Winter im Nationalpark
Viele Freuden für Gäste und Ruhezonen für Tiere

Die Wege bleiben bis März und teilweise sogar bis Mai gesperrt. | Foto: Daniel Müller/Nationalpark Schwarzwald
  • Die Wege bleiben bis März und teilweise sogar bis Mai gesperrt.
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  • hochgeladen von Matthias Kerber

Seebach (st) Die Winterzeit ist immer eine ganz besondere im Nationalpark – schön für alle Gäste, die Wintersport lieben und den Zauber der ruhigeren Jahreszeit. „Das kann ein besonderes Vergnügen sein, die Natur in diesen Monaten mit allen Sinnen zu erleben – die feuchte, würzige Luft zu schmecken, den kühlen Wind auf der Haut zu spüren, die gedämpften Geräusche des Waldes zu hören“, sagt Nationalparkleiter Berthold Reichle. Für viele Tiere allerdings ist der Winter eine sehr herausfordernde, zum Teil sogar lebensbedrohliche Jahreszeit. „Sie brauchen daher unbedingt verlässliche Ruhezonen, die wir ihnen natürlich gerade im Nationalpark, wo der Naturschutz oberste Priorität hat, unbedingt zur Verfügung stellen möchten“, ergänzt Nationalparkleiterin Britta Böhr. Auch in diesem Jahr werden daher wieder einige Wege im Schutzgebiet ab dem 27. Dezember für die Wintersaison gesperrt.

„In den Herbst gehen die Tiere noch mit angefutterten Energiereserven aus dem Sommer. Besonders kritisch wird es für viele von ihnen dann im Spätwinter, wenn das aufgebrauchte Polster auf sehr kalte Temperaturen trifft. Die Wintersperrungen fokussieren deshalb auf diese kritische Zeit“, erklärt Urs Reif, leitender Ranger im Nationalpark. Beruhigt werden vor allem Bereiche, in denen sich Wildtiere zurückziehen oder in denen die Auerhühner später ihre Küken aufziehen. „Rotwild wie auch Auerhühner sind Schirmarten für viele andere, die auch von der Beruhigung profitieren und so einfach sicherer durch den Winter kommen“, sagt Reichle.

Wege bleiben bis März gesperrt

Spätestens am Dreikönigstag sollen alle Schilder ausgebracht sein, die Wege bleiben dann jeweils bis zum 15. März oder 15. Mai gesperrt – je nachdem, ob es sich um reine Winterruhezonen handelt oder ob auch Brut- und Aufzuchtbereiche dazugehören. Eine Ausnahme von dieser neuen Regel gibt es außerdem bei der sogenannten Nato-Pipeline oberhalb des Ruhesteins: „Diese Strecke ist ein Schwerpunktbereich für die Auerhahnaufzucht und ist im Sinne des landesweiten Auerhahn-Notfallplans bereits seit dem 1. Dezember und bis zum 31. Juli gesperrt“, erläutert Reif. Für diesen Winter gibt es zudem eine besondere Situation aufgrund des anstehenden Lückenschlusses. In manchen Bereichen kommen neue Flächen hinzu, während anderen mit dem Borkenkäfermanagement zum Landesforstbetrieb ForstBW wechseln. „Wir haben deshalb beschlossen, auf einige Sperrungen zu verzichten, bis alle Zuständigkeiten klar sind“, sagt Urs Reif.

Umso mehr empfiehlt es sich für Gäste, vor ihrem Besuch im Nationalpark einen Blick auf die Sperrungskarte auf der Nationalparkwebsite zu werfen. Dort lassen sich die verfügbaren Routen wie auch die saisonalen Sperrungen einsehen. Auch die üblichen Tourenportale wie Komoot oder Outdooractive bilden die gesperrten Wege bei betroffenen Touren ab, so dass Gäste gut planen können.

„Es ist wirklich sehr wichtig, dass Besucher und Besucherinnen auf den offenen Wegen bleiben und sich insgesamt rücksichtsvoll verhalten. So können sie die Winterzeit genießen und dabei Rücksicht auf die Bedürfnisse der Tiere nehmen“, sagt Reif. Für Tage, an denen das Wetter besonders ungemütlich ist, und sowieso als Start oder Ende eines Ausflugtages im Nationalpark empfiehlt sich ein Besuch der Nationalparkzentren. Um in Herrenwies zum Beispiel tiefer in die Geschichte der Menschen mit dem Wald einzutauchen oder am Ruhestein die interaktive Dauerausstellung zum wilden Wald zu erleben. „Seit Anfang Dezember haben wir auch eine neue Wechselausstellung mit dem Titel ‚Wildes Europa‘ – junge, naturbegeisterte Filmemacher und Fotografinnen zeigen ihre schönsten Bilder“, sagt Ursula Pütz, Leiterin der beiden Zentren. Und schon mal zum Vormerken fürs neue Jahr: Am 31. Januar berichten Simon Straetker und Sarah Ziegler im Nationalparkzentrum am Ruhestein davon, wie dieses Projekt entstanden ist und erzählen von ihren schönsten Reisen.

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