Knick in der Mediatheks-Statistik
Zahlen der Onleihe steigen weiter

Das Ausleihen von Büchern und anderen Medien geht über die kontaktlose Variante und ohne Betreten der Mediathek. | Foto: Stadt Kehl
  • Das Ausleihen von Büchern und anderen Medien geht über die kontaktlose Variante und ohne Betreten der Mediathek.
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Kehl (st). Reduzierte Öffnungszeiten, coronabedingte Schließung, teilweise Wiederöffnung: Auch für die Mediathek war das von Covid-19 geprägte Jahr 2020 in jeder Hinsicht eine Herausforderung. Das spiegelt sich in den Zahlen für 2020 wider. Erwartungsgemäß fallen Öffnungsstunden, Besucherzahlen und die Menge ausgeliehener Medien niedriger aus als noch im Jahr 2019. Dafür hat das Onleihe-Angebot stark zugelegt.

705 Stunden war Mediathek geöffnet

Die Bilanz für das Jahr 2020 weist für die Mediathek folgende Kennzahlen aus: Insgesamt 705 Stunden waren die Räumlichkeiten an der Marktstraße geöffnet, dem gegenüber steht ein Vorjahreswert (für 2019) von 1.148 Stunden. Die Zahl der Besucher erreicht mit rund 20.500 Lesebegeisterten knapp ein Drittel des Vorjahresniveaus. Und im physischen Bestand weist die Mediatheksstatistik 75.746 ausgeliehene Medien aus. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren es 117.352 Ausleihen. Allerdings sind 2020 längst nicht alle Zahlen nach unten geklettert. Die Onleihe verzeichnet rund 10.800 Medien, die Nutzer in Form von E-Books und Zeitschriften auf ihre Lesegeräte heruntergeladen haben. 2019 lag diese Zahl noch bei rund 7.900.

Corona-Jahr wirbelt vieles durcheinander

Bereits vor Ausbruch der Pandemie startet die Mediathek mit reduzierten Öffnungszeiten in das Jahr 2020. Grund hierfür ist Personalmangel. Am 16. März folgt dann der Paukenschlag: Baden-Württemberg, und damit auch Kehl, geht in seinen ersten coronabedingten Lockdown. Die Mediathek muss daraufhin ihre Türen schließen. Das bedeutet auch: Keine Einführungen und Kennenlernbesuche für Schulklassen, kein Verweilen und Schmökern im Lesecafé.

Mit der kontaktlosen Ausleihe schaffen die Mitarbeitenden an der Marktstraße ab dem 21. April jedoch eine Möglichkeit, Lesebegeisterte auch in der Pandemie mit Schmökerstoff zu versorgen. Per E-Mail oder Telefonanruf können Bücher wie Filme in der Mediathek bestellt und zu einem vereinbarten Termin abgeholt werden. So, dass sich Kundschaft und Personal möglichst nicht begegneten.

„Dieses sichere Verfahren wurde von den Nutzern gut angenommen“, erinnert sich Mediatheksleiterin Fabiane Luz. Über den Windfang im Eingangsbereich hinaus öffnen sich die Türen wieder ab dem 19. Mai – vorerst für zehn Stunden in der Woche und ohne Zugang zum Obergeschoss. Damit gerade jüngere Lesefüchse und Bücherwürmer während der Teilöffnung nicht leer ausgehen, werden Kindermedien im Lesecafé ausgelegt.

Die Öffnungszeiten werden im September 2020 auf 22 Wochenstunden ausgedehnt. An Donnerstagen ist zudem das Stöbern in der Kinder- und Jugendabteilung – jeweils für eine halbe Stunde nach vorheriger Terminvereinbarung. „Vor allem in den Herbstferien waren diese Termine bei Schülerinnen und Schülern heiß begehrt“, resümiert Fabiane Luz. Schließlich muss die Mediathek nach den sukzessiven Verschärfungen des zweiten Lockdowns ihre Türen im Dezember erneut schließen.

Trotzdem ein „gutes Ergebnis“

„Am Rückgang der Besucherzahlen ist deutlich zu sehen, dass die Mediathek nicht nur als ein Ort der Ausleihe genutzt wird“, erläutert Fabiane Luz. Viele Kehler, darunter auch Schüler, schätzten die Mediathek als Ort der Begegnung und des Aufenthalts. Dieser Nutzen fiel ab März weg. Dass die Ausleihzahlen nur um rund ein Drittel gesunken sind, erklärt sich laut Fabiane Luz dadurch, dass sich Besucher über die kontaktlose Ausleihe vorausschauend mit Lesestoff eingedeckt hätten. Zudem bot die Onleihe eine von Öffnungszeiten unabhängige Alternative.

„Wenn man berücksichtigt, dass sich aufgrund der strengen Hygienevorgaben nur wenige Personen zeitgleich in der Mediathek aufhalten durften und wir damit die Besucherzahlen zusätzlich begrenzen mussten, dürfen wir unterm Strich mit dem Ergebnis zufrieden sein“, resümiert Mediatheksleiterin Fabiane Luz. Die Besucherinnen und Besucher reagierten überwiegend verständnisvoll auf die Einschränkungen, berichtet sie.

Dennoch werde ein Wunsch immer wieder geäußert: Die Wochenöffnungsstunden sollen erweitert werden und die bei Familien beliebte Samstagsöffnung zurückkehren.

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