30 Frauen von fünf Kontinenten und zehn verschiedenen Ländern
Internationaler Frauentreff in der Villa RiWa in Kehl

Gute Stimmung in der Villa RiWa: Mehr als 30 Frauen aus zehn verschiedenen Ländern kamen zum Internationalen Frauentreff.  | Foto: Stadt Kehl
  • Gute Stimmung in der Villa RiWa: Mehr als 30 Frauen aus zehn verschiedenen Ländern kamen zum Internationalen Frauentreff.
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Kehl (st). Als Amina die Tanzfläche stürmt, beginnen die Frauen zu klatschen. Die junge
Syrerin dreht sich um die eigene Achse und bewegt ihre Füße im Rhythmus der
Musik, die aus den Boxen im Konferenzraum der Villa RiWa tönt – das Publikum
feuert sie an, einige lassen sich von der Stimmung mitreißen und tanzen mit:
Beim Internationalen Frauentreff, den die Kehler Flüchtlingsbeauftragten in der
vergangenen Woche zusammen mit dem Frauen- und Mütterzentrum und der
Gemeinwesenarbeit Kehl-Kreuzmatt organisiert haben, stand die gute Laune im
Vordergrund. Flüchtlingsfrauen, die erst vor kurzem in Kehl angekommen sind,
trafen auf Frauen mit Migrationshintergrund, die schon seit vielen Jahren hier
leben.
 
Ziel der Veranstaltung war der Austausch der Frauen über ihre Integrationserfahrungen
– vor dem Hintergrund, dass diejenigen, die erst vor kurzem in Kehl angekommen
sind, sich Tipps von denjenigen holen können, die schon länger hier leben. In lockerer Atmosphäre konnten die Besucherinnen des Treffens sich bei Tee, Gebäck und Obst kennenlernen und
miteinander ins Gespräch kommen. Mehr als 30 Frauen von fünf unterschiedlichen
Kontinenten und aus zehn verschiedenen Ländern waren gekommen: Junge
Eritreerinnen aus der Gemeinschaftsunterkunft saßen an einem Tisch mit Mary aus
Großbritannien, die schon lange in Kehl lebt; an einem anderen Tisch
unterhielten sich Frauen aus Afghanistan mit einer Kolumbianerin und einer
Australierin. Eine bunte Mischung war es, die in der Villa RiWa zusammenkam,
und dementsprechend lebendig war auch die Atmosphäre. Wo die Sprachkenntnisse
nicht ausreichten, halfen Dolmetscherinnen.

Gesprochen wurde über Freizeitaktivitäten wie Sport, Baden, Kochen oder Tanzen, aber auch
ernste Themen wie häusliche Gewalt, Beratung in der Schwangerschaft und Hilfe
bei der Wohnungssuche. Die Mitarbeiterinnen der Gemeinwesenarbeit, die Leiterin
des Frauen- und Mütterzentrums und die Flüchtlingsbeauftragten erklärten den
Frauen, welche Freizeitangebote es gibt, welche Rechte Frauen und Mädchen in
Deutschland haben und an welchen Stellen sie Unterstützung finden, wenn sie zum
Beispiel häusliche Gewalt erleben oder sich von ihrem Partner trennen wollen.
Ebenso ging es um Sprachkurse und Kinderbetreuung – viele Frauen, so stellte
sich heraus, können keine Deutschkurse besuchen, weil sie niemanden finden, der
während des Unterrichts auf ihre Kleinen aufpasst.

Neben Gesprächsrunden hatten die Organisatorinnen des Treffens aber auch Tanz- und
Gesangseinlagen eingeplant: Die Besucherinnen konnten ihre Smartphones mit den
Boxen in der Villa RiWa verbinden, ihre Lieblingsmusik abspielen und dazu
traditionelle Tänze aus ihrer Heimat vorführen. Am Ende des dreistündigen Treffens gingen die Frauen mit Flyern über Fitnesskurse und Beratungsstellen nach Hause – und einige hatten sogar Kontakte ausgetauscht oder ein erneutes Treffen vereinbart. So wie Zahra, Alganesh, Letensea und
Hermon aus Eritrea: Die vier jungen Frauen wollen sich fortan jeden Freitag zum
gemeinsamen Kochen treffen.

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