Am 27. April erscheint ein Buch über Alban Meier, Pfarrer von St. Maria
"Mensch. Meier" deckt 50 Jahre Kehler Geschichte ab

Hans-Jürgen Walter (links) hat ein Buch über Alban Meier und die Pfarrgemeinde St. Maria geschrieben. | Foto: gro
  • Hans-Jürgen Walter (links) hat ein Buch über Alban Meier und die Pfarrgemeinde St. Maria geschrieben.
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Kehl (gro). Alban Meier und die Pfarrei St. Maria sind für viele Kehler eins. 50 Jahre, von 1967 bis 2017, prägte der heute 86-jährige nicht nur die Gottesdienste seiner Gemeinde, sondern auch den Stadtteil, in dem die Kirche St. Maria steht. Ein Stadtteil, der wie kein anderer die Geschichte der Stadt in der Nachkriegszeit widerspiegelt. 

Geboren wurde die Idee zu dem Buch in einem beiläufigen Gespräch. Heino Bullwinkel von der Bürgerstiftung Kehl, in der auch Alban Meier engagiert ist, hörte von dem Jubiläum und erkannte das Potential der Geschichte. Mit Hans-Jürgen Walter, bestens bekannt als Lokalredakteur und selbst Kehler, fand sich ein Autor, dem schnell klar war, dass es sich um den Stoff für ein Buch handelt. Zudem erkannte Walter, wer die Geschichte von 50 Jahre Pfarrer Alban Meier in Kehl erzählt, der schreibt auch Stadtgeschichte. "St. Maria steht für all die Menschen, die hierher gezogen sind und in Kehl heimisch wurden", stellt Hans-Jürgen Walter fest. So kommt in dem Buch nicht nur Alban Meier zu Wort, sondern auch Menschen aus Baden, Schwaben, Preußen, Spanien, dem Banat, Armenien und Afrika. "Sie alle fanden in St. Maria eine Heimat", bringt es Hans-Jürgen Walter auf den Punkt.

Gegründet wurde die Kirche im Jahr 1958 mit dem Spatenstich. "Sie war zunächst nur ein Kurat, aber die Menschen fragten immer wieder, wann sie einen eigenen Pfarrer bekommen", erzählt Walter. Dieser Pfarrer war schließlich Alban Meier, in Altschweier bei Bühl geboren, der 1967 katholischer Geistlicher in Kehl wurde. "Am Anfang wurde ich immer nur Herr Kurat genannt", erinnert sich Meier mit einem Schmunzeln. Es war die Zeit, in der in der Stadt am Rhein neue Unternehmen gegründet wurden, die Arbeiter aus ganz Deutschland und Europa hierher lockten wie  das Stahlwerk der Korff-Gruppe oder die Danzer-Furnierwerke, die beide im Kehler Hafen lagen. Deshalb wuchs das neue Stadtviertel am Südrand von Kehl um die Kirche St. Maria, zu dem später auch noch die Wolfsgrube und Niedereich kamen. Dem Pfarrer der katholischen Gemeinde fiel die Aufgabe zu, Brücken zwischen all den unterschiedlichen Konfessionen und Kulturen zu bilden. 

Geprägt ist die Arbeit von Alban Meier durch das Zweite Vatikanische Konzil: Er bindet Laien in der Gemeinde ein, sein Interesse an den Menschen endet nicht bei der Konfession. Es ist kein Zufall, wenn Ulrich Henze, evangelischer Theologe, Alban Meier sein Vorbild nennt. Ökumene wird bei Meier groß geschrieben. Wie selbstverständlich bietet er armenischen Flüchtlingen einen Zufluchtsort, so dass sie ihren Glauben leben können. Natürlich darf in dem Buch das legendäre Sommerfest von St. Maria nicht fehlen, das in seinen besten Zeiten drei Tage lang gefeiert wurde.
"Mensch. Meier" heißt das Buch, das am Freitag, 27. April, um 18 Uhr im Zedernsaal  der Stadthalle vorgestellt wird. "Denn darum geht es, um den Menschen Alban Meier, aber auch um die Menschen, die mit ihm zu tun hatten", so Hans-Jürgen Walter. "Es war spannend und eine Ehre, es zu schreiben. Auch wenn Alban Meier von Anfang an sagte: Stell das andere in den Vordergrund, nicht mich." Ab dem 28. April ist es bei den katholischen Pfarrämtern der Seelsorgeeinheit Kehl mit St. Maria und St. Johannes Nepomuk in Kehl sowie St. Arbogast in Marlen, der Tourist-Information sowie der Buchhandlung Baumgärtner erhältlich.

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