Lena Mohr ist neue Programmplanerin
„Gleichbehandlung ist mir wichtig“

Lena Mohr | Foto: Stadt Kehl

Kehl (st) Das Bewährte weiterentwickeln und eigene Akzente setzen: Das hat sich die neue Programmplanerin und Kulturvermittlerin Lena Mohr vorgenommen, die seit Jahresbeginn das Team des Kulturbüros verstärkt. Künftig soll insbesondere – als Ergänzung zu bereits bestehenden Formaten – der Bereich Musik mit Konzertveranstaltungen und Workshops weiter ausgebaut werden.

Mit aktueller Populärmusik kennt sich Lena Mohr aus. Im Gespräch mit der neuen städtischen Kulturvermittlerin und Programmplanerin fallen wie selbstverständlich Namen bekannter Musikgrößen wie Dua Lipa, Billie Eilish oder Nina Chuba. Lena Mohr weiß, welche Musik bei jungen Zielgruppen derzeit angesagt ist. Nach ihrem Masterstudium in Musik- und Kreativwirtschaft an der Popakademie Mannheim arbeitete sie in Berlin für ein sogenanntes Major-Label, also einer großen Schallplattenfirma. Ihr Aufgabenfeld: Streaming-Management und Online-Marketing. Die Expertise, die sie sich dort aber auch als Projektmanagerin für ein Musikhaus in der Nähe von Bamberg aneignen konnte, möchte sie nun an ihrer neuen Wirkungsstätte in Kehl einbringen. „Der Schwerpunkt soll klar auf selbst geschriebener Musik liegen“, sagt die 30-jährige Unterfränkin. Sie möchte sowohl Musiker aus der Region eine Bühne geben als auch aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland. Hierzu sollen eigenständige Konzert- beziehungsweise Veranstaltungsreihen ins Leben gerufen werden. In der Auswahl der Künstler möchte sie dezidiert auf vorhandene Strukturen und Netzwerke setzen. „Das Kulturhaus ist in dieser Hinsicht eine Perle“, gerät sie ob ihres neuen Arbeitsplatzes ein wenig ins Schwärmen. Nicht nur das neue Erscheinungsbild der „Alten Tulla“, sondern auch ihre zentrale Lage mit kurzen Wegen zur Musikschule und Volkshochschule sowie die technische Ausstattung und Atmosphäre imponieren der neuen Programmplanerin. „Das, was bereits super funktioniert, möchte ich selbstverständlich erhalten und weiterentwickeln“, antwortet sie, angesprochen auf bereits etablierte Formate und Veranstaltungen wie den DichtungsRing mit seinen Poetry Slams oder den Culture Day.

Soziale Komponente als Herzensanliegen

„Im allerwunderbarsten Fall“, sagt Lena Mohr, lasse sie ihre kulturelle Perspektive mit Aspekten der Jugendarbeit, der Inklusion und Integration verbinden. Musikalisches Vorwissen bringt Lena Mohr reichlich mit. Ihre Familie leitet in der unterfränkischen Heimat eine Tanzschule für Latein- und Standardtänze. Die heute 30-Jährige spielte unter anderem Querflöte und trat damit beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert auf. Auch als Poetry Slammerin stand sie schon auf der Bühne und spielte während des Studiums in einer professionellen Cover-Band. „Mit 14 Jahren hatte ich zudem eine Punkrockphase“, verrät sie. Dass sie plant, ihre Erfahrungen auf und hinter der Bühne mit sozialen Komponenten zu verbinden, auch dafür gibt es persönliche Anknüpfpunkte. Ihre Mutter ist Sozialpädagogin und arbeitet als Teamleiterin in einem Seniorenheim; ihre Schwester geht einer Tätigkeit als Heilerziehungspflegerin nach. „Die neue Aufgabe bietet mir die Chance, soziokulturelle Projekte anzugehen“, freut sie sich und spricht in diesem Zusammenhang von „sinnerfülltem Arbeiten“. Eine Idee: ein Workshop, um unter den Teilnehmenden mehr Bewusstsein dafür zu schaffen, wie vielfältig die Gesellschaft und die Musikszene tatsächlich sind. „Gleichbehandlung ist mir sehr wichtig“, betont sie.

Und was hat die Vollblutmusikerin in die Rheinstadt gezogen? „Das hat sich so ergeben“, sagte sie und lacht. Die Rheinstadt und ihr Kulturangebot waren für die 30-Jährige jedoch nicht neu. So hat sie beispielsweise am 17. Dezember 2022 den Winter-Slam im Kulturhaus besucht. „Ich genieße die Offenheit, die Herzlichkeit und die Hilfsbereitschaft hier in Kehl“, berichtet sie von ihren Erfahrungen. Auch der interkulturelle Austausch mit Straßburg ist für sie ein großes Plus.

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