Nachwuchsregisseur
13-jähriger Julian Schreiner gewinnt bei Film-Festival

Der junge Hornberger Filmemacher Julian Schreiner konnte die Jury überzeugen und wurde beim deutschlandweiten "Bundes.Festival.Film" in Augsburg mit dem 1. Preis für seinen rund neunminütigen Film "Wiedersehen" ausgezeichnet. | Foto: Michael Bode
  • Der junge Hornberger Filmemacher Julian Schreiner konnte die Jury überzeugen und wurde beim deutschlandweiten "Bundes.Festival.Film" in Augsburg mit dem 1. Preis für seinen rund neunminütigen Film "Wiedersehen" ausgezeichnet.
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Hornberg "Ich liebe es, Geschichten zu erzählen", sagt der 13-jährige Schüler Julian Schreiner aus Hornberg. Und seine Geschichten präsentiert er am liebsten in Filmform. Und dass diese Form sein Medium ist, befand auch die Jury des Deutschen Jugendfilmpreises beim "Bundes.Festival.Film", die ihn mit dem 1. Preis für seinen Film "Wiedersehen" in Augsburg auszeichnete.

Eigene Kurzgeschichte diente als Filmvorlage

Die Vorlage für seinen erfolgreichen Film basiert auf einer Kurzgeschichte, die er als Zehnjähriger bei einem überregionalen Schreibwettbewerb zum Thema Zirkus eingereicht hat – und auch damit den 1. Preis gewann. "Die Idee eines magischen Zirkus gefiel mir immer noch gut, so dass ich sie zum Drehbuch meines Films umschrieb", erklärt Julian. In seinem rund neunminütigen Film muss Hannes helfen, das Haus seines verstorbenen Opas zu räumen. Was er entdeckt, verbindet nicht nur ihn eng mit seinem Opa. Herausgekommen ist ein gelungenes Filmdokument über Abschied, Erinnerungen und den Wunsch eines Wiedersehens.
Der Spielzeug-Zirkus, der Julian mit Playmobilfiguren unter anderem als Kulisse dient, stamme noch von seinem Vater, erzählt er begeistert. "Darüber hinaus habe ich noch viele gesammelte Sachen meines Opas wie zum Beispiel alte Zeitschriften, Kisten, Postkarten und Kameras gefunden und in den Film eingebaut." Dieser besteht aus Realfilm- und Stop-Motion-Sequenzen – eine Art digitales Daumenkino. "Ich wollte meine Kenntnisse in der Stop-Motion-Technik gerne in meinen Film einbauen", führt der sympathische Schüler aus. Seine ersten Erfahrungen damit hat er bereits bei kleineren Filmprojekten gesammelt – zuerst mit einer Handy-App, später mit dem Computer. Angefangen hat er bereits mit neun Jahren. "Während der Corona-Pandemie hatte ich dann viel Zeit, mich damit zu beschäftigen und seither ist alles rund ums Filmen mein großes Hobby. Langeweile ist etwas, dass ich überhaupt nicht kenne", sagt er. Den Umgang mit den unterschiedlichen Programmen bringt er sich selber bei. "Im Internet schaue ich Tutorial-Videos und eigne mir so das nötige Wissen an." Auch von Making-of-Clips anderer Filme lässt er sich inspirieren. Bei der Preisverleihung tauscht er sich mit anderen Filmemachern aus. Das technische Equipment spart er sich sukzessive zusammen.

Schauspieler einfach im Schwimmbad gecastet

Nachdem Julian eine weitere Kulisse im Haus der Nachbarin gefunden hat, braucht er noch die Schauspieler für die Realfilm-Sequenzen. "Den Hauptdarsteller für die Rolle des Hannes habe ich im Schwimmbad entdeckt und ihn angesprochen", erzählt er. Auch die Mutter des Jungen wird prompt verpflichtet, die Rolle des Großvaters ist ebenfalls schnell besetzt.
Insgesamt vier Drehtage benötigt Julian für seinen Film "Wiedersehen". Schnitt, Vertonung und Postproduktion nehmen rund zwei Monate in Anspruch. Wenn Julian Schreiner über das Filmemachen spricht, wirkt das für einen 13-Jährigen erstaunlich reflektiert, planvoll und sehr diszipliniert. "Mir macht das Filmemachen einfach unglaublich viel Spaß", betont er. In seinem preisgekrönte Filmprojekt hat er alles alleine umgesetzt, seine Mutter hat ihn lediglich bei der Planung unterstützt.
Und was kommt jetzt? "Ich beschäftige mich gerade mit KI und Robotern und ich plane einen Film mit Computeranimation." Das Filmemachen kann sich Julian zwar als berufliche Option vorstellen. "Dann müsste ich mich spezialisieren, aber ich mache beim Film alles unheimlich gerne." Und darüber hinaus auch noch unglaublich gut.

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