Notfallpraxen
Schließungstermin steht fest: Kritik von Acherns OB Tabor
Achern/Wolfach/Stuttgart (st) Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg gab bei einem Treffen am Donnerstag, 19. Dezember, mit Bürgermeistern, Landräten und Abgeordneten zur geplanten Schließung von 18 Notfallpraxen weitere Details bekannt. So sollen die Praxen Schritt für Schritt ihren Betrieb einstellen. Betroffen sind in der Ortenau die Standorte Wolfach und Achern, die zum 31. Oktober 2025 schließen sollen.
Der Acherner Oberbürgermeister Manuel Tabor hat sich am hierzu in einer Pressemitteilung geäußert. "Die angekündigte Informationsveranstaltung der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) zum ärztlichen Bereitschaftsdienst hat bei den betroffenen Kommunen und Landkreisen keine Klarheit geschaffen. Statt des gewünschten Dialogs über den Erhalt der Notfallpraxen wurden lediglich die geplanten Maßnahmen vorgestellt, ohne auf lokale Anliegen oder mögliche Alternativen einzugehen", sagt Tabor.
Es sei enttäuschend, dass ein politisch so brisantes Thema ohne echten Dialog oder Transparenz behandelt werde. In einer Zeit, in der Bürgernähe und Mitgestaltung von allen Seiten propagiert werde, sei dieses Vorgehen nicht nachvollziehbar, kritisierte Oberbürgermeister Manuel Tabor.
Die betroffenen Städte, darunter Achern und Wolfach, sowie der Landkreis als Träger des Ortenau-Klinikums hätten sich seit Wochen um ein klärendes Gesprächsformat mit den Verantwortlichen der Kassenärztlichen Vereinigung bemüht. Bis heute würden Landrat Thorsten Erny, Oberbürgermeister Manuel Tabor und Bürgermeister Thomas Geppert auf einen Termin warten, der auf die spezifischen Belange der Ortenau eingehe. Das Büro des Landrats versuche weiterhin, ein solches Format für Anfang 2025 zu koordinieren, so Tabor in der Pressemitteilung.
Ergebnisoffener Austausch gefordert
„Bei dem heutigen Termin in Stuttgart haben Vertreter der kommunalen Familie, unter anderem vertreten durch den Präsidenten des Städtetags Baden-Württemberg Frank Mentrup gefordert, dass ein Dialog und eine Kommunikation über die Reform geführt wird“, so Tabor weiter. Stattdessen sei bereits ein Schließungsfahrplan für das Jahr 2025 vorgestellt worden.
Die Kassenärztliche Vereinigung möchte im kommenden Jahr Dialoge und Bürgerinformationen anbieten, es stelle sich laut Tabor allerdings die Frage: „Über was sollen wir denn als betroffener Standort noch in den Dialog gehen, wenn das Ergebnis heute verkündet wurde? Hier wird der zweite Schritt vor dem ersten gemacht!“
Die Kommunen Achern und Wolfach fordern daher weiterhin einen ergebnisoffenen Austausch mit allen Standorten und die Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Landkreise, bis dahin sollte die Reform ausgesetzt werden.



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