Austausch
Herausforderungen der Flüchtlingsunterbringung besprochen

Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek (2.v.r.) hat eine Unterbringung des Kreises in der Gutleutstraße in Lahr Ortenaukreis besucht und sich dabei mit Landrat Frank Scherer (rechts), Migrationsdezernent Michael Loritz (ganz links) und Migrationsamtsleiterin Alexandra Roth zu den Herausforderungen der Unterbringung von geflüchteten Menschen ausgetauscht | Foto: LRA/Kai Hockenjos
  • Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek (2.v.r.) hat eine Unterbringung des Kreises in der Gutleutstraße in Lahr Ortenaukreis besucht und sich dabei mit Landrat Frank Scherer (rechts), Migrationsdezernent Michael Loritz (ganz links) und Migrationsamtsleiterin Alexandra Roth zu den Herausforderungen der Unterbringung von geflüchteten Menschen ausgetauscht
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Lahr (st) Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek (MdL) vom Ministerium für Justiz und für Migration Baden-Württemberg hat den Ortenaukreis besucht und sich mit Landrat Frank Scherer, Migrationsdezernent Michael Loritz und Migrationsamtsleiterin Alexandra Roth zu den Herausforderungen der Unterbringung von geflüchteten Menschen ausgetauscht. Gemeinsam besuchten sie eine Einrichtung der vorläufigen Unterbringung in der Gutleutstraße in Lahr. Der Ortenaukreis hat das ehemalige Pflegeheim, das Platz für rund 80 Personen bietet, Ende letzten Jahres angemietet und in Stand gebracht, mehrere Familien aus sieben verschiedenen Nationen sind inzwischen dort untergebracht. Da der Ortenaukreis immer mehr auch gesundheitlich eingeschränkte Flüchtlinge aufnehmen muss, war das Haus ein Glücksgriff, weil es entsprechende Räumlichkeiten bietet, so die Verantwortlichen. Auch steht ein großer Sozialraum für Sprachkurse und sonstige ehrenamtliche Angebote zur Verfügung.

6.400 Menschen 2022 gekommen

„Landrat Frank Scherer, den Verantwortlichen der Kreisverwaltung und den Bürgern des Ortenaukreises bin ich sehr dankbar für ihr großes Engagement und die Hilfsbereitschaft bei der Aufnahme von geflüchteten Menschen“, betonte Lorek. „Die Flüchtlingszahlen sind noch immer sehr hoch, umso wichtiger ist, dass Land, Kreise, Städte und Gemeinden bei der Versorgung und Unterbringung von Geflüchteten weiterhin gut zusammenarbeiten“, so der Staatssekretär. „Wir haben viel aus der Flüchtlingskrise 2015 gelernt. Inzwischen läuft die Informationskette deutlich besser“, bestätigte Landrat Scherer. „Kreis und Kommunen stehen weiterhin vor massiven Herausforderungen. Mit fast 6.400 Menschen war die Zahl derer, die im vergangenen Jahr im Ortenaukreis Schutz suchten, deutlich höher als in 2015. Gerade zu Beginn des Ukraine-Kriegs war die Bereitschaft vieler Ortenauer sehr groß, Kriegs-Flüchtlinge privat aufzunehmen. Sonst hätten wir es nicht geschafft. Es war für uns ein Riesenkraftakt, innerhalb kürzester Zeit unsere Plätze in der vorläufigen Unterbringung wieder hochzufahren. Durch unser bewährtes Konzept, einer Mischung aus mittelfristigen Objekten, Containeranlagen und kurzfristigen Verträgen, konnten wir die Plätze verdreifachen und wir arbeiten weiterhin mit Hochdruck daran, neue Plätze zu schaffen“, erklärte Landrat Frank Scherer.

Inzwischen hat der Ortenaukreis in insgesamt 17 Städten und Gemeinden 13 Containeranlagen errichtet und drei Sporthallen umgerüstet. Entsprechend seines Kombimodells betreibt das Landratsamt aktuell noch in Achern, Gengenbach, Kehl und Oberkirch, Unterkünfte für Geflüchtete, deren Aufenthalt in der Vorläufigen Unterbringung nach sechs Monaten beendet ist. Das betrifft hauptsächlich Menschen aus der Ukraine, afghanische Ortskräfte und weitere Geflüchtete aus humanitärer Aufnahme, zum Beispiel Resettlement-Programmen. Hierbei wird die Einrichtung zunächst ein halbes Jahr vom Kreis betrieben und geht dann nahtlos in die Verantwortung der Standortkommune als Einrichtung in der Anschlussunterbringung über. In Offenburg und Rust erfolgte die Übergabe an die Kommunen bereits Ende vergangenen Jahres. Insgesamt standen Ende Januar rund 2.500 Plätze zur Verfügung, die mit rund 1.900 Personen belegt waren. Im Laufe des Februars kommen zwei weitere Containeranlagen in Schutterwald und Offenburg hinzu.

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