Mutmaßlich tierische Tatverdächtige
Ist der Orchideenklau aufgeklärt?

Foto: Pixabay

Ettenheim (st). Nachdem es seit Anfang Mai im Naturschutzgebiet Taubergießen zu wiederholten mutmaßlichen Diebstählen von mehreren tausend Knollen seltener Orchideen gekommen sein soll, sind die Ermittlungen der Beamten der Kriminalpolizei mittlerweile vorangeschritten. Hierbei war von Beginn an auffällig, dass die mutmaßlichen Diebe offensichtlich keine Eile am Tatort hatten und sich trotz des gewaltigen Aufwandes die Zeit nahmen, die Stängel von den Knollen zu trennen.

Untypisches Täterverhalten

Ebenso untypischerschien, dass die Reaktionen auf die überregionale Berichterstattung und die offensichtliche polizeiliche Präsenz keinen Abschreckungseffekt hatten. Insbesondere am Tulla-Damm wurden die Ausgrabungen stattdessen scheinbar unbeeindruckt fortgesetzt. Aus den Ermittlungen ergab sich keine konkrete Spur, die auf eine menschliche Tatbegehung hindeutete. Stattdessen musste im Verlauf der Recherchen immer mehr die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass der Verursacher des Abhandenkommens der erlesenen Pflanzen in Wildschweinen zu suchen ist.

Überwachungstechnik

Die Beamten durchforschten mehrfach mit Überwachungstechniken die betroffenen Bereiche des Naturschutzgebiets. An Stellen mit Orchideenbewuchs, wo die Paarhufer nachts gesichtet wurden, waren am nächsten Morgen ausgegrabene Knollen mit zurückgebliebenen Orchideenstängeln vorzufinden.

DNA-Spuren

Ein deutliches für die Wildtiere sprechendes Indiz ergab die labortechnische Untersuchung eines frisch ausgehobenen Loches. Dort konnten DNA-Spuren festgestellt werden, die eindeutig von einem Schwein stammten. Neben den Maßnahmen am Tatort ermittelten die Beamten der Kriminalpolizei auch in einschlägigen Onlineplattformen, Foren und Darknet-Marktplätzen. Entsprechend vorzufindende Verkaufsangebote wurden auf mögliche Zusammenhänge mit den Ausgrabungen im Taubergießen überprüft. Die Ermittlungen ergaben zwar bis dato keinen direkten Bezug, führten aber zu weiteren Strafverfahren gegen Anbieter wegen verschiedener Verstöße.

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