Junker bläst Umzug nach Gengenbach ab
Kein Neubau auf dem Hukla-Gelände

Das Nordracher Unternehmen Junker wird nicht nach Gengenbach ziehen. Der Bauplatz bleibt vorerst leer. | Foto: io
  • Das Nordracher Unternehmen Junker wird nicht nach Gengenbach ziehen. Der Bauplatz bleibt vorerst leer.
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Gengenbach/Nordrach (gro). Es ist ein Paukenschlag zum Schluss: In einer Pressemitteilung erklärt die Junker Group in Nordrach, dass sie nicht in Gengenbach bauen und ihre Firmenzentrale am Standort Nordrach belassen werde. "Mit dieser Entscheidung macht Junker den Weg dafür frei, dass sich auf dem erworbenen Grundstück auf dem ehemaligen Hukla-Gelände in Gengenbach gegebenenfalls andere interessierte Unternehmen ansiedeln können", so das Unternehmen.
Man habe in den vergangenen Jahren nicht zuletzt wegen der sich hinziehenden Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf den Neubau in Gengenbach einige Investitionen in die bestehenden Standorte getätigt. So sei in Tschechien ein neues Verwaltungsgebäude entstanden. Die Erwin Junker Maschinenfabrik GmbH habe am Standort Nordrach Veränderungen vorgenommen und einen siebenstelligen Betrag in den Ausbau und die Modernisierung des Technologie-Centers investiert.

Laut der Konzernleitung besteht deshalb kein Bedarf für den Bau eines neuen oder weiteren Technologie-Centers oder eines Verwaltungsgebäudes an einem neuen Standort. In der Pressemitteilung wird außerdem betont, dass das Unternehmen über hinreichend eigene Liquidität verfügt, um das geplante Bauvorhaben in Gengenbach verwirklichen zu können. Man habe jedoch eine Neubewertung des Projekts vorgenommen und den Entschluss gefasst, nicht in Gengenbach zu bauen, sondern den Sitz der Firmenzentrale in Nordrach zu belassen.

Herbe Enttäuschung

Für den Gengenbacher Bürgermeister Thorsten Erny war die Nachricht eine herbe Enttäuschung. "Für beide Partner wäre der Neubau in Gengenbach eine große Chance gewesen", so der Bürgermeister. Der Gemeinderat, die Stadtverwaltung wie auch er persönlich hätten alles dafür getan, dass die Ansiedlung der Firma Junker möglich gemacht werde. Doch aufgrund des langjährigen Schwebezustands durch Rechtsstreitigkeiten sei der passende Zeitpunkt für die Realisierung verpasst worden.

Enttäuschung herrscht ebenfalls bei der CDU Gengenbach. "Die Entscheidung kommt zwar nicht aus heiterem Himmel, dennoch ist sie bedauernswert", teilt sie in einer Presseerklärung mit. Damit entgingen der Stadt nicht nur zahlreiche neue Arbeitsplätze, sondern zusätzliche, dringend benötigte Einnahmen. "Es zeigt sich zwar am 'Gewerbepark Vorderes Kinzigtal' über der Bahnlinie, dass man auch in diesen Zeiten erfolgreich Gewerbeansiedlungen nach Gengenbach bringen kann. Dennoch wird es in einer Nach-Corona-Zeit nicht einfach werden, eine Firma mit ähnlich vielen neuen Arbeitsplätzen zu finden", so die CDU Gengenbach.

Verhaltener Optimismus

Bürgermeister Thorsten Erny zeigt sich dennoch optimistisch: „Für die Stadt Gengenbach bedeutet die Rückabwicklung eine neue Chance. Nach den Jahren der Ungewissheit bin ich zuversichtlich, dass wir für das attraktive Gewerbegrundstück am Ortseingang ein geeignetes Unternehmen finden werden.“

Im September 2014 hatte Junker das Grundstück erworben. Wegen eines Hubschrauberlandeplatzes war es zu einem Rechtsstreit gekommen, der 2019 zu Gunsten des Nordracher Unternehmens entschieden worden war. Im Juni 2019 war das Bauschild, das lange an dem Grundstück stand, abgebaut worden und Junker hatte die Verschiebung des Projekts mitgeteilt.

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