Ausstellung in Mannhiem
Das geheimnisvolle Königreich Margiana

Kette mit Lapislazuliperlen, Staatliches Museum Turkmenistans, Aschgabat | Foto: Herlinde Koelbl
  • Kette mit Lapislazuliperlen, Staatliches Museum Turkmenistans, Aschgabat
  • Foto: Herlinde Koelbl
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Die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim entführen in ihrer aktuellen Ausstellung ins geheimnisvolle Königreich Margiana. Vor mehr als 4.000 Jahren erlebte das Reich im heutigen Turkmenistan eine außergewöhnliche Blütezeit.

Die Sonderausstellung „Margiana“ präsentiert erstmalig in Europa die faszinierenden archäologischen Zeugnisse dieser nahezu unbekannten Hochkultur. Zeitgleich mit den großen Zivilisationen in Mesopotamien und dem Alten Ägypten schuf die bronzezeitliche Oxus-Kultur zwischen 2350 und 1750 v. Chr. gewaltige Städte mit prachtvollen Palästen und Grabanlagen sowie aufwändigen Bewässerungssystemen. Die Handwerks- und Goldschmiedekunst glänzte durch hohes technisches Können. Weitverzweigte Handelsnetze erlaubten rege Kontakte in die Ferne und dienten als Vorläufer der späteren Seidenstraße. Die Schau vereint mehr als 200 außergewöhnliche Exponate. Im Zentrum stehen die sensationellen Ergebnisse der archäologischen Ausgrabungen und Forschungen in der ehemaligen Metropole Gonur Depe (Grauer Hügel). Die Stadt lag im Herzen von Margiana und bildete vermutlich eines der wichtigsten Zentren der Oxus-Zivilisation. Sie gilt als einer der größten je entdeckten bronzezeitlichen Siedlungskomplexe und ist eine beeindruckende Meisterleistung früher Stadtplanung. Die 28 Hektar große Anlage war von einem gewaltigen Mauerring umschlossen und in verschiedene Bezirke eingeteilt, darunter Wohngebiete, Handwerkerviertel und Friedhöfe. Das Herzstück bildete ein quadratisches Palastareal. Höhepunkt der Ausgrabungen sind die sogenannten Königsgräber. Die verstorbenen Würdenträger wurden in mit feinsten Mosaiken ausgeschmückten Grabhäusern prunkvoll zur letzten Ruhe gebettet. Reich verzierte, mitsamt den Zugtieren beigegebene Prunkwagen, Schmuck, Waffen, Ritualgeräte sowie Gefäße aus Silber und Gold sind einzigartige Meisterwerke bronzezeitlicher Kunst.

Die Ausstellung „Margiana“ geht weit über eine archäologische Präsentation hinaus und kombiniert die bedeutenden Funde mit Fotografien von Herlinde Koelbl. Eigens für die Schau hat die Fotografin faszinierende Aufnahmen eines Landes, seiner Bewohner sowie Naturlandschaften und archäologischer Stätten geschaffen, die es in dieser Form bisher nicht gab. Das Ergebnis ist ein beeindruckendes Zusammenspiel aus jahrtausendealten archäologischen Funden und herausragender Fotokunst.

Info: Die Sonderausstellung „Margiana – Ein Königreich der Bronzezeit in Turkmenistan“ ist bis zum 16. Juni im Museum Weltkulturen D5 der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim zu sehen. Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, montags geschlossen. Weitere Infos gibt es unter www.rem-mannheim.de.

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