Erdbebenschäden seit Oktober
Sachverständige überprüfen Zusammenhang

Foto: Landesamt

Kehl (st). Die Begutachtung der mutmaßlichen Erdbebenschäden in Kehl und Rheinau beginnt in dieser Woche: Das Geothermine-Unternehmen Fonroche hat der Stadt Kehl - über die Eurométropole de Strasbourg - mitgeteilt, dass von seiner Versicherung beauftragte deutschsprachige Gutachter mit den Hausbesitzern Kontakt aufnehmen werden, die Schäden an ihren Gebäuden an Fonroche gemeldet haben. Die Gutachter von einem Düsseldorfer Büro werden mit den Betroffenen Besichtigungstermine vereinbaren.

Ortstermine nach Absprache

Bei den Ortsterminen wird der Gutachter die Schäden daraufhin überprüfen, ob sie in einem Zusammenhang mit den Erdbeben stehen, die sich seit dem 27. Oktober 2020 ereignet haben. Er wird also, abhängig vom Gebäudetyp, die Art des Schadens untersuchen, dessen Alter und die Entfernung zum Epizentrum des Bebens - und zwar im Zusammenhang mit der Schwingungsgeschwindigkeit des Bodens, welche für die durch die Erdstöße an der Oberfläche erzeugte Energie ausschlaggebend ist.

Die Firma Fonroche weist daraufhin, dass betroffene Hausbesitzer den Schaden zusätzlich bei ihrer eigenen Versicherung melden können. Die Begutachtung könne dann mit je einem Experten der beiden Versicherungsgesellschaften erfolgen.
Wird durch die Begutachtung ein kausaler Zusammenhang zwischen Schaden und Erdbeben bestätigt, legt der betroffene Hausbesitzer dem Sachverständigen eine Kostenschätzung für die Reparatur vor. In der Folge wird ein Entschädigungsprotokoll erstellt, das vom Geschädigten und vom Sachverständigen unterzeichnet wird. Auf dieser Basis erfolgt dann die Zahlung.

Laut Mitteilung von Fonroche ist es dem Unternehmen wichtig, dass die Schadensmitteilungen fortlaufend bearbeitet werden und bittet die betroffenen Hausbesitzer, sich zu melden, wenn es im Ablauf Probleme geben sollte.

Hintergrund:

Das Geothermie-Unternehmen Fonroche hat im Rahmen des von der Eurométropole de Strasbourg organisierten Arbeitskreises zur Analyse und Aufarbeitung der durch das Projekt auf dem Gelände der ehemaligen Raffinerie Reichstett/Vendenheim ausgelösten Erdbeben, den Stand der Schadenserhebung – vor allem auf der französischen Rheinseite – kurz dargestellt. Für die Begutachtung der Schäden in Kehl und Rheinau habe die Versicherung eigens ein deutsches Sachverständigenbüro beauftragt. Im Arbeitskreis sind auch der Eurodistrikt und die Stadt Kehl vertreten.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.