Stadt lädt zu Zukunftsdialog ein
Klimaschutzkonzept nimmt Fahrt auf

Fotovoltaikanlagen spielen bei der Energiegewinnung in Ettenheim bereits eine große Rolle. | Foto: Bürgerenergie Genossenschaft e.G. Joscha Bold
  • Fotovoltaikanlagen spielen bei der Energiegewinnung in Ettenheim bereits eine große Rolle.
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Ettenheim (st). Im neuen Bericht des Weltklimarates wird gefordert, die Anstrengungen beim Klimaschutz zu beschleunigen und den Kohlendioxidausstoß bis 2030 weltweit um 45 Prozent zu senken – deutlich schneller als bisher geplant. Der Anteil erneuerbarer Energieträger müsse bis zur Jahrhundertmitte von 20 auf 70 Prozent steigen.

Ettenheim ist in Sachen kommunaler Klimaschutz bereits vielseitig engagiert: So werden 63 Prozent des verbrauchten Stroms in Ettenheim von erneuerbarer Energie erzeugt. Die Windräder tragen zu dieser Bilanz ihren Anteil bei, die Fotovoltaikanlagen ebenso. Die Stadt lässt derzeit ein integriertes Klimaschutzkonzept erstellen, das die Grundlage für vielfältige Maßnahmen und Aktionen liefern soll. Im Juni dieses Jahres wurde das Projekt offiziell im Rahmen einer Gemeinderatssitzung gestartet – das Projektende ist für Februar 2019 geplant. "Mit der Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes macht die Stadt Ettenheim einen wichtigen Schritt in Richtung konsequenter und überprüfbarer Umsetzung ihrer Klimaziele", erklärt Bürgermeister Bruno Metz. Das Klimaschutzkonzept soll die Basis für die Entwicklung von Klimaschutzaktivitäten schaffen und die Ziele der Stadt Ettenheim implementieren.

Die Maßnahmen im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes zielen alle darauf ab, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Energieeffizienz zu erhöhen. Das Besondere an dem Konzept ist, dass alle Aktionen im Rahmen eines Workshops unter Beteiligung von Bürgern und Akteuren mitentwickelt werden sollen. Gefördert über die Nationale Klimaschutzinitiative vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit wird das integrierte Klimaschutzkonzept von einem Projektteam erarbeitet, das sich aus Fachleuten der Energieagentur Regio Freiburg GmbH und der Ortenauer Energieagentur zusammensetzt. Die Bürger und Akteure mit ihren Maßnahmenideen und Vorschlägen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Klimaschutzkonzeptes.

Im August trafen sich in einem ersten Schritt Vertreter der Verwaltung aus den Bereichen Gebäudemanagement, Hochbau, Tiefbau, die Ortsvorsteher, die Hausmeister sowie die Ettenheimer Bürgerenergie eG. Dabei wurden Maßnahmen in den Bereichen Stadtentwicklung, kommunale Gebäude und Anlagen, Versorgung und Entsorgung, Mobilität, interne Organisation sowie Kommunikation und Kooperation entwickelt.

Die wichtigsten Bausteine des Klimaschutzkonzeptes sind: die Erstellung einer Energie- und Treibhausgasbilanz, die Potenzialanalyse, die Bürger- und Akteursbeteiligung, die Erstellung eines Maßnahmenkatalogs, Verstetigungs- und Kommunikationsstrategie sowie ein Controllingkonzept. Bereits 2017 wurden von der Badenova AG im Rahmen einer Energiepotenzialstudie relevanten Daten zur Energieinfrastruktur der Stadt erhoben, eine Energie- und CO2-Bilanz erstellt und Potenziale im Bereich der erneuerbaren Energien ermittelt. Aufbauend auf diese Daten wird derzeit von der Energieagentur Regio Freiburg GmbH sowie der Ortenauer Energieagentur eine Entwicklungsperspektive bis 2050 erarbeitet. Betrachtet werden hierbei die Sektoren: kommunale Liegenschaften, private Haushalte, Gewerbe-Handel-Dienstleistung, Industrie und Verkehr. Neben der Datenanalyse ist es wichtig, gemeinsam mit den Bürgern und weiteren Akteuren umsetzungsnahe Maßnahmen zu entwickeln. „Wir wollen kein theoretisches Papierwissen produzieren, sondern ein Konzept entwickeln, das auf die Anliegen der Bürger zugeschnitten ist“, so Projektverantwortlicher Maximilian Bauch.

Hierzu findet am Dienstag, 6. November, um 19 Uhr ein „Zukunftsdialog Klimaschutz“ in der Mensa des städtischen Gymnasiums statt. Schon heute sind alle Bürger, Unternehmen und Akteure eingeladen, gemeinsam mit dem Projektteam im Rahmen eines Workshops Maßnahmen zu entwickeln. „Nutzen Sie die Veranstaltung und bringen Sie Ihre Ideen ein und gestalten Sie die Energiezukunft von Ettenheim aktiv mit“, fordert Bürgermeister Bruno Metz alle Interessierten auf, an der Veranstaltung teilzunehmen.

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