Jubiläumsfeier in Straßburg
25 Jahre Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz

Foto: ZEV
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Straßburg/Kehl. "Das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz in Kehl ist eine der besten Antworten auf den Vorwurf politischer Abgehobenheit und Europaskepsis" - mit diesen Worten würdigte Bundesjustizministerin Dr. Katarina Barley im Rahmen der 25-Jahrfeier des Zentrums für Europäischen Verbraucherschutz e. V. (ZEV) die Arbeit des Vereins in Kehl. Am 10. September hat das ZEV sein 25-jähriges Jubiläum und gleichzeitig das 25-jährige Bestehen des europäischen Binnenmarkts im Europäischen Parlament in Straßburg gefeiert.

Seit 1993 setzt sich das ZEV für die Zusammenarbeit Deutschlands und Frankreichs im Verbraucherschutz ein. Ein Bereich, der jeden von uns angeht und in dem Europa den Bürgerinnen und Bürgern Schutz bietet. Redner wie EU-Justizkommissarin Věra Jourová, Bundesjustizministerin Dr. Katarina Barley, die baden-württembergische Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, Jean Rottner, Präsident des Regionalrats Grand Est, und der Ortenauer Landrat Frank Scherer blickten auf die Meilensteine der letzten 25 Jahre des ZEV zurück und betonten die Wichtigkeit der Einrichtung für die deutsch-französische Grenzregion, Deutschland, Frankreich und Europa. Jean Rottner, Präsident des Regionalrats Grand Est, kündigte an, die Zuwendung der Region Grand Est im nächsten Jahr zu verdoppeln und zeigte so sein Engagement für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

Seit 25 Jahren berät das ZEV VVerbraucher über ihre Rechte, unterstützt sie kostenlos bei Streitigkeiten mit Unternehmen aus dem Nachbarland und trägt somit dazu bei, den Alltag in der deutsch-französischen Grenzregion zu erleichtern.Das mehrsprachige Juristenteam greift auf profunde Kenntnisse in deutschem, französischem, europäischem und internationalem Privatrecht zurück und verfolgt das Ziel, Streitigkeiten schnell und effektiv außergerichtlich zu lösen.

Darüber hinaus stellt das ZEV auf seiner Internetseite umfassendes Informationsmaterial zur Verfügung und veröffentlicht Broschüren und Flyer zu aktuellen grenzüberschreitenden Verbraucherthemen. Apps, Infoveranstaltungen und ein YouTube-Kanal ergänzen den Service. Das ZEV versteht sich als Impulsgeber für verbraucherpolitische Themen und unterbreitet konkrete Handlungsvorschläge für Verbraucherpolitik.

1993 wird der europäische Binnenmarkt gegründet. In diesem Zusammenhang entsteht in Kehl an der Grenze zu Frankreich der deutsch-französische Verein, zunächst unter dem Namen "Euro-Info-Verbraucher e. V.". Er ist auf die Beratung von deutschen und französischen Verbraucherinnen und Verbrauchern in der Grenzregion und auf die außergerichtliche Beilegung von Rechtsstreitigkeiten spezialisiert.

Im Jahr 2005 erhält der Verein europaweite Aufgaben: Die Europäischen Verbraucherzentren Deutschland und Frankreich, die Teil des Netzwerks der Europäischen Verbraucherzentren (ECC-Net) sind, siedeln sich unter dem Dach des Vereins in Kehl an. Nun kann dieser Verbraucherinnen und Verbrauchern bei Problemen in sämtlichen EU-Ländern sowie Island und Norwegen unterstützen.

Allein 2017 zählte das ZEV über drei Millionen Besucher auf den Webseiten aller Abteilungen. Mehr als 11.000 grenzüberschreitende Beschwerden wurden bearbeitet. Dabei konnten 76 Prozent zugunsten des Verbrauchers gelöst werden.

Aktuelle Projekte des ZEV

Zurzeit setzt sich der Verein unter anderem für die gegenseitige Anerkennung der deutschen und französischen Umweltplakette und schließlich für eine europaweite Lösung ein. Weitere Projekte betreffen unter anderem die Anerkennung des Schadenfreiheitsrabatts (Kfz-Versicherung) im Nachbarland, den Abbau von administrativen Hürden bei grenzüberschreitenden Dienstleistungen oder die unterschiedliche Gesetzgebung beim Glücksspiel in beiden Ländern.

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