | Foto: Grimmelshausenschule Renchen
  • Schulleiter Ralf Meier (v. l.), Abgeordneter Willi Stächele und die stellvertretende Schulleiterin Nicole Delaye
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Renchen (st). Eine interessante Begegnung hatte der Landtagsabgeordnete Willi Stächele dieser Tage mit dem Führungsteam der Grimmelshausenschule in Renchen. Schulleiter Ralf Meier und seine beiden Stellvertreter Klaus Köninger und Nicole Delaye informierten den Gast über den Schulalltag in Pandemie-Zeiten. Die Grimmelshausenschule in Renchen mit einem Einzugsbereich bis Kehl hat derzeit rund 760 Schüler, die von rund 60 Lehrern unterrichtet werden.

Beim Treffen auf dem Schulhof konnte sich Willi Stächele den derzeit laufenden Ausbau der Sporthalle anschauen, die auch einen zusätzlichen Gynmastikraum erhält. Schulleiter Ralf Meier ging auch auf die Einrichtung von fünf naturwissenschaftlichen Räumen mit moderner Medientechnik ein, die vor fast genau einem Jahr in Dienst gestellt werden konnten. Damit sei die Schule für die kommenden Jahre gut aufgestellt.

Nur geringe Einschränkungen

Bei der Diskussion zu den Problemen beim Schulbetrieb unter Einhaltung der Corona-Regelungen machte das Leitungstrio deutlich, dass der Schulbetrieb mit nur geringen Einschränkungen läuft. So kann man bisher das Pausenkonzept mit Abstand und Trennung der Jahrgangsstufen durch mehrere Pausenhöfe recht gut umsetzen. Allerdings sei die Pausenaufsicht mit einem hohen personellen Aufwand verbunden. Sehr positiv sieht Stächele die Tatsache das das Catering an der Schule auch unter Corona-Vorgaben weiterhin durchgeführt wird. Schulleiter Meier macht deutlich: „Es nützt uns nichts wenn die Coronapandemie vorbei ist und wir dann keinen Caterer mehr haben. Deshalb war es für uns sehr wichtig das Catering in unser Rahmenkonzept einzubinden und den Mensabetrieb durchgehend zu ermöglichen“.

Viele Gedanken habe man sich zum Thema Schulsport gemacht. „Leider ist noch nicht klar, wie es mit dem Schulsport weitergehen kann, denn hier kollidieren der Infektionsschutz und Bewegung ohne Mund-Nasen-Bedeckung miteinander. Seit Ende November bietet die Schule alternativ Sporttheorie und die Bewegung in der freien Natur an. Unbestritten sei jedoch, dass man auf den Schulsport nicht verzichten wolle, da besonders die Abschlussklassen auch für Sport eine gerechte Note erhalten sollen“, so Schulleiter Meier.

Ängste im Kollegium

Obwohl bisher lediglich eine Klasse in Quarantäne musste und es nur sehr wenig betroffene Schüler gab, bestünden schon Ängste innerhalb des Kollegiums mit der Einhaltung der Regeln in der kalten Jahreszeit. So erfolgt der Unterricht im Grundschulbereich ohne Mund-Nasen-Bedeckung. Allerdings wird das vorgegebene Stoßlüften während der Kälte zu einem Problem. Delaye konnte feststellen, dass beim Verlassen der Unterrichtsräume 90 bis 95 Prozent der Grundschulkinder freiwillig eine Maske tragen würden, um sich und andere auf den Begegnungsflächen zu schützen. Die Zusage des Landes, FFP2-Atemschutzmasken zur Verfügung zu stellen, wurde insgesamt sehr positiv aufgenommen.

Rollierende System nicht sinnvoll

Als wenig sinnvoll wird von Leitungstrio der Grimmelshausenschule das rollierende System - eine Aufteilung der Klassen in Präsenz und Videounterricht – erachtet. Der jeweilige Lehrer müsste gleichzeitig Schüler vor Ort und im Fernlernen betreuen, was zu einer Doppelbelastung der Lehrkräfte führen würde. Zur Umsetzung des Fernunterrichts habe man schon im Frühjahr auf Microsoft Teams gesetzt. Hierbei habe man an der Grimmelshausenschule Renchen gute Erfahrungen mit kleineren Lernvideos gemacht und bewerte diese Vorgehensweise deutlich besser also eine Live-Videoübertragung des Unterrichts. „Wenn ich den Schülern ein Video zur Verfügung stelle, in dem ich das Bruchrechnen erkläre, können sich die Schüler das auch mehrfach anschauen, was bei einem Live-Videounterricht nicht möglich ist“, so Schulleiter Ralf Meier.

Außerdem sei das rollierende System in der Grundschule wenig geeignet, da die Grundschulkinder betreut werden müssen und deshalb ständig 70 bis 80 Prozent der Kinder vor Ort wären, da deren Eltern arbeiten müssen. Derzeit nutzen zirka 15 bis 20 Prozent der Schüler die individuelle Betreuung in der Schule, die jeweils bis 15.50 Uhr angeboten wird.

Ganztagsbetreuung

In Bezug auf eine verpflichtende Ganztagesbetreuung stellt Schulleiter Meier deutlich heraus: „Der Elternwille ist für die individuelle Betreuung, nicht für die verpflichtende Betreuung aller Schüler“. Dies sei eine sehr interessante Aussage, so Willi Stächele, denn derzeit besteht immer noch der Streit zwischen dem Kultusministerium Baden-Württemberg und dem Bund, da Baden-Württemberg einer ausschließlichen Gesamtbetreuung nicht zustimmt. Ein Problem bei der Gesamtbetreuung würde außerdem für viele Vereine entstehen, deren mögliche Trainingszeiten und Aktivitäten durch den verpflichtenden Nachmittag an der Schule beschnitten würden.

Zum Abschluss machte Willi Stächele deutlich, dass ihm solche Informationsgespräche direkt mit den Verantwortlichen vor Ort sehr wichtig seien um sich eine Meinung zu bilden. Dies sei derzeit leider sehr stark eingeschränkt und deshalb freue er sich über das offene und informative Gespräch mit dem Führungstrio der Grimmelshausenschule in Renchen.

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