Studenten sollen nachhaltig mobil werden
Gemeinsames Projekt von Hochschule und Stadt Kehl

Umweltpädagogin Insa Espig und Klimaschutzmanagerin Lea Unterreiner (von rechts) haben gemeinsam mit den Seminarteilnehmern Konzepte zur Förderung von nachhaltiger Mobilität unter den Kehler Studenten entwickelt. | Foto: Stadt Kehl
  • Umweltpädagogin Insa Espig und Klimaschutzmanagerin Lea Unterreiner (von rechts) haben gemeinsam mit den Seminarteilnehmern Konzepte zur Förderung von nachhaltiger Mobilität unter den Kehler Studenten entwickelt.
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Kehl (st). Wie kann man die Kehler Studenten dazu animieren, nachhaltig mobil zu sein und statt des eigenen Autos den Bus oder das Fahrrad zu nutzen? Mit dieser Frage beschäftigen sich im Wintersemester 2017/2018 neun Studenten der Kehler Hochschule für Verwaltung in dem Fachprojekt „Nachhaltige Mobilität“. Geleitet wird das Seminar von Klimaschutzmanagerin Lea Unterreiner und Umweltpädagogin Insa Espig, beide aus dem Bereich Stadtplanung/Umwelt der Stadt Kehl. Ziel ist es, gemeinsam mit den Studenten ein nachhaltiges Mobilitätskonzept für die Hochschule zu erstellen.

Dafür haben die Studenten gemeinsam mit Lea Unterreiner und Insa Espig zunächst Feldforschung betrieben und die bestehende Infrastruktur in Kehl sowie die Gegebenheiten an der Hochschule analysiert. Bei der Begehung des großen, hochschuleigenen Parkplatzes fällt auf: Dieser ist in der Regel immer voll – das bevorzugte Transportmittel der Studenten ist das Auto.

Das bestätigt auch die Umfrage, mit der die Projektteilnehmer das Mobilitätsverhalten ihrer Kommilitonen erhoben haben. Von fast 500 Studenten, die in der Kernstadt wohnen, besitzen mehr als 80 Prozent ein eigenes Auto, das sie auch für kurze Fahrten wie den Weg von der Wohnung zur Hochschule oder zum Supermarkt nutzen. Bei den Studenten, die außerhalb Kehls oder in den Ortschaften leben, verhält es sich nicht anders: Die meisten von ihnen steigen ins Auto, um nach Kehl zu kommen und stellen es dann auf dem Parkplatz der Hochschule ab.

„Ich schätze, das Verhalten hat viel mit Bequemlichkeit zu tun“, erklärt Insa Espig. Gerade im ländlichen Raum sei es oft einfacher, mit dem Auto zu fahren als öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. In dem Seminar entwickeln die Studenten daher Konzepte, die ihre Kommilitonen zum Umdenken anregen sollen, so dass sie künftig auf Bahn, Bus, Tram oder das Rad umsteigen und damit den Ausstoß des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid senken – ein erklärtes Ziel sowohl der Hochschule als auch der Stadtverwaltung.

Eine der zahlreichen Ideen der Projektteilnehmer war beispielsweise, in der Hochschule CO2-Tage zu etablieren, an denen die Studenten mit verschiedenen Vorträgen zum Thema Nachhaltigkeit informiert werden. Um die Anzahl der Autos auf Kehler Straßen zu reduzieren, können sich die Studenten zudem vorstellen, auf der Internetseite der Hochschule ein schwarzes Brett einzuführen, an dem Mitfahrangebote gebündelt werden – bisher organisieren die Studenten ihre Fahrten nach Hause oder in die Hochschule nur innerhalb ihres Freundeskreises oder über verschiedene Gruppen auf der Social Media Plattform Facebook. Langfristig wünschen sich die Seminarteilnehmer unter anderem auf dem Hochschulgelände eine Ladestation für Elektroautos sowie den Umbau des vorhandenen Fahrradstellplatzes – dieser ist veraltet, die Überdachung teilweise undicht.

Mit dem zahlreiche Maßnahmen umfassenden Aktionspaket hoffen die Projektteilnehmer und die städtischen Umweltreferentinnen Lea Unterreiner und Insa Espig auf einen Bewusstseinswandel bei den Studenten, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. In der zweiten Hälfte des Seminars, das noch bis März 2018 läuft, versuchen die Projektteilnehmer, die gesammelten Ideen so weit wie möglich umzusetzen. Die ersten Ergebnisse werden sie am Hochschultag am 18. April präsentieren. Wer an diesem Tag keine Zeit hat, kann auch eine Ausstellung besuchen, die im Herbst 2018 im UFO im Rheinvorland eröffnet und verschiedene Kehler Projekte zur Nachhaltigkeit aufgreifen wird.

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