Weniger Besucher, aber mehr Ausleihen
Turbulentes Jahr für Mediathek

Mit neuen Sitzgelegenheiten möchte das Mediatheksteam - auf dem Bild ist Sarah Dinger zu sehen -die Aufenthaltsqualitäten an der Jahnstraße steigern. | Foto: Stadt Kehl | Norman Mummert
  • Mit neuen Sitzgelegenheiten möchte das Mediatheksteam - auf dem Bild ist Sarah Dinger zu sehen -die Aufenthaltsqualitäten an der Jahnstraße steigern.
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Kehl (st). „Wir haben ein turbulentes Jahr 2021 hinter uns“, berichtet Fabiane Luz, Leiterin der Mediathek. Zwar haben wechselnde Zugangsbeschränkungen während der anhaltenden Corona-Pandemie die Besucherzahlen sinken lassen, im Gegenzug erfreut sich jedoch die Onleihe zunehmender Beliebtheit, so die Stadt Kehl in einer Pressemitteilung.

Mediatheksleiterin Fabiane Luz kann sich noch gut an die morgendlichen Zeitungsleser im Lesecafé im Erdgeschoss und an die Schüler, die nachmittags im Obergeschoss über ihren Hausaufgaben saßen, erinnern. Nach nunmehr zwei Jahren Corona-Pandemie sind solche Szenen aus der Mediathek nahezu verschwunden. 9.581 Besucher fanden 2021 den Weg in die Mediathek, im Jahr zuvor waren es 20.478. Diese Entwicklung führt Fabiane Luz auf die häufig wechselnden Zugangsbeschränkungen im vergangenen Jahr zurück: Noch im Dezember 2020 hatte die Landesregierung einen Lockdown verhängt, währenddessen unter anderem Kultureinrichtungen nicht öffnen durften. Erst ab dem 13. Januar konnten sich Lesebegeisterte in der Mediathek wieder Romane und Sachbücher ausleihen – und zwar, indem sie diese online vorbestellten und nach Terminvereinbarung abholten - im sogenanntes Click & Collect-Verfahren.

Ab März war Besuch wieder möglich

Ab 16. März konnten die Besucher wieder zwischen Bücherregalen nach neuen Lektüren suchen – für eine halbe Stunde und nachdem sie sich vorher angemeldet hatten. „Die Leute haben sich gefreut, als sie wieder ins Gebäude durften“, erinnert sich Fabiane Luz. Dienstags um 10 Uhr sowie dienstag- und mittwochnachmittags ab 15 Uhr „war bei uns Rushhour“, berichtet sie. Dann schnappten sich bis zu acht Personen einen Korb und stöberten im Gebäude nach Lesestoff. Diese Zahl verdoppelte sich ab dem 1. Juni: Bis zu 20 Lesebegeisterte durften simultan in die Mediathek – und das ohne Antigen-Schnelltest oder vorheriger Terminvereinbarung.

Zwar blieb das Lesecafé aus Gründen des Infektionsschutzes auch weiterhin geschlossen, ansonsten standen den Besuchern aber alle Räumlichkeiten offen. Der Besuch in der Mediathek näherte damit sich der Normalität aus der Vor-Corona-Zeit an. „Der Mediatheksbesuch lebt von Spontanität“, berichtet Fabiane Luz. Im August folgten dann eine verschärfte Testpflicht für Menschen ohne Impfschutz, im September die 3G-Nachweispflicht und im November die 2G-Regel. „Vielen Besucherinnen und Besuchern waren diese Regeln zu kompliziert“, erklärt Fabiane Luz die gesunkenen Besucherzahlen.

Online-Ausleihe boomt

Deutlich häufiger wurden Medien über das Internet ausgeliehen: Die Onleihe-Zahlen sind von 10.799 in 2020 auf 12.817 in 2021 gestiegen. Dabei gibt es deutliche Unterschiede, wie die Lesebegeisterten ausleihen. „Die Leute nehmen mehr mit, wenn sie vor dem Regal stehen“, beobachtet Fabiane Luz. „Online suchen die Nutzerinnen und Nutzer sehr viel zielgerichteter.“ Um die Aufenthaltsqualitäten in der Mediathek wieder zu steigern, hat das Team um Leiterin Fabiane Luz im Februar 2022 neue Sitzgelegenheiten angeschafft. Zwischen den Romanen und Sachbüchern im Erdgeschoss stehen bequeme Stühle und Sitzbänke. „Wir wollen die verschiedenen Sitzgewohnheiten unserer Besucherinnen und Besucher stärker berücksichtigen“, berichtet Fabiane Luz. Sie ist optimistisch, dass sich in der Mediathek wieder so etwas wie eine Vor-Corona-Normalität einstellen kann, wenn das Infektionsgeschehen nachlässt. Mit geöffnetem Lesecafé und Hausaufgaben-Ecken im Obergeschoss. „Wir sind hoffnungsvoll“, sagt Fabiane Luz.

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