Professorinnen engagieren sich
Mehr Frauen in Lehre und Forschung

Prof. Dr. Annegret Eppler (l.) und Prof. Dr. Britta Kiesel (2. v. l.) mit weiteren Professorinnen der Hochschule Kehl bei einem Ausflug | Foto: privat
  • Prof. Dr. Annegret Eppler (l.) und Prof. Dr. Britta Kiesel (2. v. l.) mit weiteren Professorinnen der Hochschule Kehl bei einem Ausflug
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Kehl(st) Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) sind sich einig: Es wäre schön, mehr talentierte Frauen für eine Karriere in Lehre und Forschung an Hochschulen zu gewinnen! Alle 21 Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) haben sich unter dem Dach einer Landesgleichstellungskonferenz (LaKof BW) zusammengeschlossen, es geht um Vernetzung und Informationsaustausch. Daneben hat die LaKof auch ein umfassendes Mentoring- und Qualifizierungsprogramm entwickelt. Die Hochschule Kehl unterstützt dieses Vorhaben, denn auch ihr ist es ein Anliegen, mehr Professorinnen für sich zu gewinnen. 

Die Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Kehl, Prof. Dr. Annegret Eppler, und ihre Stellvertreterin, Prof. Dr. Britta Kiesel, setzen sich gezielt für Frauenförderung und Chancengleichheit ein und betonen beide, dass dieses Programm ein guter Weg ist, um Frauen für eine Tätigkeit in der Lehre und Forschung zu motivieren.

„Professorin zu sein, ist für mich tatsächlich ein Traumberuf“, sagt Prof. Dr. Eppler. Es bereite ihr viel Spaß und Freude, mit Studierenden zu arbeiten: „Es ist schön, Verantwortung für die Studierenden und im Rahmen der akademischen Selbstverwaltung auch für die Hochschule zu übernehmen“, so Prof. Dr. Eppler. Prof. Dr. Kiesel erklärt: „Frauen können sich im Rahmen des Mentorings über ein Jahr mit dem Berufsbild ‚Professorin‘ auseinandersetzen, sich mit anderen Frauen vernetzten und so ein ganz neues Bild ihrer beruflichen Möglichkeiten erhalten“. Aus diesem Grund engagiert sich Prof. Dr. Kiesel persönlich aktiv als Mentorin in diesem Programm. Sie möchte besonders junge Frauen, welche am Anfang ihres Karrierewegs stehen, dazu ermutigen, sich viel zuzutrauen. Prof. Dr. Kiesel sagt: „Professorin zu sein ist ein vielseitiger, toller Beruf, der anspruchsvoll ist, und trotzdem Möglichkeiten bietet, Berufliches und Privates je nach Lebensphase zu synchronisieren. Dabei ist Parität ein selbstverständliches Ziel für mich, und Diversität ist ein Gewinn für jede Organisation.“

Prof. Dr. Eppler weist darauf hin, dass viel dafür getan werden müsse, den Weg als Hochschulprofessorin ins Bewusstsein von Frauen zu rücken: „Die Professur an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften erfordert neben einem Studium und Doktorat vor allem Talent in der Lehre und Erfahrung in der Praxis, also im eigenen Beruf. Die Voraussetzungen sind also etwas anders als bei einer Uni-Professur. Das haben viele Frauen, die sich für eine Professur eignen würden, gar nicht auf dem Schirm. Daher unterstütze ich das Mentoring-Programm, um den Frauen die Möglichkeiten aufzuzeigen.“

Projekthintergrund

Im Programm „Traumberuf Professorin Plus“ werden in fünf Runden insgesamt 250 Tandems zwischen Mentees aus Wirtschaft/Verwaltung und Mentorinnen einer HAW und DHBW gebildet. So und durch den Kontakt der Mentees untereinander findet eine Vernetzung von Frauen in Wissenschaft und Wirtschaft statt, die es erleichtert, bei zukünftigen Berufungsverfahren und Forschungsvorhaben gezielt Frauen zu erreichen, die entweder direkt am Mentoring-Programm teilgenommen haben oder Kontakte zu potenziellen Kandidatinnen haben. Ein weiterer Bestandteil des Programms ist ein einjähriges, qualifizierendes Begleitprogramm. In dessen Zentrum stehen u. a. der Kurs „Berufsbild Professorin an einer HAW oder DHBW“ und der Kurs „Hochschuldidaktik“, der gemeinsam mit der GHD veranstaltet wird. Alle Kurse stellen den interaktiven Austausch unter den Mentees und das Arbeiten in Gruppen in den Vordergrund.

Das Verbundprojekt „Traumberuf Professorin Plus“ führt das erfolgreiche Vorgängerprojekt „Traumberuf Professorin“ fort, in dem von insgesamt 113 Mentees innerhalb von vier Jahren 37 (33 Prozent) auf eine Professur berufen wurden. Erstmalig haben sich alle 21 Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und die Duale Hochschule in Baden-Württemberg (DHBW) in dem Projekt „Traumberuf Professorin Plus“ unter dem Dach der LaKof zusammengeschlossen. Das Projekt ist ein Mentoring- und Qualifizierungsprogramm, um talentierte Frauen für eine Karriere in Lehre und Forschung an Hochschulen zu gewinnen. Nach wie vor beträgt der Anteil an Professorinnen in den HAWs in Baden-Württemberg nur 19 Prozent und in der DHBW lediglich 20 Prozent. „Traumberuf Professorin Plus“ wird für fünf Jahre mit 465.000 Euro vom Europäischen Sozialfonds (ESF Plus) und mit 350.000 Euro vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) gefördert.

Feierlicher Projektstart

Der offizielle Start des Projekts und der ersten Mentoring-Runde ist am Freitag, 26. Januar, an der Hochschule Karlsruhe (HKA). 200 bis 250 geladene Gäste werden an der Eröffnung teilnehmen, darunter Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums und der Rektorate der Verbundhochschulen, die Mentees und Mentorinnen sowie Teilnehmende der ersten Mentoring-Runde mit 50 Tandems.

Das vielseitige Programm wird mit Grußworten von Ministerium, Rektoraten und LaKof eingeleitet. Im Anschluss präsentiert der Impulsvortrag der Vize-Präsidentin der Hochschule Trier und Mentee der ersten Runde im Vorgängerprojekt eindrucksvoll ihren überwältigenden Werdegang und die Bedeutung des Mentoring-Projekts.

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