Kehl auf Platz 1 in der Solarbundesliga
1.100 Photovoltaikanlagen in der Stadt

Auf dem Dach der Mehrzweckhalle im Kehler Ortsteil Auenheim befindet sich eine Solaranlage.  | Foto: Stadt Kehl
  • Auf dem Dach der Mehrzweckhalle im Kehler Ortsteil Auenheim befindet sich eine Solaranlage.
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Kehl (st). Mit mehr als 1.100 Photovoltaikanlagen und einer installierten Leistung von 25 MWp (Bezeichnung für elektrische Leistung von Solarzellen) hat sich Kehl beim bundesweiten Wettbewerb Solarbundesliga in der Kategorie Mittelstädte den ersten Platz gesichert. Das bedeutet, dass Kehl im Vergleich zu den anderen 276 teilnehmenden Städten innerhalb eines Jahres die größte Zunahme an Strom verzeichnen kann, der aus Photovoltaikanlagen und Solarthermie-Anlagen gewonnen wird.

6.500 Haushalte könnten mithilfe der in Kehl installierten Photovoltaikanlagen und dem daraus entstehenden Strom von in etwa 22.800 MWh (Megawattstunden) für ein Jahr versorgt werden. Dadurch werden pro Jahr etwa 14.185 Tonnen CO2 eingespart. In der Solarbundesliga wird die Gesamtleistung der Solaranlagen im Stadtgebiet betrachtet und durch die Einwohnerzahl dividiert. Wer im Vergleich zum Vorjahr den höchsten Zuwachs bei der Pro-Kopf-Leistung vorweisen kann, gewinnt.

Seit 2016 wurden in Kehl innerhalb eines Jahres zusätzlich 19 Photovoltaikanlagen installiert, womit die Gesamtleistung auf mehr als ein MWp gesteigert werden konnte. Auch die Fläche der Solarthermieanlagen, die Sonneneinstrahlung in Wärme umwandeln, ist um 864 Quadratmeter gestiegen. „Es ist schön zu sehen, dass die Solarenergie in Kehl an Aufschwung gewinnt und so zur notwendigen Energiewende beiträgt“, freut sich die städtische Klimaschutzmanagerin Lea Unterreiner. Natürlich bestätige das Ergebnis auch, dass die Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept langsam Wirkung zeigten. Denn die Stadt versuche mit verschiedenen Angeboten, den Bürgerinnen und Bürgern das Thema Solarenergie näher zu bringen. Auf diese Weise soll das in der Klimaschutzkonzeption verankerte Ziel – eine installierte Gesamtleistung von 38 MWp – bis 2030 erreicht werden.

Eine der Initiativen der Stadt ist beispielsweise das Förderprogramm zur CO2- und Energieeinsparung für Privathaushalte. Seit 2017 werden im Rahmen dieses Programms neben Sanierungen und energiesparenden Heizanlagen auch Photovoltaikanlagen gefördert. Außerdem findet einmal im Monat für interessierte Bürger im Rathaus eine kostenlose Energieberatung statt.

Zusätzlich organisiert der Bereich Stadtplanung/Umwelt im Herbst erneut die sechswöchige Kampagne „Ihr Haus unter der Klimalupe“. Dabei werden den Bürgerinnen und Bürgern in wöchentlichen Infoveranstaltungen die Themen Sanierungen und Erneuerbare Energien näher gebracht. Unter anderem lädt die Stadt am 11. Oktober um 17.30 Uhr in die Merzweckhalle Kork zur Veranstaltung „Photovoltaik hat Zukunft“ ein. Zudem können im Rahmen der Kampagne kostenfreie Termine mit den Energieberatern der Ortenauer Energieagentur im eigenen Haus vereinbart werden.

„Das Ergebnis der Solarbundesliga zeigt deutlich, dass die Energie der Sonne von den Kehlerinnen und Kehlern bereits gut genutzt wird“, meint Lea Unterreiner.Im nächsten Jahr soll deshalb die Kampagne „PV- Netzwerk für den südlichen Oberrhein“ stattfinden. „Gemeinsam mit der Ortenauer Energieagentur möchten wir damit den Fokus noch mehr auf das große Potenzial der Solarenergie legen“, führt die städtische Klimaschutzmanagerin aus.

Um den Umstieg auf Solarenergie auch auf städtischen Gebäuden auszubauen, prüft die Stadtverwaltung bei jeder Dachsanierung, ob die Gebäude Investoren in Photovoltaikanlagen zur Verfügung gestellt werden können. So wurden diese Anlagen beispielsweise bereits auf den Dächern vieler Schulen, der Mediathek und des städtische Betriebshofs installiert. Sie produzieren eine Gesamtleistung von mehr als 500 KWp.

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