Jahrestagung der evangelischen Jugendmigrationsdienste
160 Fachkräfte aus ganz Deutschland in Kehl

Tagung in Kehl | Foto: Felix Neumann/DW Ortenau

Kehl (st). Drei Tage lang waren 160 Fachkräfte der Jugendmigrationsarbeit aus ganz Deutschland zu Gast in Kehl. Auf Einladung des Diakonischen Werks im Evangelischen Kirchenbezirk Ortenau fand die Jahrestagung der evangelischen Jugendmigrationsdienste (JMD) der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA) vom 19. bis zum 21. November in Kehl und Straßburg statt. Das ansässige JMD-Team des Diakonischen Werkes Ortenau, bestehend aus Edgar Berg, Felix Neumann sowie Dietmar Seiler-Fritsch fungierte dabei als Gastgeber und hatte im Vorbereitungsteam wesentlich zur Programmgestaltung beigetragen.

Eine europäische Perspektive auf Migrationsarbeit stand im Fokus der Tagung. Am Beispiel des deutsch-französischen Grenzgebiets Kehl Straßburg sollten Herausforderungen und Chancen identifiziert und neue Impulse für die eigene Arbeit gewonnen werden. Am ersten Tag berichteten Murielle Maffessoli, Direktorin des Straßburger Observatoire Régionale de l’Intégration et de la Ville (ORIV) und Anja Bartel, Soziologiedoktorandin der Universität Straßburg, über Migrationspolitik und -Realitäten in Frankreich. Die Begrüßung erfolgte durch Charlotte Hüllen, Vertreterin des Referat 506 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Der zweite Tag bot zahlreiche Einblicke in die Arbeit von Einrichtungen auf der anderen Rheinseite, etwa in die des Soziokulturellen Zentrums Meinau, in die junger Vereine wie Makers for Change oder der in der Esplanade gelegenen Migrantenhilfeeinrichtung AMSED. Bürokratiefrei war der Blick über die Grenze nicht: Für die Praxisbesuche in Straßburg mussten im Vorfeld für alle Mitarbeiter*innen A1-Bescheinigungen beantragt werden, die bestätigen, dass die Person in Deutschland angestellt ist. Die Eindrücke aus den sozialen und europäischen Einrichtungen wurden am dritten Tag resümiert und in Vergleich zu deutschen Strukturen gesetzt. Abgerundet wurde das Programm durch ein Gruppenfoto auf der Passerelle des Deux Rives sowie einer morgendlichen Andacht in der Kehler Friedenskirche mit Dekan Günther Ihle.

Jugendmigrationsdienste beraten und begleiten deutschlandweit junge Menschen mit Migrationshintergrund. In 475 Städten und Kommunen Deutschlands fördern sie damit zentrale Integrationsschritte Jugendlicher und tragen im Auftrag des Bundesfamilienministeriums zur interkulturellen Öffnung und gelingendem Miteinander bei.

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